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Home Entertainment System

Lothar Schwuntek: Empfehlung fürs Wohnzimmer

Autor: Andreas Stumptner • 2.4.2015 • ca. 13:30 Min

Der zweite unserer Lesertests zum Lifestyle 535 Series III Home Entertainment Systems kommt von Lothar Schwuntek aus Beckum....

Der zweite unserer Lesertests zum Lifestyle 535 Series III Home Entertainment Systems kommt von Lothar Schwuntek aus Beckum.

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© Lothar Schwuntek

Lieferung

Am 16./17.02.2015 erhielt ich die drei Pakete von Bose  nach Hause bis in meine Wohnung geliefert. Der Lieferservice erhält von mir die Bestnote "überragend" = 100 Punkte.

Verpackung

100 Punkte gibt es auch für die Verpackung, sowohl außen, als auch innen (siehe Fotos). Besonders beeindruckt hat mich das Zahlensystem auf den Innenverpackungen im Karton des Livestyle-Systems.

Installation

Die Installation des Livestyle-Systems war dank der hervorragenden Aufbauanleitung und den bereits erwähnten nummerierten Einzelkartons einfach. Die relativ schwierigen räumlichen Gegebenheiten im Wohnzimmer führten dazu, dass die reine Installation ohne Stative ca. zwei Stunden in Anspruch nahm. Nur beim Acoustimass-Modul benötigte ich zur Entfernung der Umverpackung fremde Hilfe. Der Zusammenbau der Stative und die Befestigung der Jewel Cube Series II Speaker dauerte nochmals eine Stunde. Hierbei gestaltete sich die Kabelführung  etwas schwierig.

Die perfekte Beschriftung der einzelnen Zubehörteile und die farbliche Unterscheidung der Lautsprecherkabel ist das Beste, was ich bis heute erlebt habe. Gleiches gilt für die ausreichende Länge aller benötigten Kabel. Vermisst habe ich ein kabelloses System für die beiden rückwärtigen Lautsprecher.

Zu bemängeln ist die fehlende Bedienungsanleitung für den SoundTouch Wireless Adapter, die erst aus dem Internet heruntergeladen werden muss. Außerdem fehlt  in der Bedienungsanleitung ein Hinweis für die Nutzung des Kabels mit Infrarotsender, obwohl in der Installationsanweisung ausdrücklich auf die Bedienungsanleitung verwiesen wird. Für die Installation vergebe ich deshalb 85 Punkte.

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Fernseher mit Center und Frontlautsprecher im Wohnzimmer.
© Lothar Schwuntek

Systemeinrichtung

Die gesamte Systemeinrichtung dauerte in etwa zwei Stunden (ohne die späteren Anrufe bei der Hotline und dem Fachhändler). Das Setup verlief dank Unify einigermaßen Problemlos. Das Bildschirmmenu war übersichtlich und logisch aufgebaut. Beim interaktiven Einrichtungsvorgang gab es jedoch einige Probleme. Erst nach mehreren Versuchen erkannte das System "angeblich" die Fernbedienung.  Das manuelle Setup scheiterte an der fehlenden IR-Nummer, die ich trotz Unterstützung meines Fachhändlers nicht herausfinden konnte. Die Bose Fernbedienung bietet vor allem beim Blu-ray-Rekorder nur die  Grundfunktionen. Ich benutze weiterhin die Originalfernbedienungen.

Für das Amazon-Fire-TV Gerät gab es keine Gerätebezeichnung. Ich rief bei der Hotline von Bose an und die Ansprechpartnerin teilte mir zu meiner Überraschung mit, dass sie noch nie etwas von Amazon-Fire-TV gehört hat. Ein Anruf bei meinem Fachhändler ergab, dass man das Gerät beliebig zuordnen kann. Ich entschied mich für "Vudu".  Es wäre wünschenswert, das Bose neben Apple-TV und vielen Spielkonsolen auch die Box von Amazon in die Software einpflegt.

Die Installation von Soundtouch inklusive Einbindung in das WLAN-Netzwerk und der Speicherung von Internet-Radiosendern auf der Fernbedienung ging problemlos vonstatten.

Nur die App von Bose hat mich nicht überzeugt. Gleiches gilt für die Nutzung des Streaming Dienstes. Die Systemeinrichtung erhält von mir deshalb nur 65 Punkte.

Softwareupdate

Nach Abschluss der Systemeinrichtung wurde ich aufgefordert, ein Softwareupdate mittels dem eigens hierfür beigelegten USB-Stick und mit Hilfe eines Computers durchzuführen. Dies funktionierte ohne Probleme. Hierfür vergebe ich 85 Punkte. Ein direkter Internetzugang über das Lifestyle-System wäre hier wünschenswert.

ADAPTiQ-Einmesssystem

Wegen der schwierigen Raumsituation im Fernseh- und Lesebereich unseres Wohnzimmers freute ich mich auf das ADAPTiQ-System. Dank der hervorragenden interaktiven Benutzerführung war die Analyse in weniger als 30 Minuten abgeschlossen. Hierfür vergebe ich 100 Punkte.

Bedienung des Lifestyle-Systems in Verbindung mit den angeschlossenen Geräten

Fernbedienung

Die Fernbedienung ist sehr hochwertig verarbeitet und übersichtlich gestaltet. Das hohe Gewicht ist nicht störend. Besonders hervorzuheben sind die Informationsanzeige und die Beleuchtung der Tastatur. Über die Sourcetaste kann man zwischen den verschiedenen Quellen problemlos umschalten. Die Informationsanzeige gibt nicht nur Auskunft über den Namen der gewählten Quelle sondern liefert viele Zusatzinformationen.  Außerdem erhält der Benutzer Bedienungsanweisungen. 

Hierfür vergebe ich 100 Punkte.

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Der Autor des Lesertests: Lothar Schwuntek.
© Lothar Schwuntek

Bildschirmanzeige

Ohne die Bildschirmanzeige ist weder die Einrichtung des Lifestyle-Systems noch die komplette Steuerung der Anlage möglich. Dies gilt insbesondere für die More- und die Options-Tasten.

Ich gehe hierauf besonders ein, weil bereits beim Einschalten des Fernsehers mit integriertem Satellitentuner ein Bildschirm erscheint, der den Benutzer auffordert die Videotaste des Fernsehgerätes zu drücken.  Diese Taste gibt es auf der Originalfernbedienung nicht. Gemeint ist die Umschaltung des Fernsehers vom HDMI-Eingang mit der Lifestyle-Anlage auf  TV. Erst dann habe ich ein Fernsehbild und kann vor allem den Ton über die Lifestyle-Anlage hören. Meine Freude über diese Entdeckung währte nur kurz. Ich konnte weder die More-Funktionen  noch die Optionsmenüs sehen, um  z.B. Korrekturen beim Ton oder Bild auszuführen. Hierfür musste ich über die Wahltaste meines Fernsehgerätes wieder auf den HDMI-Eingang für das Lifestyle-System schalten. Damit waren auch Ton und Bild wieder verschwunden. Dies ist sehr unbefriedigend. Für jede kleine Korrektur oder Einstellung muss ich den Vorgang wiederholen

Beim angeschlossenen Blu-ray-Rekorder und der Amazon-Fire-TV-Box besteht dieses Problem nicht, da  Bild und Ton über die HDMI-Eingänge der Bedienkonsole übertragen werden.  Eine andere Lösung über ein größeres Informationsdisplay an der Fernbedienung, ein Infodisplay an der Bedienkonsole oder noch besser über eine Bedien-App wäre wünschenswert. Andere Hersteller bieten so etwas an.

Die Tatsache, dass immer eine Bildschirmanzeige zur Einrichtung und Bedienung erforderlich ist, führte beim Testen der Lifestyle-Anlage in meinem Heimkino zu großen Problemen. Dort wird das Videobild von den unterschiedlichsten Quellen von einem Panasonic LCD-Projektor PT-AE900E auf die Leinwand projiziert. Beim Anschluss der Bedienkonsole über das beigefügt HDMI-Kabel sah man nur kurz das Bose-Logo. Danach war nur noch ein schwarzes Bild zu sehen. Alle Versuche mit unterschiedlichen HDMI-Kabeln führten zu keinem Erfolg.

Der Anruf bei der Bose-Hotline war frustrierend. Der Mitarbeiter bat mich das Menu meines Projektors einzuschalten. Hier gab es jedoch keine passenden Einstellmöglichkeiten. Der Mitarbeiter sagte zu, dieses Problem zu klären und mich innerhalb einer Stunde zurückzurufen. Dies geschah bis heute nicht. (Ich werde zu dem Service noch eine gesonderte Stellungnahme abgeben). Ein Anruf bei meinem Fachhändler führte wieder einmal zum Ergebnis. Dort sagte man mir nicht nur einen Rückruf zu, dieser erfolgte auch nach 20 Minuten.

Das Problem liegt in der Bildauflösung des Projektors begründet. Da das System von Bose diese nicht automatisch erkennt und auf eine HD-Auflösung umstellt, musste dies manuell geschehen. Der Mitarbeiter meines Fachhändlers konnte mir nicht sagen wie man dies umsetzt. Sein Kollege, der Bose-Experte, der mir sonst geholfen hat, war nicht erreichbar.

Die Suche in der Bedienungsanleitung brachte auch kein Ergebnis. Ich schloss danach meinen Computermonitor, der Full-HD beherrscht, per HDMI an die Bedienkonsole an. Nunmehr hatte ich wieder die Möglichkeit auf die Einstellungen zurückzugreifen. Ich fand die Option für eine Umstellung des Ausgangssignals  nicht im Setupmenu sondern erst im Optionsmenu der beiden Zuspieler. Nach der Umstellung von Full-HD auf HD  konnte ich das Bild auf dem Projektor sehen und die Anlage auch im Heimkino einrichten und testen. Hierfür deshalb nur 50 Punkte.

Übertragung der Ton- und Audio-Signale

Ich habe das HDMI Signal der Bose Bedienkonsole an den zweiten HDMI-Eingang meines Fernsehgerätes angeschlossen, das über das ARC System das Tonsignal weiterleiten kann. Nach zwei Anrufen bei der Bose-Hotline, die mir wieder nicht weiterhelfen konnte,  habe ich vom Bose-Experten meines Fachhändlers erfahren, das Bose dieses Signal nicht unterstützt. Der Ton kann damit nur über das von Bose beigelegte optische Kabel übertragen werden.

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Lichtmond 3D mit Blick auf das Acoustimass-Modul sowie Stizposition 2 und 3.
© Lothar Schwuntek

Bild und Klangtest

Die Bild- und Klangqualität des Lifestyle-Systems fällt je nach Eingangsquelle wie zu erwarten unterschiedlich aus.  Ich habe den Test deshalb nach den Quellen unterteilt.

LCD Fernseher Panasonic TX-L42WT50 E

Es war ein Quantensprung vom Ton aus den Lautsprechern des TV-Gerätes auf den Ton des Livestyle-Systems. Das normale Fernsehen wurde zum Kinoerlebnis. Das Live-Fernsehbild und der 5.1 Klang bildeten eine homogene Einheit. Man hatte nie das Gefühl, dass  der Ton aufgesetzt ist. Der Ton war klar und differenziert auf allen Sitzplätzen zu hören. Leiseste Geräusche und Töne werden lebensecht wiedergegeben ohne aufdringlich zu sein. Während sich die Qualität bei Livebildern oder Bildern von der angeschlossene USB-Festplatte nicht unterschieden, war beim Smart-TV komprimierungsbedingt der Klang weniger präsent.

Beim Start der Bose-Anlage hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Klang zunächst verschlossen und dumpf klingt. Dieser Eindruck verlor sich jedoch nach kurzer Zeit. Solche Unterschiede habe ich bei der Wiedergabe vom Blurayrecorder bei gleichem Fernsehprogramm niemals wahrgenommen. Dieser Eindruck wurde von meine Frau, meinen Kindern und meinen zum Test eingeladenen Freunden unisono bestätigt. Ich habe den Verdacht, dass über das optische Kabel am Anfang ein anderes Signal vom Fernseher ausgegeben wird. Ich habe im Fernsehmenu das Ausgangssignal von PCM auf Automatik gestellt. Der Verdacht wird auch von den Experten meines Fachhändlers geteilt.

SoundTouch und eingebauter Radiotuner

Ich habe WDR 2 und HR 1 als Internetradio über das  SoundTouch-System mit WLAN eingespeist. Die gleichen Radiosender wurden per FM über Kabel über den eingebauten Radiotuner empfangen. Aus beiden Quellen zauberte das Lifestyle-System einen tollen Mehrkanalsound. Der Klang fiel wie erwartet sehr unterschiedlich aus. Das Klangbild vom Internetradio war etwas dünner und nicht so harmonisch. Zum Vergleich klangen WDR 2 und HR 1 über meine Stereoanlage mit  dem Bose Acoustimass 5 Series II - Passivsystem am Verstärker Marantz PM 16 und eingespeist vom Sony Radiotuner  nur unwesentlich besser. Ich vergebe deshalb zweimal 75 Punkte (nur für den FM-Eingang).

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Ein Blick auf einige Testmedien.
© Lothar Schwuntek

Blu-ray Disc-Rekorder Panasonic DMR-BST940

Der Live-Ton des TV-Programmes und von den Aufnahmen auf der internen Festplatte waren von Anfang an klar und präsent. Gleiches galt für das Smart-TV mit den o.g. Einschränkungen.

Das Livestyle-System hat meine Frau und mich beim "normalen" abendlichen  Fernsehen begeistert. Die eigentliche Herausforderung war jedoch die Wiedergabe von CD, DVD und Bluray. Hierfür habe ich aus meiner Film- und Audio-Sammlung einige für mich bedeutsame Filme und Musikstücke ausgewählt.

  • CD: Hugh Masakela - Hope, Yellow - Flac, Sara K. - Hobo, The Yuri Horning Trio - Star Tracks
  • DVD: Pearl Harbor - Director' s Cut, Eagels - Farewell Tour Live from Melbourne
  • Blu-ray: Avatar - 3D Edition, Santana - Greatest Hits Live at Montreux, Lichtmond 3 - 3D

Zum Test habe ich öfter Freunde und Familienangehörige eingeladen, um eine objektivere Beurteilung  zu erhalten. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Um die Herausforderung für die  Beurteilung des Bose-Systems zu steigern, wurden mehrfach Vergleichstests durchgeführt.  Hierfür wurde die Heimkinoanlage von  KEF "Home Theatre 3000 Series mit dem Subwoofer HTD2" mit einem Pioneer AV Receiver SC-2022 im OG  herangezogen, die meiner Tochter und ihrem Mann gehört. Dabei haben wir natürlich nur einzelne Titel oder Kapitel aus den og. Medien ausgewählt. Für den Vergleich mit meinem Surroundsystem  im Heimkino haben wir die Bose-Anlage ebenfalls in diesem speziell eingerichteten Raum aufgebaut.

Diese Tests führten zu verblüffenden und sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Bei der CD-Wiedergabe greife ich hier Stimela (The Coal Train) von Hugh Masakela heraus. Diese Aufnahme fordert alles von den Boxen und den Verstärkern. Hohe klare Töne und satte Bassdrums sowie die große Bühne lassen einem einen Schauer über den Rücken laufen.

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Blick auf Fernseher, Center und Frontlausprecher sowie Subwoofer von Keef im Wohnzimmer meiner Tochter.
© Lothar Schwuntek

In den beiden Wohnräumen schenkten sich die Systeme nichts. Die Bose-Anlage klang klarer und differenzierter. Ihr fehlten aber die Wärme und ein druckvoller Bass. Das letztere hat uns alle überrascht. Vergleichbares erlebten wir auch mit "Samba Pa Ti" von Santana auf der Blu-ray  im DTS HD Master-Ton. Ein Vergleich der Bildqualität schied aus, da der Fernseher im OG nur HD und keine 3D wiedergeben kann.

Bei "Pearl Harbor" von der DVD hatte die KEF-Anlage im Bassbereich leicht die Nase vorn. Sie hatte mehr Druck bei den Bombenangriffen der Japaner. Die Wahrnehmbarkeit der Überflüge der Flugzeuge war bei Bose besser.

"Avatar" und "Lichtmond" haben wir jeweils in 2D im OG und in 3D mit der Bose-Anlage abgespielt. Das Bild der Bose-Anlage war perfekt. Keine Artefakte oder Nachziehbilder. Besser geht es nicht. Tonal waren beide Anlagen bei Avatar wieder ebenbürtig. Dies änderte sich bei Lichtmond. Hier war die Lifestyle-Anlage von Bose druckvoller und klarer.

Unterm Strich lieferten beide Anlagen einen guten bis sehr guten Klang für Heimkinosysteme mit Satellitenboxen und Subwoofer.  Bose erhält von mir 78 Punkte und KEF 75 Punkte.

Mich begeisterte vor allem die Tatsache, dass Bose aus den kleinen Cubes so viel Leistung herausholen kann. Die Keef Satelliten  sind um einiges größer und können in den Mitten mehr punkten. Den erhofften druckvollen Sound lieferte die Bose-Anlage in meinem Wohnzimmer nicht ab. Die schwierigen Raumbedingungen können von der Software doch nicht komplett aufgefangen werden.

Vergleichstest in meinem Heimkino

Das änderte sich beim Test in meinem Heimkino. Wir konnten es kaum glauben. Die Bose-Anlage wurde dort komplett neu installiert und neu eingemessen. Mit allen Medien über den Panasonic Blu-ray Disc Player DMP-BCT500  baute die Bose-Anlage eine große Bühne auf. Druckvolle Bässe und klare Staffelung der Töne ohne dass man die Lautsprecher an sich wahrnahm. Manchmal hatte ich das Gefühl meine großen Boxen von HGP zu hören. Dies galt jedoch nur bis zu einem gewissen Lautstärkepegel. Danach war der Klang eine wenig überzogen und nervig.

Der Klang bei Live-TV-Aufnahmen und von der Festplatte über den TechniSat DigiCorder HD S2 Plus war ebenfalls viel besser, als im Wohnzimmer. Der DigiCorder liefert auch das TV-Bild und den Ton für meine bestehende Heimkinoanlage.  Für den Vergleichstest habe ich für die Wiedergabe der verschiedenen Medien nicht auf den  Denon DBP-2012UD, sondern auf den  Panasonic Blu-ray Disc Player DMP-BCT500 zurückgegriffen. Beide werden  in meiner Heimkino-Anlage eingesetzt.

Letztendlich gewann die um ein vielfaches größere und teurere Heimkinoanlage mit den Boxen und dem Subwoofer von HGP das Rennen. Der Vergleich hinkt ein wenig, da die Zielsetzung meiner Heimkinoanlage dem High-End-Klang dient und der TV-Bereich nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Das Lifestyle-System ist ein Allrounder, der tollen Klang und tolles Bild mit einfacher Bedienbarkeit für jedes Wohnzimmer bietet.  Es lässt sich fast unsichtbar in die Einrichtung integrieren. Dies geht bei meiner Heimkinoanlage in keiner Weise. Hier lässt sich die Technik nicht verbergen. Mein bester Freund hätte fast seine Vergleichswette gewonnen. Bose bekommt von mir verdiente 85 Punkte. Für meine Heimkinoanlage vergebe ich (nicht ganz so objektiv) 110 Punkte. Woher der deutliche Qualitätsunterschied zwischen Wohnzimmer und Heimkino herrührt kann ich nicht genau beurteilen. Gute Raumakustik und optimale Aufstellungsmöglichkeiten sind wahrscheinlich dafür ausschlaggebend.

Verarbeitung

Das gesamte System ist sehr hochwertig verarbeitet und sieht sehr gut aus. Die Oberfläche der Bedienkonsole ist so toll verarbeitet, dass keine Fingerabdrücke zu sehen sind. Sie scheint auch Kratzunempfindliche zu sein, was ich natürlich nicht ausprobiert habe. Die vier Stative sehen sehr futuristisch und filigran aus, sind trotzdem super verarbeitet und dank der schweren Fußplatte auch sehr sicher. Die Cubes fallen von der Haptik ein wenig ab. Für die Verarbeitung gibt es von mir 90 Punkte.

Service von Bose

Dieser Punkt wird in der Zeitschrift "video" meines Wissens nur selten geprüft oder angesprochen. Für mich als Verbraucher ist der Service am allerwichtigsten. Ich habe wegen auftretender Schwierigkeiten bei der Installation und Systemeinrichtung  dreimal bei der Service-Hotline von Bose angerufen. Dreimal wurden meine Probleme nicht gelöst. Noch schlimmer waren jedoch die Einstellung und das Verhalten der Servicemitarbeiter(in).  Beim ersten Anruf forderte mich ein arrogant wirkender Mitarbeiter auf, die gesamte Systemeinrichtung nochmals unter seiner Anleitung durchzuführen. Das Problem wurde nicht behoben und ich sollte eine alternative Einstellung vornehmen. Plötzlich war nur noch ein Besetztzeichen zu hören.

Im unmittelbaren Anschluss rief ich nochmals die Hotline an und wurde sehr freundlich von einer Mitarbeiterin beraten. Mehrfach hat diese Mitarbeiterin sich intern mit Kollegen beraten und wir haben verschiedene Lösungsätze getestet. Plötzlich teilte mir die Dame mit, dass sie jetzt Feierabend habe, da es bereits nach 18.00 Uhr sei. Die Hotline  stehe nur bis 18.00 Uhr zur Verfügung. Außerdem könne sie jetzt intern keinen Kollegen mehr um Hilfe bitten, da alle bereits das Büro verlassen haben. Trotzt meines Protestes beendete sie das Gespräch und forderte mich auf am nächsten Tag wieder anzurufen. Ich habe dies nicht gemacht sondern bei meinem Fachhändler Expert Beverungen in Paderborn angerufen. Bei diesem bin ich seit mehr als 20 Jahren Kunde. Ich rief meinen Ansprechpartner Herrn Tonagel (High-End-Spezialist) an, der mir in mehr als 19 Jahren bei dem Kauf und der Installation meiner Heimkinoanlage geholfen hat. Obwohl ich die Bose-Anlage nicht bei Beverungen gekauft habe,  nahm er sich wie selbstverständlich meiner Probleme an. Er sagte mir den Rückruf seines Kollegen Herrn Pap zu, der Spezialist  für Bose-Anlagen ist.  Herr Pap rief mich innerhalb von einer Stunde an und konnte meine Fragen sofort beantworten.

Wie beschrieben warte ich bis heute vergeblich auf den Rückruf des Bose-Mitarbeiters. Geholfen hat wiederum mein Fachhändler. Für den Service vergebe ich 10 Punkte.

Fazit

Das Gesamtergebnis liegt für mich bei ca. 88 Punkten, wobei ich keine Addition und Gewichtung der Punkte vorgenommen habe. Für ein "sehr gut" hat es nicht ganz gereicht. Ich kann das Bose Lifestyle 535 Series III Home Entertainment System jedem empfehlen, der aus seinem Wohnzimmer ein Heimkino machen will, ohne viel Technik sichtbar zu machen. Die Möglichkeit der Integration des Bedienmoduls unsichtbar in einem Möbelstück bieten nur Wenige. Dank der Funkfernbedienung und den Einsatz des Infrarot-Kabels können alle Zuspieler in geeignete Medienmöbel unsichtbar eingebaut und trotzdem fernbedient werden. Bringt man die Jewel Cubes Series II an der Wand an, fallen sie kaum auf. Mag man es Futuristisch, sollte man die Stative einsetzen. Der tolle Klang tut sein Übriges. Das Ganze hat jedoch seinen Preis. 3.999 € sind nicht wenig, stellen aber ein gutes Preis-Leistungsverhältnis dar. Den Kauf beim Fachhändler empfehle ich dringend.

Ich freue mich, künftig dieses System dauerhaft in unserem  Wohnzimmer genießen zu dürfen. Mein "Preis" waren viele schöne und aufregende Stunden, in denen ich alleine, mit Familie oder Freunden meinem liebsten Hobby nachgehen konnte. Musik hören, Fernsehen und gute Filmen wie im Kino ansehen. Hierfür danke ich der Zeitschrift Video und Bose.

Angeschlossene Geräte im Heimkino:

  • Panasonic Blu-ray Disc Player DMP-BCT500
  • TechniSat DigiCorder HD S2 Plus
  • Wiedergabe: Panasonic LCD Projektor PT-AE900E

Angeschlossene Geräte im Wohnzimmer:

  • LCD Fernseher Panasonic TX-L42WT50 E
  • Blu-ray Disc-Rekorder Panasonic DMR-BST940
  • Amazon-Fire-TV