Mainboard-Kaufberatung
Intel-Mainboard 2023: Welcher Chipsatz ist der Richtige?
Aktuell lassen sich drei Generationen Desktop-CPUs von Intel auf zwei verschiedenen Sockeln mit fast einem Dutzend Chipsätzen konfigurieren. Wir helfen bei der Auswahl des richtigen Mainboards.
- Intel-Mainboard 2023: Welcher Chipsatz ist der Richtige?
- Z790 / Z690 oder B660: Empfehlungen für Intel-Mainboards 2022

Sie stellen einen Desktop-PC auf Intel-Basis zusammen? Früher oder später gelangen Sie dabei zur Auswahl des passenden Mainboards, auch Motherboard oder Hauptplatine genannt. Der Chipsatz, der darauf aufgelötet ist, verbindet alle Komponenten Ihres PCs miteinander. Dazu gehören neben Arbeitsspeicher, SSD und Grafikadapter auch die CPU, die in einem Sockel auf der Hauptplatine sitzt. Häufig bringt der Chipsatz auch eigene Funktionen mit, zum Beispiel Netzwerkadapter.
CPU-Sockel und Chipsatz des Mainboards müssen zur CPU passen. Deshalb verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über Intels aktuelle Desktop-CPUs, vergleichen die Chipsätze, die Intel dafür anbietet und kommen dann zu den konkreten Produktempfehlungen.
Intels Chipsätze für Raptor Lake S und Alder Lake S
Prozessoren beider Generationen benötigen ein Mainboard mit Intel LGA 1700 Sockel. Das ist das Bauteil, in dem die CPU steckt und Kontakt zum Mainboard findet. Im Handel finden Sie diese Mainboards mit verschiedenen Chipsätzen. Interessant sind aus unserer Sicht vor allem der Z690 und der B660. Sie erschienen zeitgleich mit Alder Lake S, funktionieren - ein UEFI-Update vorausgesetzt - aber auch mit Raptor Lake S CPUs.
Noch recht frisch ist der Z790, den Intel gemeinsam mit Raptor Lake S an den Start brachte. Der Leistungsunterschied zum Z690 ist gering, der Preisunterschied zumindest derzeit noch groß. Wer jetzt ein auf einer Raptor Lake S CPU basierendes System plant, der ist deswegen mit einem der beiden 600er-Chipsätze in der Regel besser bedient. Umgekehrt steht auch dem Einsatz von Alder Lake S Prozessoren auf einem Z790-Mainboard nichts entgegen.
Im Detail:
- Intels 600er Chipsatz-Serie besteht aus dem Z690, dem B660, dem H670 und dem H610. Praxisrelevant sind für Selberbauer vor allem die ersten beiden. Der H670 rückt dem Z690 preislich eng auf die Pelle, bietet aber weniger Leistung. Beim günstigen H610 müssen Sie hingegen auf viel Leistung verzichten. Aus diesen Gründen klammern wir die beiden H-Chipsätze in unserer Betrachtung aus.
- Intels 700er Chipsatz-Serie besteht derzeit nur aus dem Z790, B- und H-Chips erscheinen später. Der Fortschritt fällt beim Z790 recht gering aus. Acht ehemalige PCIe-3.0-Lanes (siehe unten) sind jetzt schnellere PCIe-4.0-Lanes und außerdem können Hersteller zwei zusätzliche USB-3.1-Anschlüsse zu einem fünften USB-3.2-Anschluss zusammenfassen. DDR5-Arbeitsspeicher lässt sich mit bis zu 5600 MHz takten, gegenüber 4800 MHz beim Z690. Außerdem entfällt die Unterstützung für den am Markt ohnehin kaum relevante Intel Optane Memory.
- Die genannten Chipsätze lassen sich mit günstigem, aber auch etwas langsamerem DDR4-Arbeitsspeicher sowie teurerem DDR5-Speicher betreiben. Sie müssen sich schon beim Kauf entscheiden, ob Sie Ihren neuen Computer mit DDR4 oder DDR5 betreiben möchten. Mainboards unterstützen nämlich entweder den einen oder den anderen Standard, aber nicht beide. Nur Z790 und Z690 unterstützen CPU-Overclocking, also das Übertakten des Prozessors zur Leistungssteigerung.
Tipp: Einige Hauptplatinen-Modelle erhalten Sie wahlweise mit DDR4- oder DDR5-Slots.

Die Tabelle enthält viele technische Daten auf einen Blick. So lesen Sie sie:
- PCIe Lanes: PCIe (PCI Express) ist ein Datenübertragungsstandard. Faustregel: Von Version zu Version verdoppelt sich die Geschwindigkeit in etwa. PCIe 5.0 ist also ungefähr doppelt so schnell wie PCIe 4.0. Je mehr Lanes ein Chipsatz anbietet, um so mehr Geräte lassen sich gleichzeitig über die schnelle Anbindung nutzen. Intel unterscheidet zwischen Lanes mit Anbindung an die CPU und solchen mit Anbindung an den Chipsatz.
- Bus Lanes: Über die Bus Lanes kommuniziert die CPU mit dem Chipsatz. Auch hier gilt: Mit jeder Generation verdoppelt sich die Geschwindigkeit, also zum Beispiel von DMI 3.0 auf DMI 4.0. Je mehr Lanes, um so besser.
- USB v3.2 Gen 1x1: Zahl der vom Chipsatz unterstützten USB-Anschlüsse mit jeweils bis zu 5 Gbps.
- USB v3.2 Gen 2x1: Zahl der vom Chipsatz unterstützten USB-Anschlüsse mit jeweils bis zu 10 Gbps.
- USB v3.2 Gen 2x2: Zahl der vom Chipsatz unterstützten USB-Anschlüsse mit jeweils bis zu 20 Gbps.
Tipp: Mainboards können mehr als die gezeigte Anzahl von USB-Anschlüssenbieten. Hersteller verbauen dafür zusätzliche Chips.