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4K-Beamer

BenQ W2700: Bildmaschine, Bildeindrücke & Fazit

Autor: Roland Seibt • 12.3.2019 • ca. 4:10 Min

Inhalt
  1. BenQ W2700 im Test
  2. BenQ W2700: Bildmaschine, Bildeindrücke & Fazit

Die Bildmaschine - EinstellungenAnpassungen und Optimierungen der Bildverarbeitung gibt es mehr als genug. Einige preiswerte Geräte lassen ja bereits Farbsättigung, Gamma, Overscan oder Schärfe vermissen. Nicht so der W2700. Die RGB-Balance bietet neben dem Farbraumabgleich genügend Angriffspunk...

Die Bildmaschine - Einstellungen

Anpassungen und Optimierungen der Bildverarbeitung gibt es mehr als genug. Einige preiswerte Geräte lassen ja bereits Farbsättigung, Gamma, Overscan oder Schärfe vermissen. Nicht so der W2700. Die RGB-Balance bietet neben dem Farbraumabgleich genügend Angriffspunkte für eine Kalibration. 

Damit dabei alles professionell ablaufen kann, ist der BenQ auch ISF-ccc-zertifiziert. Bei den erweiterten Bildeinstellungen finden wir „CinemaMaster“, wo gleich vier weitere Bildverbesserer auf uns warten. 

„Farbverstärker“ und „Hautton“ spielen mehr oder weniger dezent an Farbnuancen herum, der „Pixel Enhancer 4K“ erhöht seinerseits feinste Detailkontraste in Ultra-HD-Bereichen, Technik Laut BenQ kommt eine überarbeitete Version des DLP470TE-Chips zum Einsatz. 

Es gibt tatsächlich keinen unangenehmen Lichthof rund um das Bild mehr, wie man ihn bei den ersten Modellen dieser 0,47-Zoll-Klasse fand. Als Farbrad kommt eine RGBRGB-Variante zum Einsatz, die ihre Grundfarben mit 240 Hz wechselt. 

Im Labor haben wir das Farbtiming gemessen. Während die Farben im reinen Modus gut zu differenzieren sind (obere Hälfte), werden bei „Brillant Color“ die Übergänge der Flächen hinzugenommen, um Weiß zu erzeugen. 

Dank dieser Sekundärfarben wird ein helleres Weiß dargestellt, das aber im nicht ganz richtigen Verhältnis zu RGB steht. während der „Motion Enhancer 4K“ Bewegungen in mehreren Stufen glattrechnet. Dabei waren wir zu Beginn der Messungen schon einmal froh, dass der W2700 ohne diese Kompensation Kinofilme in unverfälschtem 24p darstellt. 

Bei aktivierter Zwischenbildberechnung wird in 60Hz gearbeitet, dabei die längere Phase des 2:3-Pulldowns mit mehreren Bewegungspositionen versehen. Bei einer DLP-Basis nicht die schlechteste Variante, denn je mehr echte Vollbilder es gibt, desto weniger Zeit bleibt pro Bild und desto grober wird die Quantisierung.

Es besteht die Gefahr, dass die gerade bei HDR so wichtigen zusätzlichen Bits nicht genutzt werden. Laut BenQ werden die Algorithmen der Bewegungskompensation, auch für 50-Hz-Quellen, gerade nochmals überarbeitet. Die Lampe des BenQ soll im hohen Modus beachtliche 4000 Stunden durchhalten. 

Hier ist der Geräuschpegel aber nicht zu vernachlässigen, und dieser Modus ist für HDR Pflicht, am besten in Kombination mit der automatischen Irisblende. Hier brachte es der Beamer bei unseren Messungen (Zoom=Wide) auf 1200 Lumen mit ordentlicher Farbabstimmung.

Im Modus „Hell“ waren auch nicht mehr als 800 drin, womit das Gerät unter der Herstellerangabe liegt. Wir haben jedoch gehört, dass andere Exemplare in anderne Labors 2100 Lumen erzielt haben sollen, wohl ein Manko unseres Musters. Für Quellen ohne HDR, beispielsweise Blu-ray-Discs, haben wir den leiseren Smart-Eco-Modus der Lampe bevorzugt, der aber nicht gleichzeitig zur Iris aktivierbar ist. 

Mit 10.000 versprochenen Betriebsstunden kann man schon etliche Jahre Filme genießen. Im Lampenschonungsmodus sind es gar 15.000 Stunden, aber mit nur noch von uns gemessenen 740 Lumen.

BenQ W2700 im Test - Mediaplayer
Der Mediaplayer spielt Filme vom USB-Anschluss ab. Dabei kann er mehr als im Handbuch versprochen, nämlich H.265 MPEG HEVC. Leider sind die entscheidenden Ton-Codecs, also Dolby und DTS, nicht an Bord.
© BenQ / Screenshot & Montage: video

Bildeindrücke

Erster positiver Aspekt unserer Tests war, dass der BenQ in der Einstellung „Cinema“ sehr gut vorkalibriert war. BenQ legt darauf auch sehr großen Wert – sogar so großen, dass die Feinjustage in der Fabrik dokumentiert wird. Ein Bericht mit den Ergebnissen liegt dem Gerät bei. 

Natürlich muss man sagen, dass die eventuelle Farbverschiebung der Leinwand nicht eingerechnet ist und daher nichts über eine regelmäßig kontrollierte Kalibration in der Endkette geht. Ansonsten war die Performance im Standard BT.709-Farbraum von HDTV ohne Schwächen. 

Bei den Messungen haben wir hochpegelige Testbilder, um den Einsatz der Blende zu minimieren, im realen Betrieb wurde der Kontrast verbessert. Nativ befand er sich jedoch auf dem nicht gerade hohen Niveau aller 0,47”-DLP-Chips. Insgesamt kam seine Lichtausbeute den kalibrierten 1500 Lumen des alten W1700 leider nicht nahe.

Dafür waren die Verfärbungen des Objektivs tatsächlich erheblich geringer und die 4K-Elemente waren nicht nur in der Bildmitte schön scharf. An die Performance eines großen Boliden reicht die Feinzeichnung allerdings nicht heran. Dank des 4K-Shiftens gibt es keinen Fliegengittereffekt und die Durchzeichnung von Ultra-HD-Inhalten reicht für fast alle hochwertigen UHD-Blu-rays locker aus. 

Wir wissen ja, dass dort, um Aliasing zu vermeiden, niemals in maximaler Pixelschärfe gearbeitet wird. Auch was die Auflösung in der Bittiefe angeht läßt BenQ nichts anbrennen. Banding fällt hier nicht negativ auf, selbst bei aktivierter Zwischenbildberechnung. Alle Messungen und eine Beurteilung nochmal in 3D durchzuführen, dazu fehlte uns leider die Zeit. 

Wie an unseren Messdiagrammen zu sehen ist, liegt die klassische Farbdarstellung auf äußerst natürlichem Niveau. Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn HDR-Inhalte vorliegen. Hier wird die Leuchtkraft des gesamten Bildes in mittleren Partien leicht angehoben. Dabei ist es gut vertretbar, dass dunkle Bereiche, die unter dem eigentlichen Schwarzert des Beamers liegen, nicht abgeschnitten werden. 

Das sanfte Überstrahlen der Spitzlichter liegt bei HDR im System und kann über einen Regler gut angepasst werden. Sehr kitzelig wird es jedoch, wenn man die satten Farben des erweiterten Farbraums betrachtet. Hier stimmt so gut wie nichts richtig. Und es gibt z. B. bei Grün hartes Clipping von starken Tönen, Blau ist ohne Filter viel zu flau. 

[Testsiegel] video Magazin Highlight
video Magazin Highlight
© video Magazin / Weka Media Publishing GmbH

Wir hatten schon einige Mühe, die Farben per Kalibration in den Griff zu bekommen und konnten damit viel retten. Das haben wir erst einmal ohne den Farbfilter versucht, um die maximale Leuchtkraft zu erhalten.

Und natürlich braucht es wieder andere Korrekturen, wenn man den Filter zuschaltet, der dann aber besonders reine Farben liefert, wie sie Filmproduktionen erst in einigen Jahren kommen könnten, wenn die DCI vielleicht über den nächsten Kinostandard redet.

Wer es optimal haben möchte, belegt sich zwei Speicher – für HDR-Varianten mit oder ohne Farbfilter. Mit etwas Feingefühl wird der BenQ dann aber zum besten Beamer, den wir unter 2000 Euro bislang getestet haben.

Fazit

Mit Irisblende, Kinofilter, Lensshift und Bewegungsglättung zaubert der W2700 aus HDR-Filmen das aktuell bestmögliche Kinofeeling für unter 2000 Euro.

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