- Canon EOS R, Nikon Z7 und Sony A7R III im Vergleich
- Canon EOS R vs. Nikon Z7 vs. Sony A7R III: Bedienkonzept
- Canon EOS R vs. Nikon Z7 vs. Sony A7R III: Kommunikation
- Canon EOS R vs. Nikon Z7 vs. Sony A7R III: Sucher & Display
- Canon EOS R vs. Nikon Z7 vs. Sony A7R III: Autofokus
- Canon EOS R Bildqualität und Fazit
Beim Autofokus lautet der Trend: Mehr Messpunkte und größere Sensorabdeckung. Keine Frage: Je größer die durch den Autofokus abgedeckte Fläche ist und je mehr einzelne Punkte sich hier unterbringen lassen, desto feiner kann die Kamera scharf stellen. Bei Canon sind es nun 5....

Beim Autofokus lautet der Trend: Mehr Messpunkte und größere Sensorabdeckung. Keine Frage: Je größer die durch den Autofokus abgedeckte Fläche ist und je mehr einzelne Punkte sich hier unterbringen lassen, desto feiner kann die Kamera scharf stellen. Bei Canon sind es nun 5.655 Phasenmesfelder. Dem stehen 493 (Phasen-)Messfelder bei Nikon und 399 (Phasen-)Messfelder bei Sony gegenüber, jeweils im Einzelfeld-AF-Modus.
Beide Modelle nutzen jedoch zusätzlich noch Kontrastmessfelder. Canon gibt eine Sensorabdeckung von 88 Prozent in der Horizontalen und von 100 Prozent in der Vertikalen an. Bei Nikon sind es 90 Prozent und bei Sony ca. 70 Prozent.
Wichtiger als Messfeldzahlen sind aber die dahinterstehenden Lösungen. Canon geht seinen eigenen Weg und setzt auf den hauseigenen Dual-Pixel-Autofokus. Bei Dual-Pixel-Sensoren besteht jeder einzelne Bildpunkt aus zwei Subpixeln. Diese Konstruktion ermöglicht eine Phasenmessung direkt auf dem Aufnahmesensor und somit quasi auf der ganzen Fläche.
Nikon und Sony kombinieren jeweils Phasen- und Kontrastmessung. Auf diese Weise kommen bei der Nikon Z7 zu den 493 Phasenmessfeldern noch eine ungenannte Zahl Kontrastmessfelder hinzu. Welche Methode wann zum Einsatz kommt, entscheidet die Kamera situationsabhängig. Nur in einem Punkt wissen wir ganz sicher, dass die Kamera auf den Kontrast-AF setzt, nämlich im PinPoint-AF (Nadelspitzen-Messfeld). Da in diesem Modus genaues Fokussieren gefragt ist, wählt die Nikon Z7 die besonders präzise Kontrastmessung.
Auch die Sony A7R III kombiniert die Phasen- mit der Kontrastmessung. Insgesamt stehen dem Fotografen 399 Phasen- und 425 Kontrast-AF-Felder zur Verfügung. Wie bei Nikon wird die Entscheidung über die Messmethode von der Kamera getroffen.
Zu den AF-Modi gehören bei Nikon eine automatische Messfeldsteuerung, Einzelfeld- und Pin-Point-Messung, dazu kommt die Optio „Großes Messfeld“ (Zonen-AF) in den Größen S und L. „Großes Messfeld“ soll einer Messfeldgruppierung entsprechen, wobei im Messrahmen nicht angezeigt wird, welche Messfelder gerade aktiv sind. Canon und Sony decken im Grunde dieselbe Funktionalität ab, bieten aber weitere spezielle Modi und anpassbare Feldgrößen im Einzelfeld-AF-Betrieb. Alle drei Kameras erkennen Gesichter und Augen und priorisieren diese bei der Fokussierung.
Die Gesichtserkennung mit Verfolgung löst die Canon sehr gut und stellt bei großer Blendenöffnung tatsächlich nahezu zuverlässig auf das vordere Auge scharf. So gut bekommen das die anderen beiden Kameras nicht hin. Bei der Mehrfeldmessung erweist sich dagegen die Alpha 7R III als agiler und treffsicherer, während die Nikon Z7 noch etwas träger in der Objektverfolgung reagiert als Canons EOS R. Immerhin: Alle bieten inzwischen individuelle Einstellparameter, mit denen der Fotograf die Autofokusgeschwindigkeit und das Ansprechverhalten verändern kann.
In Sachen AF-Geschwindigkeit fällt Canon moderat hinter Nikon zurück. Sony liegt dazwischen. Wie an der Nikon Z haben wir auch an der Canon R zusätzlich das AF-Tempo mit klassischen SLR-Objektiven plus Adapter gemessen. Die ermittelten Werte sind zwar insgesamt schlechter als die an der Nikon Z7, aber dies liegt an den verwendeten Optiken. Bei einer Stichprobe mit den momentan im Labor befindlichen Objektiven erzielte die EOS R mit Adapter jedenfalls ein ähnliches AF-Tempo wie eine EOS-SLR.
In unseren Tests funktionierten adaptierte Objektive bis jetzt immer problemlos. Im Web ist aktuell jedoch von Kompatibilitätsproblemen zu lesen.