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Testbericht

AgfaPhoto Optima 104 - 120-Euro-Kamera mit großem Touchscreen

Lange waren sie den hochpreisigen Kompaktkameras vorbehalten, nun erobern große Touchscreens nach und nach auch das untere Preissegment. Ganz aktuell: die AgfaPhoto Optima 104 mit berührungsempfindlichem 3-Zoll-Monitor, zu haben für 120 Euro.

Autor: Redaktion pcmagazin • 3.7.2010 • ca. 2:25 Min

AgfaPhoto Optima 104 Frontansicht
AgfaPhoto Optima 104 Frontansicht
© Archiv
Inhalt
  1. AgfaPhoto Optima 104 - 120-Euro-Kamera mit großem Touchscreen
  2. Datenblatt

Ein attraktiver Preis, zumal die Optima 104 durchaus noch andere Qualitäten hat: So vermittelt das wahlweise schwarze, silberne oder rosefarbene Gehäuse einen soliden Eindruck, bleibt mit 94 x 60 x 20 mm erfreulich kompakt und wiegt nur 124 g inklusive Speicherkarte und Lithium-Ionen-Akku. Das 4-f...

Ein attraktiver Preis, zumal die Optima 104 durchaus noch andere Qualitäten hat: So vermittelt das wahlweise schwarze, silberne oder rosefarbene Gehäuse einen soliden Eindruck, bleibt mit 94 x 60 x 20 mm erfreulich kompakt und wiegt nur 124 g inklusive Speicherkarte und Lithium-Ionen-Akku. Das 4-fach-Zoomobjektiv lässt dank 28 mm Weitwinkel (äquivalent Kleinbild) Aufnahmen mit relativ großem Blickwinkel zu, und auch die Videofunktion ist State of the Art: Die Optima 104 kann bis zu 1280 x 720 Pixel bei 30 B/s verarbeiten. Während des Filmens funktioniert sogar das optische Zoom.

In vielerlei Hinsicht muss man allerdings auch Kompromisse eingehen. So gibt es weder einen mechanischen Bildstabilisator noch eine Histogramm-Anzeige. Wie zu erwarten fallen auch viele Einstellmöglichkeiten dem Rotstift zum Opfer. Blende, Belichtungszeit, Fokus, Blitzintensität - auf all das hat der Anwender keinen direkten Einfluss. Immerhin kann er die Bilder über Schärfe, Kontrast und Sättigung abstimmen, dabei stehen jedoch nur jeweils zwei Korrekturstufen zur Verfügung. Der Hersteller wirbt auf einem roten Aufkleber an der Kamerafront für eine weitere Funktion: "HDR Images". Allerdings kombiniert die interne Bildbearbeitung der Optima 104 dabei keineswegs mehrere unterschiedlich belichtete Serienbilder zu einem einzigen Foto mit höherem Dynamikumfang, sondern hellt im Zuge der internen Nachbearbeitung die dunklen Bereiche auf - keine ebenbürtige Alternative, da sich dabei unter anderem das Bildrauschen verstärkt.

Bedienkomfort: Der Touchscreen dient als zentrales Bedienelement, funktioniert zuverlässig und in der Regel ausreichend schnell. Über Icons, welche die AgfaPhoto Optima 104 am linken und rechten Bildrand über der Vorschau einblendet, kann der Anwender unter anderem den Makromodus, die Serienaufnahme und den Blitz zu- oder abschalten, Gitterlinien sowie Aufnahmeparameter ein- bzw. ausblenden und die Autofokus-Messmethode festlegen. Hier findet sich übrigens auch die praktische Funktion "Berührungsaufnahme", womöglich das Key-Feature für den Einsatz eines Touchscreens: einfach auf die Bildschirmmitte tippen, mit dem Finger in einer Bewegung das Autofokus-Messfeld auf das Hauptmotiv ziehen und loslassen. Daraufhin optimiert die AgfaPhoto Optima 104 die Einstellungen und löst automatisch aus. Die Verwacklungswarnung kommt korrekt, im Weitwinkel beispielsweise ab 1/28 s. Die Vorschau erscheint im schwachen Umgebungslicht zu dunkel und lässt sich im Sonnenlicht nur noch schwer erkennen. Der Autofokus arbeitet einigermaßen treffsicher, aber langsam: Die gemessene Auslöseverzögerung beträgt 0,83 (Weitwinkel) bzw. 0,94 s (Tele).

Bildqualität: Die Auflösung der AgfaPhoto Optima 104 bleibt deutlich unter dem 12-Megapixel-Durchschnitt. Vor allem an den Bildecken und bei höheren Empfindlichkeiten erreicht sie nur mäßige Werte, bei ISO 400 beispielsweise nur 570 LP/BH. Auffällig: Im ISO-100-Test trat ein deutlich stärkeres Bildrauschen auf als mit ISO 400 (2,3/1,4 VN bei ISO 100/400). Da sich das Ausgangssignal aufgrund der physikalischen Voraussetzungen genau umgekehrt verhalten dürfte, spricht das für einen Rauschfilter, der massiv eingreift. Die Nebenwirkungen bleiben nicht aus: Die ISO-400-Bilder wirken etwas verschleiert und die Farbsättigung nimmt ab. Die Kurtosis-Werte verstärken sich indes nicht. Die Abbildungsfehler des Objektivs korrigiert die Optima 104 nur teilweise effektiv. Sie bekommt die Verzeichnung zwar sehr gut in den Griff, nicht aber die Vignettierung, die im Weitwinkel zu einer Eckabschattung um 1,6 Blendenwerten führt.

Fazit: Eine kleine, leichte Kompaktkamera mit Touchscreen zum richtig attraktiven Preis. In Sachen Bildqualität hat die AgfaPhoto allerdings mit einigen Schwächen zu kämpfen.

AgfaPhoto Optima 104

Vollbild an/aus
AgfaPhoto Optima 104
AgfaPhoto Optima 104
HerstellerAgfaPhoto
Preis120.00 €
Wertung38.5 Punkte
Testverfahren1.5