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4K-Beamer

BenQ W2700 im Test

BenQ holt zum Paukenschlag unter 2000 Euro aus. Um die detailreiche Ultra-HD-Auflösung endlich auch mit HDR, also im kinogerechten Farbumfang und mit erweitertem Kontrast, wiederzugeben sind im W2700 Technologien aus weitaus teureren Klassen integriert, wie unser Test zu diesem Beamer zeigt.

Autor: Roland Seibt • 12.3.2019 • ca. 3:25 Min

BenQ W2700 im Test
4K-Beamer - BenQ W2700 im Test
© BenQ

Bereits beim Lesen der Pressemeldung und des Datenblattes des BenQ W2700 glaubte man, seinen Augen nicht zu trauen. Ausstattung und Spezifikationen des Beamers waren fast zu schön, um wahr zu sein. In allen entscheidenden Belangen ist er dem Vorgänger W1700, der ungefähr zum selben Preis angebote...

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Pro

  • UHD-Auflösung
  • Iris
  • 4K-Bewegungsglättung
  • DCI-Filter
  • Lensshift
  • hübsch anzusehen

Contra

  • Kontrast und nativer Schwarzwert mäßig

Fazit

video-Testurteil: gut; Preis/Leistung: sehr gut

77,0%

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Bereits beim Lesen der Pressemeldung und des Datenblattes des BenQ W2700 glaubte man, seinen Augen nicht zu trauen. Ausstattung und Spezifikationen des Beamers waren fast zu schön, um wahr zu sein. In allen entscheidenden Belangen ist er dem Vorgänger W1700, der ungefähr zum selben Preis angeboten wurde, haushoch überlegen.

Alle Probleme und offene Wünsche, die es damals gab, schien BenQ erhört und umgesetzt zu haben. Bei einem Auftaktevent im Rahmen der Berlinale erfuhren wir dann, dass der W2700 nur eine Namensähnlichkeit zum kleinen Bruder aufweist, jedoch von Grund auf neu konstruiert worden ist.

Der W1700 war zwar seinerzeit das erste 4K-Gerät unter 2000 Euro, das zudem noch HDR entgegennehmen konnte. Er hatte aber nur einen 1,2-fach-Zoom ohne Lensshift, keine Zwischenbildberechnung und zeigte chromatische Aberrationsfehler, einen Lichthof um das Bild sowie Stottern bei 50-Hz-Quellen.

Von Funktionen wie einer Irisblende zur Kontrastoptimierung oder einem Filter zur Erweiterung des Farbraums wagte niemand zu träumen. Doch gerade das macht echtes Ultra-HD aus. Hier setzt der BenQs W2700 nun neue Standards in seiner Klasse.

DLP-Chip, Irisblende & Farbfilter

Die größte Gemeinsamkeit mit älteren Geräten gibt es beim eingesetzten 0,47” DLP-Chip von Texas Instruments. Laut BenQ ist es eine neue verbesserte Variante, und tatsächlich können wir keine Probleme mit Aufhellungen rund um die Leinwand mehr feststellen. 

Der Chip besitzt eine native Auflösung von Full-HD, shiftet diese Bildpunkte aber horizontal wie vertikal, sodass die 8,3-Millionen Pixel einer UHD-Quelle auf der Leinwand sichtbar werden. Da die Kippspiegel jedoch nicht klein genug sind und viel Licht übertragen sollen, gibt es Überlappungen zwischen den 4K-Punkten. 

Es wird also nicht ganz die volle Schärfe geboten, dafür gibt es keinerlei Fliegengittereffekt bei deutlich mehr Details als Full-HD. Da alle kleinen DLP-Geräte Einchipper sind, die die Grundfarben zeitlich hintereinander erzeugen, entstehen auch keinerlei Farb- und Schärfefehler durch Misskonvergenzen. 

Heimkino-Projektor

Diese vermiesen oft die maximale Auflösung von teuren 3-Chip-Geräten in SXRD oder LCD-Technik. Beim W2700 ist es nun wirklich noch allein das Objektiv, das durch eine unzureichende Schärfe oder Farbverschiebungen (chromatische Aberration) zu den Bildecken hin die Feinzeichnung negativ beeinflussen kann.

Das war beim W1700 leider gut nachvollziehbar, sodass nun beim neuen W2700 zum Glück eine besonders hochwertige Optik zum Einsatz kommt. Laut Hersteller werden zehn Glaslinsen verbaut, eine davon mit einer speziellen Vergütung.

Das Ergebnis ist eine sichtbar feinere Abbildung bei deutlich weniger Farbschatten. Zudem wurde der Zoombereich des für kurze Distanzen ausgelegten Gerätes auf den Faktor 1,3 erweitert und ein zehnprozentiger vertikaler Lensshift addiert. Das ist nicht gerade die Welt, reicht aber zur Feinjustage des Trapezes dann selbst für hohe Ansprüche aus.

Sensationen im Lichtweg sind für die Preisklasse nicht etwa das RGB-RGB-Farbrad oder eine 245-W-UHP-Lampe, sondern die automatische Irisblende sowie der Farbfilter, der ultrareine Farben verspricht. Beides ist für optimalen HDR-Genuss unabdingbar und wir erwarten es eigentlich erst ab 3000 Euro.

HDR, Anschlüsse & Klang

BenQ konzentriert sich für den W2700 auf 4K-Anwender mit HDR- Ambitionen, seien es Filmfreaks oder Gamer. Für den exklusiven Heimkinoeinsatz soll ein hochwertigeres Gerät mit einem variableren Objektiv und vielleicht geringerer Lüfterlautstärke demnächst auf den Markt kommen. Dennoch erfüllt der W2700 die meisten anderen Bedürfnisse.

Seine beiden HDMI-Anschlüsse besitzen die volle Bandbreite der Version 2.0b, HDR wird genauso erkannt wie die TV-Norm für mehr Bilddynamik: HLG. Über RS232 ist die Einbindung in einige Kontrollszenarien möglich und ein 12V-Trigger steuert die passende Leinwand. Für diesen Komfort stört der Verzicht auf analoge Anschlüsse wie VGA kein bisschen.

Fans des gediegenen Kinosounds werden es belächeln, doch der BenQ hat auch einen Lautsprecher integriert, der gar nicht so übel oder leise klingt. Für das schnelle Game oder Public-Viewing eines Fußballspiels geht das jedenfalls voll in Ordnung. Erste klangliche Ausbaustufe wäre der Anschluss einer Anlage über den ebenfalls vorhandenen Digitaltonausgang oder die Stereoklinke.

BenQ W2700 im Test - Anschlüsse
Die Anschlüsse des W2700 sind bestens auf das Heimkino abgestimmt. Beide HDMIs sind voll UHD-fähig und verstehen HDR10 wie HLG. Neben Steueraufgaben über RS232 übernimmt der BenQ auch das Herunterfahren einer Automatikleinwand über einen 12-V-Trigger.
© BenQ

Der USB-Anschluss taugt übrigens nicht allein zur Stromversorgung eines potenziellen Sky-Sticks für oben erwähnte 4K-Fußballübertragungen. BenQ hat einen waschechten Mediaplayer integriert, der im Labor 4K-Filme im HEVC-Codec abspielte – unsere Testsamples jedoch meist ohne Ton.

Oft wird also ein Re-Encoding nötig sein, um das persönliche Filmarchiv nicht stumm von einer portablen Platte abzuspielen. Nicht zuletzt darf man sagen, dass der BenQ im gelungenen hochwertigen Design daherkommt. Das helle Gerät mit seinen fließend abgerundeten Formen besitzt sogar eine nette Rückseite, die sich zeitweise auf dem Wohnzimmertisch schön wertig verkauft.

Seine relativ geringe Lichtleistung beschränkt allerdings die Leinwandgröße beim Einsatz in nicht ganz stockfinsteren Räumen. Voll kinotauglich ist die Fernbedienung, deren Beleuchtung auch die Namen der Drücker offenbart. Und diese steuern viele Bildotptimierungen direkt ohne den Umweg über das Hauptmenü.

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