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Surround-Boxen-Set

Teufel Theater 6 Hybrid im Test

Teufel umgarnt preisbewusste Heimkino-Fans mit einer ebenso schicken wie vielseitigen Hybrid-Lösung. Wo sonst bekommt man für 1.700 Euro ein zünftiges 5.2-System mit zwei unsichtbaren Aktiv-Subwoofern?

Autor: Stefan Schickedanz • 21.4.2013 • ca. 4:40 Min

Teufel Theater 6 Hybrid
Teufel Theater 6 Hybrid
© Teufel

Schon seit Jahren legt der Berliner Direktversender Lautsprecher Teufel einen regelrechten Neuheiten-Marathon aufs Parkett. Doch jetzt kommt ein Produkt, von dem vermutlich schon jeder Marathonläufer einmal geträumt hat: Der „Bi-Turbo in den Beinen“ textet Teufel selbstbewusst ...

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Pro

  • lebendiger, ausgeglichener Klang mit sattem Bass
  • große Abbildung
  • praxisgerechtes Konzept

Contra

  • einfaches Gehäuse-Finish
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Schon seit Jahren legt der Berliner Direktversender Lautsprecher Teufel einen regelrechten Neuheiten-Marathon aufs Parkett. Doch jetzt kommt ein Produkt, von dem vermutlich schon jeder Marathonläufer einmal geträumt hat: Der „Bi-Turbo in den Beinen“ textet Teufel selbstbewusst auf seiner Website. Hinter diesen verheißungsvollen Worten steht allerdings keine sportliche, sondern eine ganz und gar statische Lösung, die geheime Träume von Heimkinobesitzern erfüllen soll.

In die beiden vorderen Standsäulen haben die Berliner keck zwei Subwoofer integriert – im Sinne des Slogans „zwei Subwoofer hören, null Subwoofer sehen“. Der griffige Gedanke hinter dem Theater 6 Hybrid-5.2-Set klingt schlüssig, doch muss sich erst in der Praxis zeigen, ob die eigenwillige Logik aufgeht. So können sich Subwoofer gewöhnlich ein ganzes Stück weit dadurch den Blicken entziehen, dass sich tiefe Frequenzen nicht orten lassen. Daher kann man die Bassmacher innerhalb gewisser Grenzen verstecken und im Blickfeld mit kompakten Satelliten arbeiten. Das geht mit den beiden immerhin knapp 1,15 Meter hohen Standsäulen H 600 F nicht mehr.

Wo sind die beiden Subs?

Man sieht also keine Subwoofer, dafür aber zwei nicht gerade winzige Boxen mit folierter Oberfläche, die allerdings mit einer sehr schmalen, schön anzuschauenden lackierten Schallwand aufwarten. Und diese Schlankheit kommt auch dem Abstrahlverhalten der beiden nach dem D’Appolito-Prinzip ausgeführten Drei-Wege-Boxen mit dem seitlich abstrahlenden Subwoofer zugute.

Unabhängig von der Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit der Komponenten des fünfteiligen Sets bekommt der Käufer für gerade mal 1.700 Euro ein tadellos verarbeitetes Lautsprechersystem, das einiges an Membranfläche auffährt. Doch das Beste daran ist die Hybrid-Bauweise: Die integrierten Aktiv-Subwoofer verfügen jeweils über eine eigene 150-Watt-Endstufe mit allen Vorteilen der Aktivtechnik.

Das entlastet den Receiver, der gewöhnlich vor allem mit der Kontrolle der Strom fressenden Bass-Chassis zu kämpfen hat, und die Entwickler können über die DSP-Steuerung unerwünschte akustische Eigenschaften des Chassis in weiten Bereichen kompensieren. Im passiven Teil der als geschlossene Konstruktion ausgeführten Hauptlautsprecher verwenden die Entwickler einen von zwei beschichteten Glasfaser-Mitteltönern eingesäumten 2,5-Zentimeter-Gewebe- Hochtöner mit Waveguide zur Effizienzsteigerung plus einen 25-cm- Tieftöner.

Die flexible Auslegung der Ausnahmeerscheinung Teufel H 600 F lässt zwei Betriebsarten zu: Der Benutzer kann den passiven Mittel-Hochtonbereich wie jeden anderen Lautsprecher an den Receiver anschließen und den Bass über die Subwoofer-Ausgänge (gegebenenfalls mit Y-Adapter) mit NF-Kabel ansteuern. Mit dem Bass- Management lässt sich der Tieftonbereich nach individuellen Bedürfnissen an den Raum anpassen. In Verbindung mit der automatischen Einmessung, die heute bei fast allen Receivern Standard ist, gestattet diese Methode eine deutlich präzisere Raum anpassung, als das bei einer konventionellen Drei- Wege-Box möglich wäre.

Der Besitzer kann sich auch dafür entscheiden, beide Front-Systeme über die High-Level-Eingänge wie gewöhnliche Boxen mit einem Lautsprecherkabel pro Kanal zu betreiben. Dazu muss er nur die Umschaltung auf der Rückseite der H 600 F auf Stereo Amp statt auf AV-Receiver stellen. Das ist sehr praxisgerecht, denn so lässt sich die Hybrid-Box auch an Verstärkern ohne Bass-Management und Subwoofer-Ausgänge betreiben. Die Aufteilung der Frequenzbereiche obliegt dann der H 600 F selbst, und der Benutzer muss die Übergangsfrequenzen und den Tieftonpegel an den rückseitigen Reglern einstellen. Eine Phasenanpassung ist nicht möglich, wohl aber die Feinjustage der Sensibilitätsschwelle für die Einschaltautomatik.

Manche sind gleicher

Der Center H 600 C hat im Mittelhochton- Bereich die gleiche Chassis- Bestückung wie die H 600 F. Seine Weichkalotte ist ebenfalls zum Ausgleich von Laufzeit-Unterschieden ein Stück nach hinten versetzt, was auch optisch die Verbindung zu den Hauptlautsprechern knüpft.

Die kompakten Surround-Boxen sind wie der Center als geschlossene Zwei-Wege-Konstruktion konzipiert und verwenden Mittel- und Hochtöner vom gleichen Typ wie die beiden anderen im Team. Damit sie sich in der Nähe des Hörplatzes nicht orten lassen und ein diffuses Klangfeld für eine möglichst authentische Atmosphäre erzeugen, sind sie als Dipole ausgeführt. Deshalb tragen sie auf ihrer Vorder- und Rückseite je einen Hochsowie einen Tief-Mitteltöner.

Alle drei Lautsprechertypen des Systems wurden für bessere Umweltverträglichkeit insbesondere mit Bildschirmen magnetisch abgeschirmt.

Hörtest: solide Performance

Im Hörtest brauchte es nur ein paar Takte, um zu vergessen, dass man 1.700 Euro für Teufels Theater berappen muss. Der äußerst breitbandige, dazu überaus spritzige Klang passt mit seiner großen Abbildung und dem satten, sauberen Bass ideal zu dem, was das Auge sieht: schlanke, hochgewachsene Standsäulen, die auf zünftige Subwoofer bauen. Diese schufen schon im Stereobetrieb eine besonders hohe Hörbühne und brillierten durch exzellente Abbildungsstabilität.

Der exakte Fokus nagelte die Solostimmen in der Mitte derart scharf umrissen fest, dass man nachschauen wollte, ob vielleicht der Center mitlief. Für ein Komplettangebot, das eindeutig auf Surround zielt, zeigten die Frontboxen echte Steherqualitäten im Stereobetrieb.

Ihre durchaus tolerable Eigenart, in den Mitten etwas schlank, bisweilen sogar nüchtern zu wirken, zeigte sich auch, wenn die perfekt gematchten Kollegen aus der Surround-Abteilung mitliefen. Mit ihnen wuchs der Raum in allen Richtungen ebenso wie die Stabilität der Abbildung, während sich an der Tonalität und Klarheit nichts änderte. Die Sprachverständlichkeit war zudem spitze für diese Klasse.

Fazit

Teufel hat gut gematchte Treiber mit einfach ausgeführten, aber zweckmäßig aufgebauten Gehäusen verkuppelt. Daraus entstand ein perfekt abgestimmtes 5.2-Set, das in jeder Disziplin eine druckvolle, dynamische Vorstellung liefert, die ein erstaunliches Maß an Neutralität bietet.