John McAfee: Coin of the Day / Week – Sichere Bank oder nur „Pump & Dump“?
John McAfee empfiehlt Investoren regelmäßig Kryptowährungen. Seine „Coin of the Day“-Tweets (mittlerweile „Coin of the Week“) sorgen auch für Kritik.

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Der Sicherheitspionier John McAfee ist ein prominenter, bekennender Krypto-Enthusiast. Seit einigen Wochen stellt er auf Twitter Kryptowährungen vor, die er Investoren ans Herz liegt. Dabei handle es sich stets um Projekte mit hohem Potenzial, starkem Team und McAfee nach großer Zukunft. 20 versch...
Der Sicherheitspionier John McAfee ist ein prominenter, bekennender Krypto-Enthusiast. Seit einigen Wochen stellt er auf Twitter Kryptowährungen vor, die er Investoren ans Herz liegt. Dabei handle es sich stets um Projekte mit hohem Potenzial, starkem Team und McAfee nach großer Zukunft. 20 verschiedene Altcoins sollen es insgesamt werden. Zehn hat er im Rahmen seiner „Coin of the Day“-Tweets, die mittlerweile nur noch wöchentlich als „Coin of the Week“ fortgeführt werden, schon veröffentlicht.
Das hat auf kurze Sicht mal oder weniger erfreuliche Folgen für Anleger. Anfangs stieg der Kurs für die Empfehlungen merklich, einige Altcoins profitieren auch weiterhin, ob alleine oder vom McAfee-Effekt. Bei anderen gibt es einen kurzen Peak zum Zeitpunkt des jeweiligen Tweets – gefolgt von einem rapiden oder stetigen Fall. Das ist besonders bei den jüngsten „Empfehlungen“ zu beobachten, die unter anderem aber auch am taumelnden Bitcoin-Kurs leiden.
In der Community gibt es deswegen immer häufiger Kritik. John McAfee würde seine Prominenz sowie die hohe Anzahl an Laien auf dem Markt ausnutzen und „Pump & Dump“ betreiben. Dieser Begriff steht für Börsen-Manipulationen und wurde bislang vorrangig beim Aktienhandel verwendet.
Dabei werden Investoren zum Kauf von Wertpapieren animiert, oder eben Altcoins mit kleinem Volumen bzw. niedriger Marktkapitalisierung. Die jeweiligen Assets werden von der Masse nach einem mutmaßlich vertrauenswürdigen Signal verstärkt gekauft und der Preis steigt – danach werden sie von den Manipulatoren direkt wieder verkauft. Die Verantwortlichen nehmen dabei Gewinn mit und der Rest bleibt auf seinen teuren Einkäufen sitzen.
Dazu kommen von Kritikern angebliche Hinweise auf Insidergeschäfte. So zeigen manche Kursverläufe angeblich schon vor dem McAfee-Effekt einen deutlichen Kursanstieg, der auf große Käufe von Eingeweihten schließen lassen könnte. Der Kurs flacht anschließend durch Verkäufe anderer Investoren wieder langsam ab – bis zum großen Sprung. Beweisen lassen sich die Anschuldigungen nicht. Im traditionellen Wertpapierhandel sind Absprachen und derlei Praktiken illegal. Da bei Kryptowährungen in der Regel die Kontrolle durch eine zentrale Instanz fehlt, herrscht folglich ein Markt wie im „Wilden Westen“. Festzuhalten bleibt für Investoren, dass sie sich nicht ohne reifliche Überlegung von sogenannten „Calls“ oder Signalen von „Influencern“ zum Kauf verleiten lassen sollten. Auf der nächsten Seite schauen wir uns an, was McAfees Tweets angerichtet haben - oder auch nicht.