Google Fotos Guide: Bilder sichern, verwalten und bearbeiten
Mehr zum Thema: GoogleKein Anbieter liefert gratis so viele Fotofunktionen und so viel Onlinespeicher wie Google Fotos – darum ist der Dienst auch so beliebt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Fotos mit Google Fotos sichern, automatisch organisieren und von überall aus bearbeiten.

Wer seine Bilder in der Cloud speichert, also auf einem Internetserver, der hat alle Fotoschätze auf allen Rechnern der Welt immer tagesaktuell zur Hand. Zu den bekanntesten und leistungsfähigsten Gratis-Fotospeichern im Netz zählen neben Apples iCloud die Angebote Google...
Wer seine Bilder in der Cloud speichert, also auf einem Internetserver, der hat alle Fotoschätze auf allen Rechnern der Welt immer tagesaktuell zur Hand. Zu den bekanntesten und leistungsfähigsten Gratis-Fotospeichern im Netz zählen neben Apples iCloud die Angebote Google Drive und Google Fotos – als Apps auf Android- und iOS-Mobilgeräten und als Dienstprogramm Backup and Sync auf Mac- und Windows-Computern mit Internetzugang.
Mit Google Fotos können Sie Ihre Aufnahmen direkt im Internet korrigieren und in Onlinegalerien präsentieren. Wird der Geräte-Speicherplatz auf Mobilgeräten oder Fotokameras knapp, sichern Sie die Originale überhaupt nur noch im Netz. Auf Handy oder Tablet verbleiben kleine Vorschauen – wenn nötig, holen die Cloud-Dienste das Original zurück aus dem Internet. Das ist gleichermaßen praktisch für Handyfotos wie für Aufnahmen aus großen Kameras.
Google verwirrt allerdings durch unterschiedliche Dienste, deren Möglichkeiten sich deutlich überschneiden. Unerlässlich ist außerdem ein Blick in die Voreinstellungen – sonst rechnet Google Ihre Fotoschätze womöglich dauerhaft klein. Wir zeigen, wie der Einstieg in die Google-Dienste gelingt, und wie Sie die Risiken und Nebenwirkungen souverän umgehen.
Google Fotos einrichten
Sie brauchen ein kostenloses Konto (einen Account) bei Google; in der Praxis ist das eine Gmail-Adresse. Diese E-Mail-Adresse können, aber müssen Sie später nicht für Ihre E-Mails verwenden. Haben Sie noch keine solche Adresse, öffnen Sie Gmail.com und klicken auf Konto erstellen. So erhalten Sie Ihre Gmail-Adresse samt Passwort; und das ist dann auch gleich der Zugang zu Ihrem Online-Fotospeicher. Denn zu Ihrem Gmail-Konto gehören 15 Gigabyte kostenloser Speicherplatz, je nach Kamera und Technik genug für 2.000 Fotos. Ihren Speicher bauen Sie kostenpflichtig nahezu beliebig aus.

Diese Apps und Programme brauchen Sie:
- Backup & Sync für den Computer: Laden Sie das kleine Gratisprogramm für Mac-
und Windows-Rechner herunter (google.com/drive). Nach Installation und Anmeldung mit Ihrer Gmail-Adresse bestimmen Sie ein Festplattenverzeichnis. Dort hinein kopieren Sie alle Fotos, die Sie auch auf anderen Rechnern, Handys und Tablets sehen
wollen – verwenden Sie Unterverzeichnisse nach Belieben. Hier landen später auch Bilder, die Sie mit einem Google-synchronisierten Handy aufnehmen oder downladen.
- Google Drive für Mobilgeräte: Auf Android-Geräten ist die App schon vorhanden.
iPhone-Nutzer laden die Gratis-App aus dem App Store. Diese App dient zum automatischen Speichern von Daten aller Art: Fotos, Musik, Dokumente oder Backups Ihres Handys. Fotofunktionen gibt es nicht.
- Google Fotos für Mobilgeräte: Installieren Sie auch diese Gratis-App auf Handy oder/und Tablet. Bei beiden Apps melden Sie sich mit der Gmail-Adresse an, die Sie auch am Computer für Backup & Sync verwenden. Mit Google Fotos erledigen Sie Bildbearbeitung, Bildverwaltung und Suchabfragen
– all das geht alternativ auch im Internet-Browser ganz ohne die App.

Tipp: Bearbeiten Sie am Rechner Bilder, die in einem Ordner von Google Backup & Sync liegen, sind Störungen nicht völlig ausgeschlossen. Im Zweifel halten Sie Backup & Sync an oder schließen es ganz.
Google Fotos: Die wichtigsten Einstellungen
Regeln Sie unbedingt zuerst die Speicheroptionen. Das erledigen Sie in der Fotos-App. Tippen Sie auf das Menüsymbol links oben und dann auf Einstellungen.
Und so geht’s weiter: Zuerst schalten Sie unten den Bereich Google Apps – Google Drive ein und tippen auf Synchronisieren. Der kleine virtuelle Schiebeschalter neben dem Eintrag Google Drive muss auf Links stehen und blau eingefärbt sein. Dann tippen Sie oben in den Einstellungen auf Sichern & synchronisieren. Weiter unten auf der Seite wählen Sie Uploadgröße. Hier treffen Sie die wichtige Entscheidung zwischen diesen Optionen:
- Hohe Qualität (kostenloser unbegrenzter Speicherplatz): Damit sichern Sie unbegrenzt viele Bilder online – ohne Speicherlimit, Google rechnet die Aufnahmen nicht
auf Ihre 15 GByte an. Allerdings: Alle Motive
werden auf 16 Megapixel kleingerechnet. Auch JPG-Dateien mit nur 16 oder zwölf Megapixel schrumpfen vielleicht von sieben auf drei Megabyte. Schlimmer noch: RAW wird zu JPG, 4k-Videos dampft Google auf die normale HD-Auflösung 1080p ein.
- Originalgröße (begrenzt auf Kontospeicherplatz): Sie sichern alle Bilder in ur- sprünglicher Qualität – aber gratis erhalten Sie nur 15 GByte Onlinespeicher insgesamt, für Fotos und weitere Daten, zum Beispiel E-Mails und Handy-Konfiguration.
Google sollte grundsätzlich die Finger von unseren Bilddaten lassen, darum empfehlen wir die Aktivierung von Originalgröße. Nur wenn Ihnen eine große Masse Bilder wichtiger ist als bester Zustand oder Sie haben nicht vor, die Bilder weiter zu bearbeiten, wählen Sie die Option Hohe Qualität.

Tipp: Google Fotos am Handy oder Tablet startet die Synchronisierung mit anderen Geräten wirklich zuverlässig erst, wenn Sie die App im Vordergrund anzeigen. Warten Sie auf die Meldung Sicherung abgeschlossen.
Je nach Gerät funktioniert der Datenabgleich im Hintergrund nur, wenn Sie in den Handy-Einstellungen Hintergrunddaten (Android) oder Hintergrundaktualisierung (iOS) zulassen. Diese Erlaubnis können Sie je nach Bedarf für alle Apps auf Ihrem mobilen Gerät oder nur für einzelne Apps wie Google Fotos und Nachrichten-Apps erteilen. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Option nicht für alle Apps freigeben, sondern nur den Apps die ständige Aktualisierungsberechtigung erteilen, die stete Aktualisierungen wirklich benötigen.
Google Fotos: Bilder online verwalten
Nutzen Sie Bildverwaltung und Bildbearbeitung wahlweise an Handy und Tablet oder im Webbrowser unter photos.google.com. Dort gibt es kaum Unterschiede. RAW-Dateien aller Kameras zeigt Google Fotos problemlos an, ebenso die HEIC-Dateien (JPEG-Ersatz) aus iPhones.
Vor allem bei der Bilderkennung lässt die App ihre Muskeln spielen: Ohne dass Sie Ihre Aufnahmen verschlagworten müssen, findet Google Fotos Bilder zu Suchbegriffen wie Meer, Sonnenuntergang, Kinder oder Schnee ziemlich treffsicher (Lightroom CC und Apple iCloud können das auch). Google Fotos erzeugt automatisch Alben zu Personen oder Orten, die Sie häufiger fotografiert haben.

Mühelos packen Sie ausgewählte Fotos in Online-Galerien, die Sie mit einzelnen Bekannten oder weltweit teilen – per Partner-konto teilen Sie sogar automatisch ohne spezielle Freigabe (bei Apples iCloud gibt es eine Familienfreigabe). Ihre veröffentlichten Fotos lassen sich in Originalgröße herunterladen, je nach Vorgabe dürfen andere Betrachter Bilder hinzufügen.
Auch attrak-ive, magazinartige Fotostories entstehen nach einem Tipp auf Assistent. Die Online-Geschichten erzeugt Google Fotos sogar vollautomatisch und blendet dabei gleich Aufnahmedatum und Ortsnamen ein.

Möchten Sie den Ort einer Handy-Aufnahme noch einmal nachschlagen, tippen Sie beim Einzelbild auf das i für Information. Nun meldet Google Fotos Belichtungszeit und Empfindlichkeit, außerdem erscheint der Aufnahmeort in einer Karte.
Tipp: Tippen Sie einen einzelnen Buchstaben in das Fotos-Suchfeld, schlägt die App viele mögliche Suchbegriffe vor. Suchen Sie auch nach Kameramodell und bei Fotos mit GPS-Metadaten nach Ortsnamen.
Google Fotos: Bilder bearbeiten
Google Fotos ermöglicht passable Bildbearbeitung – etwa wie in der Fotowolke von Apple, aber nicht so professionell wie Lightroom CC. Zunächst zeigt Google Fotos nur ein paar Effektminiaturen und nach dem Klick auf Anpassungen nur wenige Regler.
Öffnen Sie jedoch die Bereiche für Licht und Farbe, liefert Google Fotos eine ordentliche globale Tonwertsteuerung mit nützlichen Spezialitäten wie Wärme und Hautton. Der Pop-Regler erzeugt Knackfarben und Kontrast, gut bei Landschaften.
Einmal festgelegte Korrektureinstellungen lassen sich bei Bedarf im Internetbrowser kopieren und bei anderen Einzelbildern wieder einfügen. Mit dieser Funktion sparen Sie Zeit und erneute Menünavigationen bei der Fotokorrektur von Bildern, die die gleichen Makel aufweisen, wie das Bild an dem Sie erstmalig die entsprechende Korrektur vorgenommen haben.

Sie können Ihre Aufnahmen auch passend für einen geplanten Druck oder auf ein be-stimmtes Motiv im Bild zuschneiden und auf dem Kopf stehende oder quer aufge-nommene Fotos drehen. Allerdings fehlen Scharfzeichnen, Entrauschen, Entzerren, alle örtlichen Korrekturen und ein Histogramm zum Verbessern von Grauabstufungen oder der Korrektur von Farbstichen.
Die Fotos-App sichert bei RAW-Dateien lediglich ein Duplikat als neues JPG. Somit steht die Original-RAW-Datei auch weiterhin für eventuell andere Qualitätsveränderungen oder Zuschnitte zur Verfügung.

JPG-Dateien erscheinen während der Korrekturen verlustfrei geändert. Sie lassen sich jederzeit zurücksetzen, wenn Ihnen eine Änderung doch nicht passt. Alternativ sichern Sie eine Kopie des geänderten Fotos; denn mit dieser Maßnahme bleibt auch die original JPG-Datei erhalten, und Sie können die Änderung auch einmal an einem großen Bildschirm, z.B. einem TV oder Monitor, mit dem Original vergleichen.
Tipp: Für bessere mobile Bildbearbeitung installieren Sie die empfehlenswerte Gratis-App SnapSeed. Zeigen Sie dann ein Einzelbild in Google Fotos, tippen Sie oben rechts auf die drei Punkte und dann auf Bearbeiten in (Android) oder In Snapseed öffnen (iOS).