LG 55LW570S
LG 55LW570S im Test Es ist die 3D-Gretchenfrage 2011: Ist Polarisation besser als Shuttertechnik? Letztes Jahr noch chancenlos, kommt Display-Hersteller LG jetzt mit Panels, die das große Problem der Polfiltertechnik offensichtlich gelöst haben. Das bestand allein darin, dass ein Polarisator mi...
LG 55LW570S im Test
Es ist die 3D-Gretchenfrage 2011: Ist Polarisation besser als Shuttertechnik? Letztes Jahr noch chancenlos, kommt Display-Hersteller LG jetzt mit Panels, die das große Problem der Polfiltertechnik offensichtlich gelöst haben. Das bestand allein darin, dass ein Polarisator mikrometergenau nachträglich auf das Display aufgebracht werden musste, dabei der Ausschuss sehr hoch war und dies die LCD-Panels massiv verteuerte.
Polarisation galt als die deutlich teurere 3D-Technik, die ihren Mehrpreis dadurch aufwiegen könnte, dass 3D-Brillen nur einen Bruchteil dessen kosten, was für die Shuttermodelle der Konkurrenz zu zahlen ist.
Jetzt haben wir mit dem 55LW570S ein Modell, das deutlich billiger ist als Shutter-TVs mit vergleichbarer Ausstattung. Polarisation muss sich also mittlerweile gut produzieren lassen. Das macht diesen Fernseher sozusagen zum Volks-3D-TV: Mit ein paar Freunden 3D-Fußball zu schauen gibt es nirgends günstiger im Großformat.
LG 55LW570S im Test: Alles wird gut
3D ist nur eines von vielen Features, um die sich die moderne TV-Welt dreht. Mit viermal HDMI, Komponente, VGA und einem Kombi-Tuner (mit CIPlus), der auch einen Satelliteneingang bietet, kommen die besten Quellen zu ihrem Eingangsrecht. Scart wird wie üblich über einen Adapter zugeführt. Einer der beiden USB-Eingänge kann mit einem optionalen WLAN-Adapter bestückt werden, um die Netzwerk-Funktionen kabellos betreiben zu können.
Mediendateien gegenüber zeigt sich der LG offen und bindet sich sogar als Renderer in DLNA-Systeme ein - sprich: drückt man in Windows 7 zu einer Musik-, Foto-, oder Videodatei die rechte Maustaste, erscheint als Option: "Wiedergeben auf LG-TV". LGs Unterstützung reicht bis zu DivX-Plus-HD-Filmen und 3D-Fotos im MPO-Format.
LG 55LW570S im Test: Mattes Panel, tolle Farben
Wie immer haben wir der Bildqualität das höchste Augenmerk geschenkt. LG setzt hier auf ein mattes IPS-Panel, das ohne Blickwinkeltricks arbeitet und durch seitlich angebrachte LEDs hinterleuchtet wird. Das matte Panel mindert Spiegelungen, hellt aber das Schwarz großflächig etwas auf, wenn Licht im Raum ist.
Absolut überzeugend ist die Farbwiedergabe: Selbst ohne die vielen professionellen Kalibrationsoptionen wird ein von Grautönen bis Vollfarben stimmiger Farbraum gezeigt. Abzüge gibt es nur bei dunklen Farben bei Tageslicht, was allein dem nicht optimalen Kontrastumfang zuzuschreiben ist.
Dafür bleiben die Farben unter Blickwinkel lobenswert stabil - ganz anders als beim VA-Panel von Samsung. Der schwache native Schwarzwert lässt sich durch das lokale Dimmen etwas optimieren. Möglich sind jedoch nur sehr grobe horizontale Bildstreifen.
Die 3D-Wiedergabe ist deutlich brillanter als bei allen Mitbewerbern und dank der Polfiltertechnik flimmerfrei. Die theoretische Halbierung der vertikalen 3D-Auflösung wird durch einen intelligenten Skalierungsalgorithmus verbessert und vom Gehirn in der Praxis etwas angeglichen.
Man muss dazu die Bewegungskompensation TruMotion abschalten. Im 2D-Modus braucht man TruMotion (manuell: 0,0) jedoch, damit 24p-Kinofilme ohne 2:3-Pulldown wiedergegeben werden.