Lautsprecher

Canton B100 Heimkino-Set im Test

30.12.2019 von Klaus Laumann

Cantons neue B-Serie ähnelt den teureren Chrono SL.2-Lautsprechern nicht nur im Aussehen. Doch kann so aufwendige Lautsprechertechnik so günstigen sein?

ca. 2:55 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Canton B100 Heimkino-Set
Laut Canton sind die Lautsprecher aus der B-Serie nicht ganz so aufwendig verarbeitet, wie ihre Chrono SL-Serie. Dennoch wirken die hochglanzlackierten Gehäuse von außen absolut makellos und hochwertig.​
© Canton

Pro

  • belastbares, präzise und homogen spielendes Set
  • Bi-Wiring-taugliche Frontlautsprecher
  • schöne Optik

Contra

  • nicht als Atmos-Set erhältlich

Fazit

video-Testurteil: sehr gut; Preis/Leistung: überragend


82,0%

Wer auf der Suche nach neuen Surround-Lautsprechern einen Blick in die video-Bestenliste wirft, wird sehr schnell feststellen, dass man mit einem gewissen Qualitätsanspruch bereits tief in die Tasche greifen muss. Klassische 5.1-Sets mit zwei Standboxen, zwei Kompaktboxen, einem Center und einem aktiven Subwoofer, die von uns ein sehr gutes Testurteil bekommen haben, schlagen durch die Bank mit etwa 5000 Euro oder sogar noch deutlich mehr zu Buche. 

Da scheinen die 3000 Euro, die Canton für die neue B-Serie aufruft, ein äußerst verlocken des Angebot zu sein. Vor allem deswegen, weil die sechs Lautsprecher eine verdächtige Ähnlichkeit mit dem mehr als doppelt so teuren Chrono SL 596.2 Heimkino Set aufweisen. Grund genug also, Cantons neueste 5.1-Kombi aus der B-Serie etwas näher in Augenschein zu nehmen.

Video Highlight
video Highlight
© WEKA

Ausstattung 

Ein Blick in die Datenblätter der beiden Lautsprecher-Sets untermauert die Vermutung. Die Boxen aus beiden Serien haben praktisch nahezu identische Abmessungen und ein ähnliches Gewicht. Auch bei den technischen Spezifikationen gibt es kaum Unterschiede zwischen den beiden Modellreihen. 

Die B 100 spielt genauso wie die Chrono SL 596.2 mit zwei 20-cm-Tieftönern, die von einem auf der Unterseite des Gehäuses austretenden Bassreflexrohr unterstützt werden. Durch ihre doppelte Konusmembran aus Titan weisen die Treiber eine gleichmäßige Oberfläche auf, die nicht nur optisch ansprechender ist, sondern auch eine bessere Verteilung der Antriebskräfte bewirkt. 

Ab 300 Hz übernimmt ein 18-cm-Mitteltöner, der ebenfalls mit einer Konusmembran aus Titan ausgestattet ist. Bei beiden Wandlern ist die Membran am Rand an Cantons bewährter, mehrfach gefalteter Wave-Sicke aufgehängt, die einen größeren Hub zulässt sowie das Schwingverhalten optimiert. 

Canton B100 Sockelkonstruktion
Anders als die Chrono SL 596.2 ruht die B 100 nicht auf einer Sockelplatte, sondern auf zwei Traversen, die dem nach unten austretenden Bassreflexrohr etwas Luft verschaffen.
© Canton

Zwischen Tief- und Mitteltöner ist das ausgeklügelte Hochtonsystem mit 2,5-cm-Keramikkalotte eingebettet, das dann bei Frequenzen über 3000 Hz zum Tragen kommt. Es wird von einer Schallführung mit vorgelagerter Schalllinse umrahmt, die für ein verbessertes Abstrahlverhalten sorgt. 

Das Keramisieren von Leichtmetallmembranen zählt zu Cantons Kernkompetenzen, doch bislang war die extrem präzise arbeitende Keramiktechnik den Top-Serien vorbehalten. Mittlerweile rollt sie der Hersteller aber mehr und mehr auf weitere Modelle aus, sodass man immer leichter in den Genuss dieses hochentwickelten Markenzeichens kommt. 

So sind auch die fünf Vollbereichslautsprecher aus der B-Serie bereits damit ausgerüstet, was dem Set nicht nur einen besonders stimmigen Klangcharakter, sondern auch eine bemerkenswerte Feinauflösung zuteil werden lässt.

Canton B30 Soundbar frontal
Mit dem LS 660 hat Canton für die kompakte Surroundbox B 30 auch einen passenden Ständer im Angebot. Der Preispunkt für den schlichten, aber stabilen Fuß liegt bei 150 Euro pro Stück.
© Canton

Praxistest

Im Praxistest musste sich das Set dann nicht zuerst den üblichen Action-Krachern stellen, sondern durfte eine Premiere miterleben. 1969 wurde Ende September in Großbritannien und Deutschland mit Abbey Road das elfte Studioalbum der Beatles veröffentlicht. Jetzt, genau 50 Jahre später, ist das legendäre Album gleich in mehreren Jubiläumsausführungen neu erschienen. Für 90 Euro gibt es eine limitierte Super Deluxe Edition, die neben dem neu aufgelegten Originalalbum noch zwei weitere CDs mit 23 bis dato unveröffentlichten Aufnahmen und ein opulentes, 100 Seiten dickes Buch mit vielen Bildern und Hintergrundinformation enthält. 

Lesetipp: Heimkino-Lautsprecher richtig aufstellen

Der Clou ist jedoch eine Bluray Audio, für die Abbey Road nicht nur in HiRes-Stereo, sondern auch in Dolby Atmos und DTS-HD Master Audio 5.1 neu abgemischt wurde. Ehrfürchtig versammelten wir uns mit dem Jahrhundertwerk im Hörraum und waren gespannt, wie sich das Canton-Set damit schlagen würde. 

Schon bei den ersten Takten von Come Together war klar: Nicht nur die Produzenten des Albums, sondern auch die Entwickler aus dem Hause Canton hatten außerordentlich gute Arbeit geleistet, sodass dieser Hörtest zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde. 

Canton B100 Fernbedienung
Die Fernbedienung regelt Lautstärke, Phasenlage und Übernahmefrequenz des Subwoofers. Vier Programme zur Raumkorrektur gibt es zusätzlich.
© Canton

Mit ihrem überragenden Auflösungsvermögen unterstrichen die Lautsprecher die Luftigkeit der neuen Mehrkanal-Abmischung, die den Musikern wesentlich mehr Platz einräumt als die Stereo-Varianten. Zudem enthüllte das Set, dass das Album auch überraschend viel Bassinformation enthält, die ohne akkurat spielenden Subwoofer einfach untergeht.

Lesetipp: TV-Bild perfekt einstellen mit der video Referenz Blu-ray

Fazit

Mit seiner preiswerten B-Serie braucht Canton keinen Vergleich zu scheuen. Das B 100 Heimkino Set glänzt mit seinem phänomenalen Auflösungsvermögen genauso wie mit der unbändigen Spielfreude, und der Bass ist nicht von dieser Welt. Bemerkenswert!

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