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Eigenbau

PC selbst zusammenbauen: CPU-Tipps

Autor: Tim Kaufmann • 1.12.2023 • ca. 3:15 Min

Die Central Processing Unit (CPU), also der Hauptprozessor, ist das Herz ihres PCs. Üblicherweise besteht er heute aus mehreren Prozessorkernen, die die verschiedenen Rechenoperationen ausführen. Häufig bringt er auch Grafikfunktionen mit, die für die tägliche Büroarbeit und grafisch nicht all...

Intel
Die CPU wird einfach in den Sockel auf der Hauptplatine gesteckt und festgeklemmt.
© Intel

Die Central Processing Unit (CPU), also der Hauptprozessor, ist das Herz ihres PCs. Üblicherweise besteht er heute aus mehreren Prozessorkernen, die die verschiedenen Rechenoperationen ausführen. Häufig bringt er auch Grafikfunktionen mit, die für die tägliche Büroarbeit und grafisch nicht allzu anspruchsvolle Spiele reicht. Dann spricht man von OnBoard-Grafik.

Welches Mainboard eignet sich für i9, i7 und Co.?

Intel-CPUs

Lange dominierten CPUs aus Intels Desktop-CPU-Programm den Markt. Aktuell ist die im Oktober 2023 erschienene Raptor-Lake-S-Refresh-Serie. Ist ein Schnäppchen möglich, dann können Sie auch auf einen Vorgänger aus der Raptor-Lake-S-Serie ausweichen. Prozessoren beider Baureihen benötigen ein Mainboard mit Intels Sockel LGA1700. Voraussichtlich steht schon Ende 2024 ein Wachwechsel, wenn Intel die nächste CPU-Generation vorstellt. Die Anschaffung einer Hauptplatine mit LGA1700-Sockel lohnt sich also vor allem dann, wenn Sie künftig keine CPU-Upgrades auf demselben Mainboard mehr planen.

Innerhalb jeder Generation finden Sie bei Intel mehrere Prozessorgruppen:

  1. Core i3: Diese Prozessoren sind sehr günstig und reichen für einfache Büroanwendungen, zum Surfen, Mailen und für sehr einfache Spiele.
  2. Core i5: Mehr Leistung für einen immer noch guten Preis. Auch Videoschnitt und aktuelle Spiele sind mit Core-i5-Prozessoren drin, letztere in Ausnahmefällen nicht mit maximaler grafischer Qualität und Performance.
  3. Core i7: Diese Prozessoren bieten enorm viel Rechenleistung, spielen sie aber nur dann wirklich aus, wenn Sie Programme einsetzen, die Rechenoperationen auf mehrere Prozessorkerne verteilen. Das beschränkt sich auf wenige Spezialanwendungen und ist beim Surfen, Mailen, der Büroarbeit und beim Spielen nur sehr selten der Fall.

Oberhalb dieser drei Gruppen thront der Core i9 für extremen Leistungsbedarf. Unterhalb des Core i3 angesiedelt sind Pentium und Celeron für noch günstigere PCs.

AMD Ryzen

AMD-CPU

Mit den CPUs der Ryzen-Familie hat sich AMD den Ruf des Preis-/Leistungssiegers erarbeitet, doch das können wir so nicht mehr stehen lassen. AMD ist sich der Leistungsfähigkeit des aktuellen Line-Ups durchaus bewusst und setzt Preise entsprechend an. Das Einstiegssegment hat AMD eine zeitlang sogar gar nicht mehr bedient.

Bei der Auswahl gilt es, folgende Unterschiede im Hinterkopf zu haben:

  • Vereinfacht ausgedrückt bringen AMDs CPUs häufig besonders viele Prozessorkerne mit und können dadurch viele Aufgaben gleichzeitig abarbeiten. Das hat seine Vorteile beim Videoschnitt, beim Betrieb virtueller Maschinen, beim Entwickeln von Software etc.
  • Intel bietet traditionell weniger Prozessorkerne, die aber höher getaktet sind und dadurch die einzelne Aufgabe schneller erledigen. Das wird weit verbreiteten Anwendungsfällen, von der Büroarbeit über Internet bis hin zu Spielen manchmal besser gerecht. Seit Einführung der Ryzen-5000-CPUs Ende 2020 haben sich die Verhältnisse aber weitgehend angeglichen. Mit den leistungsfähgien X3D-CPUs überzeugt AMD vor allem die Gamer unter den Kunden.
  • Hinsichtlich der Zukunftssicherheit geben und nehmen sich die beiden Hersteller auf den ersten Blick wenig. Intel hat mit dem Sockel LGA 1700 vorgelegt, AMD den aktuellen Sockel AM5 nachgeschoben. Allerdings sind AMD-Systeme auf Basis des AM5 noch vergleichsweise teuer. Der Reiz, zu einem technisch älteren System auf Basis des Vorgängersockels AM4 zu greifen, ist groß, aber auch eine Sackgasse. Neue, leistungsfähigere CPUs werden nur noch für AM5 erscheinen. Ein AM4-System können Sie also nur dann irgendwann upgraden, wenn Sie neben der CPU auch die Hauptplatine tauschen.

Bei der Benennung seiner CPU-Gruppen hat sich AMD an Intel orientiert. So können Sie Ryzen-3-CPUs grob mit dem Intel Core i3 vergleichen, Ryzen 5 mit Core i5 und Ryzen 7 mit Core i7.

Intel
Tragen Sie einen dünnen Film Wärmeleitpaste auf die im Sockel montierte CPU auf und montieren Sie dann den Kühlkörper. Dieser muss fest auf der CPU sitzen. So kann die Leitpaste die entstehende Abwärme optimal auf den Kühlkörper übertragen.
© Intel

CPU-Kühler

Der CPU-Kühler sitzt direkt auf der CPU und transportiert deren Abwärme ab. So gewährleistet er den stabilen Betrieb der CPU, die anderenfalls leicht überhitzt und dann ihren Dienst einstellt.

Passive Kühler bestehen lediglich aus einer großen Kühlfläche, die zum Beispiel mithilfe eines im Gehäuse verbauten Lüfters von Luft umwirbelt wird. Dieser geräuschfreie Ansatz reicht für aktuelle CPUs aber nur selten aus. Sie erfordern aktive CPU-Kühler, bei denen ein Lüfter die Wärme vom Kühlkörper fächert. Dabei gilt es, stets den Kompromiss zwischen ausreichender Wärmeabfuhr und Geräuschentwicklung zu finden.

Vielen bewährten Modellen liegt das passende Befestigungsmaterial für verschiedene CPU-Sockel (LGA 1200, LGA 1700, AM4, AM5 usw.) bei. Trotzdem sollten Sie bei der Auswahl gezielt sicherstellen, dass der Lüfter zum Sockel passt. Außerdem muss der Kühler auch ins Gehäuse passen, darf also vor allem nicht zu hoch sein.

Tipp: Auch Arbeitsspeicher-Bausteine können so groß ausfallen, dass sie sich mit dem Kühler ins Gehege geraten. Das gilt insbesondere für besonders schnellen Speicher mit großen Kühlflächen und RGB-beleuchtete RAM-Riegel. Je näher das RAM auf dem Mainboard in der Nähe des Kühlers sitzt, um so wichtiger ist es, dass Sie bei der Auswahl auf geeignete Abmessungen aller Komponenten achten.