Canon-1D Mark IIN/1Ds Mark II/5D
Mehr zum Thema: CanonDie Canon EOS 1Ds Mark II ist eine Klasse für sich: State-Of-The-Art in der Bildagentur-Szene und Werbung. Die wesentlich günstigere EOS 5D empfiehlt sich als Zweitkamera für das professionelle Klientel und ist die Wunschkamera vieler ambitionierter Hobbyfotografen (die in diesem Fall allerdings ohne eingebautes Blitzgerät auskommen müssen). Die EOS 1D Mark II N ist ein Spezial-Werkzeug für Sport und Reportage mit extrem schnellen Bildfolgen.

Die EOS-1D Mark II N bietet eine attraktive Kombination aus Schnelligkeit und hoher Auflösung - mit 8 Mio. Pixel doppelt so viel wie bei der Vorgängerin EOS-1D und der Nikon D2Hs, der direkten Konkurrentin in der Disziplin Reportagekamera. Der 28,7 x 19,1 mm große CMOS der Mark II liefert maximal...
Die EOS-1D Mark II N bietet eine attraktive Kombination aus Schnelligkeit und hoher Auflösung - mit 8 Mio. Pixel doppelt so viel wie bei der Vorgängerin EOS-1D und der Nikon D2Hs, der direkten Konkurrentin in der Disziplin Reportagekamera. Der 28,7 x 19,1 mm große CMOS der Mark II liefert maximal 3504 x 2336 Bildpunkte und hat einen Bildwinkelfaktor von nur 1,3. Ein guter Kompromiss, der Telebrennweiten angenehm "verlängert", ohne die Weitwinkelfotografie drastisch einzuschränken. Nachteil: Die für die Bildsensoren im APS-Format gerechneten EF-S-Objektive lassen sich nicht verwenden. Neu im Vergleich zur Vorgängerin (ohne N in der Typenbezeichnung) ist der 2,5 Zoll große Monitor. Ebenso die Picture-Style-Funktion mit sechs Voreinstellungen (der Filmwahl bei analogen Kameras vergleichbar) und erweiterten Einstellmöglichkeiten.

In einem soliden und spritzwassergeschützten Magnesiumgehäuse sind alle gängigen Belichtungsprogramme und Messverfahren sowie ein weiterentwickelter 45-Punkt-Autofokus versammelt. Etwas lästig: die Doppelbelegung von Bedientasten oben am Gehäuse. Zum Navigieren in den Menüs wird ausschließlich das große Drehrad hinten in Kombination mit den Menü- und Select-Tasten benutzt - kein Problem, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat. Neben einem CompactFlash-Slot gibt es einen zweiten für eine SD-Card. Diese kann alternativ, aber auch parallel zur CF-Karte benutzt werden, als "Überlaufspeicher" oder zum Sichern individueller Benutzereinstellungen.

Canons Flaggschiff EOS-1Ds Mark II besitzt einen CMOS mit den Abmessungen des Kleinbildformats (36 x 24 mm) und erlaubt den Anschluss aller EF-Objektive ohne Änderungen im Bildwinkel. Satte 16,7 Megapixel Auflösung liefert der CMOS der Kamera - das sind 4992 x 3328 Pixel oder eine Bildgröße von 42,27 x 28,18 cm bei 300 dpi. Ein schneller Bildprozessor (Digic II) sorgt dafür, dass man von den großen Datenmengen, mit denen die Kamera umgehen muss, nicht viel merkt. Die Empfindlichkeit des Bildsensors lässt sich im Standardmodus von ISO 100 bis 1600 einstellen, bei zugeschalteter ISO-Erweiterung bis 50 und 3200. Extrem schnelle Bildfolgezeiten erreicht sie zwar erwartungsgemäß nicht; 3,8 Bilder pro Sekunde und 21 in Serie bei maximaler Auflösung sind in dieser Megapixel-Klasse aber ein sehr guter Wert. Speichern lassen sich die Bilder wahlweise auf CF- oder SD-Card.

Schließlich die EOS 5D: Sie ist ebenfalls eine Kamera mit Vollformat-Sensor, bewegt sich allerdings nicht auf dem Auflösungsniveau ihrer größeren Schwester. In Zahlen: Der neu entwickelte CMOS der EOS 5D misst 35,8 x 23,9 mm. Die maximale Auflösung beträgt 4368 x 2912 (12,7 Mio.) Pixel und kann bei Bedarf auf 3168 x 2112 (6, 7 Mio.) oder 2496 x 1664 (4,1 Mio.) Pixel reduziert werden. In voller Auflösung misst ein Bild in Photoshop 36,98 x 24,65 cm bei 300 dpi.

Das Bedienkonzept ist von den kleineren Schwestern 20D/30D entlehnt und rankt sich um das an der Rückseite angebrachte Drehrad mit integrierter Bestätigungstaste, womit sich hurtig Menüpunkte anwählen und Werte verändern lassen. So stört es auch nicht, dass sich alle 31 Menüpunkte auf einer Ebene befinden und durch Scrollen mit dem Rad angewählt werden. Mittels Jump-Taste springt man jeweils zum ersten Eintrag der drei Untermenüs; farbige Streifen an der Seite erleichtern die Orientierung. Neben diversen Tasten gibt es einen miniaturisierten 4-Wege-Schalter (Jog-Dial), der etwa zum Navigieren im per Lupenfunktion vergrößerten Bild verwendet wird. Im Zentrum des Geschehens prangt der 2,5 Zoll große Monitor mit 230 000 Pixel Auflösung.

Das Gehäuse der EOS 5D ähnelt dem der Modelle 20D/30D, baut allerdings etwas höher und muss im Vergleich zu den Profimodellen ohne Spritzwasserschutz auskommen. Die nötigen Belichtungsdaten ermittelt die EOS 5D wahlweise mit Mehrfeldmessung (35 Sektoren), selektiv (8 Prozent des Sucherfelds) oder mittenbetont. Zusätzlich ist eine Spotmessung verfügbar, die sich auf 3,5 Prozent des Sucherfelds bezieht. Der von der EOS 20D bekannte 9-Punkt-Autofokus verfügt über eine verbesserte Schärfenachführung (Tracking) im AI-Servo-Modus. Laut Hersteller liegt dies daran, dass sechs unsichtbare AF-Felder rund um den zentralen AF-Kreuzsensor aktiviert werden, wenn man die Kamera im AI-Servo-Modus betreibt und dafür das mittlere AF-Feld anwählt. In der Praxis arbeitet der Autofokus zuverlässig und schnell. Die gemessene Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit liegt bei 0,3 s, was gut, nach Canon-Maßstab allerdings kein Traumwert ist - den erreicht das Topmodell 1Ds Mark II mit 0,18 s.
Bildqualität: Gesamtsieger bei der Bildqualität mit 68/66,5 Punkten bei ISO 100/400 ist die EOS-1Ds Mark II mit Vollformat-Sensor. Mit 16,7 Mio. Pixel und 1594 LP/BH bei ISO 100 bietet sie die höchste Auflösung, die bislang bei einer DSLR mit Kleinbildgehäuse realisiert wurde. Mit deutlichem Abstand (59/58,5 Punkte) folgt die EOS 5D als zweite Vollformatkamera von Canon: Sie ist der 1Ds Mark II nicht nur bei der Auflösung unterlegen, sondern auch bei der Farbgenauigkeit. An dritter Stelle: die EOS 1D Mark II N mit einem Bildsensor, der in der Größe etwa zwischen Voll- und APS-C-Format liegt (Bildwinkelfaktor 1,3).

