Prince of Persia: The Lost Crown im Test
Mit The Lost Crown steht der erste nominell große Spiele-Release des Jahres an. Ob das Prince-of-Persia-Spiel auf der Switch glänzen kann, zeigen wir in unserem Review.

Eigentlich hätte vor zwei Jahren das Remake zum Klassiker Prince of Persia: Sands of Time erscheinen sollen. Ein Release lässt weiterhin auf sich warten, doch in der Zwischenzeit gibt es ein neues Abenteuer aus dem Hause Ubisoft, welches die Wartezeit versüßen soll. Mit "The Lost Crown"...
Eigentlich hätte vor zwei Jahren das Remake zum Klassiker Prince of Persia: Sands of Time erscheinen sollen. Ein Release lässt weiterhin auf sich warten, doch in der Zwischenzeit gibt es ein neues Abenteuer aus dem Hause Ubisoft, welches die Wartezeit versüßen soll. Mit "The Lost Crown" begeben sich die Entwickler in neue Genre-Gefilde, denn bei dem Prince of Persia-Ableger handelt es sich um einen Metroidvania-Titel. Ob The Lost Crown so auf der Nintendo Switch überzeugen kann, erfahren Sie im nachfolgenden Test.
The Lost Crown im Test: Wenig Story, viel Spielspaß
In The Lost Crown verfolgen wir nicht die Geschichte des namensgebenden Prinzen Ghassan, sondern die des königlichen Leibwächters Sargon. Dieser muss nach der Entführung des Prinzen den Berg Qaf erklimmen und dabei Horden an Gegnern sowie einigen, harten Bossmonstern entgegentreten. Mehr gibt es zur Story schon nicht mehr zu erzählen, denn außerhalb einzelner, wenig aussagekräftiger Zwischensequenzen ist die Geschichte hier maximal als beiläufiger Nebengedanke aufgebaut.
Vielmehr hat Entwicklerstudio Ubisoft Montpellier den Fokus auf das Gameplay gelegt - mit Erfolg. Scheinbar hat man sich hier Hollow Knight als einen der beliebtesten Vertreter des Metroidvania-Genres zum Vorbild genommen, denn sämtliche Bewegungen fühlen sich so mobil, flüssig und geschickt an, wie man es von einem Prince-of-Persia-Titel erwartet. Vom Start weg fühlt sich Sargon mit seinen akrobatischen Möglichkeiten nahezu perfekt an, was sich schon früh im Laufe des Spiels bestätigt und sogar steigert.

Die Hollow-Knight-Einflüsse zeigen sich auch in den diversen Fertigkeiten, die Sargon in den rund 25 Stunden Spielzeit hinzugewinnt. Eine davon verdient ein besonderes Lob, die frischen Wind in das doch in die Jahre gekommene PoP-Spielprinzip bringt und perfekt in das Setting passt: Der Leibwächter kann gewissermaßen einen Klon von sich erstellen, der mitten im Kampf als "Rückkehrpunkt" verwendet werden kann. Damit werden nicht nur Gefechte taktisch variabler, auch die Metroidvania-klassischen Rätsel lassen sich so lösen.
Hinzu kommt das zur Verfügung stehende Arsenal: Die Athra-Leiste lädt sich bei Treffern oder parierten Schläge auf und schaltet bei voller Leiste einige Spezialfertigkeiten frei, die insbesondere bei den knackig gestalteten Bosskämpfen zum Tragen kommen. So hat The Lost Crown eine gelungene Balance im Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad gefunden, durch den insbesondere die zentralen Gefechte des Spiels in Erinnerung bleiben, aber nicht unmöglich schwer sind.
The Lost Crown im Test: Die Wüste muss keine Einöde sein
Auf der von uns getesteten Nintendo-Switch-Version von The Lost Crown erreicht das Spiel sowohl im Docked- als auch im Handheld-Modus 60 Bilder pro Sekunde und wechselt bei den Auflösungen zwischen dem maximal möglichen 1080p respektive 720p. Entsprechend sieht das Game am Fernseher natürlich etwas schicker aus, läuft aber in jedem Fall flüssig.
Der Detailgrad der Wüste wird entsprechend am TV ersichtlich, wenngleich sich nur bedingt ein "Wow"-Effekt erstellt. Immerhin achten die Entwickler darauf, dass die Hintergründe nicht langweilig werden; etwa mit verschiedenen Naturgebieten und einem malerisch wirkenden Artstyle bei Charakterporträts und Zwischensequenzen.

Auch die Soundkulisse ist eher gehobener Durchschnitt, was nicht heißen soll, dass diese enttäuschend ist. Vielmehr kann sich die Hintergrundmusik nicht wirklich abheben und wirkt wie generischer Einheitsbrei, der immerhin zum Setting passt. Da bleiben diverse SFX-Effekte bei den Kämpfen deutlich eher im Gedächtnis.
The Lost Crown im Test: Fazit
Insgesamt ist Prince of Persia: The Lost Crown eine durchaus gelungene Rückkehr der legendären Ubisoft-Franchise. Zumindest der reine Spielspaß kann sich an den Genrekönigen wie Hollow Knight oder Ori and the Blind Forest messen lassen, wenngleich an Storytelling und Präsentation in künftigen Ablegern gearbeitet werden muss.