Spartricks bei Abos und Verträgen - so geht's
In regelmäßigen Abständen sollten Sie Ihre Abonnements und Verträge auf den Prüfstand stellen. Denn mit wenig Zeitaufwand und oft nur ein paar Mausklicks lassen sich leicht Hunderte Euro sparen, ohne dass Sie auf Leistung verzichten müssen.
Das summiert sich, auch wenn es immer nur ein paar Euro sind: Streamingdienste, Cloud-Speicher, Software-Abos, Premiumzugänge zu Nachrichtenseiten und so weiter. Nicht selten werden 100 Euro und mehr im Monat fällig. Gut, dass es effektive und vor allem legale Spartipps gibt. Sie werden überrasch...
Das summiert sich, auch wenn es immer nur ein paar Euro sind: Streamingdienste, Cloud-Speicher, Software-Abos, Premiumzugänge zu Nachrichtenseiten und so weiter. Nicht selten werden 100 Euro und mehr im Monat fällig. Gut, dass es effektive und vor allem legale Spartipps gibt. Sie werden überrascht sein, wie großzügig manche Anbieter auf eine Kündigung reagieren und satte Rabatte gewähren, um Sie als zahlenden Kunden zu behalten.
Unser Tipp: Lassen Sie alle digitalen Abos regelmäßig auslaufen oder kündigen Sie rechtzeitig. Denn viele Jahresabos sind für Neukunden zunächst günstig, werden aber nach der automatischen Verlängerung deutlich teurer. Mit attraktiven Rückholangeboten der Anbieter sparen Sie dann bei der Verlängerung richtig Geld.
Gute Beispiele sind Spiegel online (www.spiegel.de) sowie bild.de und welt.de. Bei der Online-Kündigung Ihres Abos werden Sie nach dem Grund gefragt – „Zu teuer“ ist eine gute Antwort. Und siehe da, im nächsten Schritt erhalten Sie ein besseres Angebot als das derzeitige.
Im Fall von welt.de sind das fünf Euro im Monat, also 60 Euro im Jahr. Beim Spiegel haben wir den Preis von 19,99 Euro auf 11,99 Euro und bei Bild.de von 7,99 auf 3,99 Euro monatlich reduzieren können. Allein bei diesen drei Abos lassen sich zusammen 204 Euro im Jahr sparen!
Abo pausieren statt kündigen
Bei der Amazon-Tochter Audible zahlt man 9,95 Euro im Monat und erhält dafür ein Guthaben, das man gegen ein Hörbuch eintauschen kann. Nun kann es passieren, dass man Guthaben sammelt und gar nicht mehr dazu kommt, die gekauften Titel zu hören.
Das Problem: Kündigt man das Abo, hat man nur noch Zugriff auf die Bibliothek mit den bereits gekauften Hörbüchern. Die bessere Option: Sie können Ihr Audible-Abonnement für einen, zwei oder drei Monate pausieren. Einfach auf https://tinyurl.com/5fcn5fvt gehen und auf Pause einlegen klicken. Das geht auch mehrmals im Jahr. Allerdings muss zwischen zwei Pausen immer die Abbuchung eines Monatsbeitrags liegen.
Achtung: Während der Bezahlpause ist es nicht möglich, kostenlos im Abonnement enthaltene Titel zu hören oder kostenlose Podcasts zu abonnieren.
Abos im Ausland abschließen
In Deutschland kostet Youtube Premium (www.youtube.com/premium) 11,99 Euro im Monat beziehungsweise 119,99 Euro im Jahr. Dafür gibt es keine Werbung, eine Hintergrundwiedergabe, Downloads für eine Offline-Wiedergabe und Zugriff auf Youtube Music Premium. Es geht aber auch deutlich günstiger – und zwar manchmal schon für etwas mehr als einen Euro monatlich!
Der Trick: Sie schließen das Abo im Ausland ab. Zum Redaktionsschluss kostet Youtube Premium in der Türkei umgerechnet 1,05 Euro im Monat (29,99 Türkische Lira bei einem Wechselkursfaktor von 0,03489). Der Jahrestarif kostet 299,99 TRY, also lediglich 10,16 Euro.
Alles was Sie benötigen ist ein kostenpflichtiger VPN-Dienst wie Nord VPN (www.nord vpn.com) oder Cyberghost (www.cyber ghostvpn.com). Sind die VPN-App installiert und das Konto aktiviert, wählen Sie als Standort Türkei bzw. Turkey / Türkiye aus. Auf der Webseite youtube.com/premium werden die Preise nun in der türkischen Landeswährung angezeigt.
Schließen Sie das Abo ab, indem Sie sich mit Ihrem Google-Konto anmelden und den Kauf mit Ihrer Kreditkarte abschließen. Das klappt im Test leider nicht mit allen Kreditkarten. Mit unserer Barclaycard Visa Black hat es funktioniert. Danach schalten Sie den VPN-Dienst ab und melden sich bei Youtube Premium an.
Noch mehr können Sie mit dem VPN-Trick bei einem Adobe Cloud Abo sparen – nämlich sagenhafte 666 Euro. Das sonst 743,40 Euro teure Jahresabo mit über 20 Anwendungen wie Acrobat, Photoshop, Indesign, Illustrator, Lightroom und Premiere (61,95 Euro im Monat) gibt es in der Türkei für lächerliche 6,46 Euro im Monat – also für 77,52 Euro im Jahr.
So gehen Sie vor: Mit Türkei als VPN-Standort öffnen Sie die Webseite https://tinyurl.com/a93fxu5d. Wählen Sie Creative Cloud Tüm Uygulamalar und klicken Sie auf den blauen Button Satin alin.
Tipp: Es ist besser, die Webseite im Browser übersetzen zu lassen.
Erstellen Sie ein neues Adobe-Konto und schließen Sie den Kauf per Kreditkarte ab. Wichtig: Wählen Sie unbedingt Türkiye als Herkunftsland, sonst werden Sie auf die deutsche Seite mit den teuren deutschen Preisen umgeleitet. Trennen Sie die VPN-Verbindung. Falls noch nicht geschehen, installieren Sie die Creative-Cloud-Software und melden Sie sich mit Ihrem Konto an. Fahren Sie anschließend mit der Installation der gewünschten Programme fort. Die Rechnung (in türkischer Lira) mit ausgewiesener Mehrwertsteuer finden Sie in Ihrem Adobe-Konto.
Lizenzen auf Vorrat kaufen
Microsoft 365 (ehemals Office) gehört für viele Nutzer zur Software-Grundausstattung. Normalerweise kostet das Jahresabonnement für eine Familie mit sechs Lizenzen bei Microsoft 99 Euro pro Jahr. Der gleiche Betrag wird bei einer Verlängerung um zwölf Monate im Voraus fällig.
Wie lange die aktuelle Lizenz noch gültig ist, erfahren Sie nach dem Einloggen in Ihr Microsoft-Konto im Bereich Dienste und Abonnements. Hier sehen Sie das Ablaufdatum und ob eine wiederkehrende Abrechnung, also eine automatische Verlängerung, aktiviert ist. Ist dies der Fall, klicken Sie darauf und dann auf Verwalten und anschließend auf Wiederkehrende Abrechnung deaktivieren.
Suchen Sie nun bis zum Ablaufdatum nach einem günstigen Angebot für Microsoft 365. Oft gibt es Microsoft 365 für unter 60 Euro – zum Beispiel am Amazon Prime Day oder am Black Friday. Den zugeschickten Lizenzcode für Microsoft 365 geben Sie dann in Ihrem Microsoft-Konto ein, indem Sie auf Karte oder Code einlösen klicken. Der neue Lizenzzeitraum wird an das bestehende Abo angehängt und Sie haben im besten Fall mehr als 120 Euro für das Komplettpaket gespart.
INFO: Software-Lizenzen günstig verlängern
Die Hersteller von Sicherheitssoftware haben das Abo-Modell schon vor Jahren etabliert. Wer bei der Verlängerung nicht aufpasst, zahlt viel zu viel für die Lizenz.
Ob Avast, AVG, Avira, Bitdefender, Eset, F-Secure, Kaspersky, McAfee oder Norton – die Jahreslizenz eines Virenscanners kostet in der Regel bis zu 40 Euro pro Jahr. Ist die automatische Verlängerung aktiviert, erhalten Sie keinen Rabatt und zahlen in der Regel den vollen Jahresbetrag. Schauen Sie in Ihren Kontoeinstellungen nach, wie lange das Abo noch läuft und deaktivieren Sie die automatische Verlängerung.
Vielleicht erhalten Sie jetzt ein attraktives Angebot. Wenn nicht, einfach abwarten. Spätestens wenn das Abo regulär ausgelaufen ist, erhalten Sie Verlängerungsangebote per E-Mail. Hier gibt es dann teilweise Rabatte von 70 bis 80 Prozent auf den regulären Preis. Bei Bitdefender zahlen Sie dann für Antivirus Plus 14,99 Euro statt 39,99 Euro oder für Total Security 14,99 Euro statt 84,99 Euro (jeweils 1-Jahres-Lizenz).
INFO: Das ist die Rechtslage bei Langzeitverträgen
Gut für Sie als Verbraucher: Ab März 2022 hat der Gesetzgeber die Regeln für Vertragsverlängerungen angepasst. Das gilt aber nicht für alle Verträge.
Das Gesetz zu fairen Verbraucherverträgen (§ 309 Nr. 9 BGB) regelt Klauselverbote bei Dauerschuldverhältnissen und macht endlich Schluss mit automatischen Verlängerungen. Neu: Nach Ablauf der ersten Vertragslaufzeit kommen Sie auf Wunsch spätestens einen Monat nach Zugang Ihrer Kündigung aus dem Vertrag heraus.
Einen Haken hat die Sache allerdings: Die neue Rechtslage gilt nur für Verträge, die ab dem 1. März 2022 abgeschlossen werden. Für Altverträge gilt weiterhin die alte Rechtslage – also im schlimmsten Fall die Verlängerung um ein Jahr. Wenn es Sie nicht stört, können Sie den alten Vertrag so belassen. Um flexibler zu sein, sollten Sie den alten Vertrag rechtzeitig kündigen und einen neuen Vertrag abschließen. Dann sind Sie zwar auch zwölf Monate gebunden, können aber danach monatlich kündigen.
Kündigungs-Button im Internet
Die Verbraucherzentrale (www.verbraucherzentrale.de) hat die komplizierten Kündigungsverfahren oft kritisiert und sich für einfachere Abläufe eingesetzt. Mit der Einführung des Kündigungs-Buttons im Juli 2022 wird die Kündigung von langfristigen Verträgen deutlich vereinfacht. Der Button muss laut Verbraucherzentrale auf der Internetseite des Unternehmens leicht zugänglich sein, also ohne Login und nicht im Kundenbereich.
Das gilt auch für Verträge, die vor dem 1. Juli 2022 geschlossen wurden. Gut: Ist der Kündigungs-Button nicht korrekt implementiert, können Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Vertrag jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen (§ 312 k Abs. 6 Satz 1 BGB).
