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Ubisoft

Avatar: Frontiers of Pandora im Test – Wie viel Far Cry steckt drin?

Mit Avatar: Frontiers of Pandora präsentiert Ubisoft eine der schönsten Open-Worlds. Doch seine Far-Cry-Wurzeln kann das Abenteuer im Test nicht verhehlen.

Autor: Sebastian Thöing • 8.12.2023 • ca. 4:10 Min

Online-Siegel
Gut
Spiele-Einzeltest
UbisoftAvatar: Frontiers of Pandora
Action-Adventure
Zusätzliche Infos
Getestet von der Online-Redaktion von connect-living.de.
Dezember 2023 Zum Produkt
Avatar
Avatar: Frontiers of Pandora lässt uns die fantastische Welt aus dem Kino-Blockbuster sehr authentisch erleben.
© Ubisoft

Bereits vor der Veröffentlichung von Avatar: Frontiers of Pandora wurde immer wieder festgestellt: „Das sieht aus wie Far Cry!“ Und diese Feststellung kam nicht von ungefähr, schließlich setzt Ubisoft nicht nur auf dieselbe Grafik-Engine, sondern auch nahezu auf dasselbe Konzept. Dennoch verd...

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Pro

  • Herausragende Spielwelt
  • Toll inszenierte Kämpfe
  • Glaubhafte Alien-Welt
  • Top Grafik-Qualität
  • Entschlacktes Interface
  • Übersichtliche Map

Contra

  • Recht langweilige Story
  • Blasse Charaktere
  • Recht wenig Waffenauswahl

Fazit

Far Cry ist die Basis, Avatar hat aber eine eigene Seele. Und die macht wirklich Spaß.

  Gut

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Bereits vor der Veröffentlichung von Avatar: Frontiers of Pandora wurde immer wieder festgestellt: „Das sieht aus wie Far Cry!“ Und diese Feststellung kam nicht von ungefähr, schließlich setzt Ubisoft nicht nur auf dieselbe Grafik-Engine, sondern auch nahezu auf dasselbe Konzept. Dennoch verdient es Avatar: Frontiers of Pandora, dass man sich auch abseits der Gemeinsamkeiten mit dem Spiel beschäftigt. Also los.

Wir sind wahlweise ein männlicher oder weiblicher Na’vi. Für alle, die die Filme nicht kennen, die Avatar: Frontiers of Pandora als Vorlage dienen: Na’vi sind die Ureinwohner des Alien-Mondes Pandora. Und auf diesem treibt auch die menschliche RDA ihr Unwesen. RDA steht für "Resources Development Administration"; in der Avatar-Welt kann man dies auch als Business-Sprech für "Gemeiner Raubjägerkonzern" übersetzen.

Als Kind entführen sie uns und wir wachsen in Gefangenschaft unter Menschen auf, ehe uns schlussendlich die Flucht gelingt und wir uns erst einmal in der Alien-Welt, unserer eigentlichen Heimat, zurechtfinden müssen. Wir müssen die Bräuche der Na’vi kennenlernen, müssen uns das Vertrauen anderer Na’vi Clans erarbeiten und uns grundsätzlich mit unserer eigenen Kultur auseinandersetzen. 

Avatar: Frontiers of Pandora im Test – Leider eine maue Story

Schade aber, dass Avatar: Frontiers of Pandora da weitermacht, wo Avatar 2 (der Film) aufhört. Bei einer zwar faszinierenden Alien-Welt aber mit einer durchaus seicht dahinplätschernden Story. Charaktere bleiben grundsätzlich blass, erinnernswerte Momente gibt es nur selten und Bösewichten fehlt es an Charisma. An einen Pagan Min (Far Cry 4) oder gar einen Vaas (Far Cry 3) kommt der Fiesling aus Avatar nicht heran. Immerhin stimmt zumindest die Spielzeit: 25 Stunden lang werden wir unterhalten, wenn wir nur der Hauptstory folgen. Durch Nebenaufgaben und Co. kann sich die Spieldauer aber im Zweifel locker verdoppeln. Und: Vorwissen ist nicht nötig! Wer also die Filme nicht gesehen hat, kann Frontiers of Pandora dennoch bedenkenlos zocken. 

Wären Charaktere und Story ebenbürtig mit Technik und Gameplay, wäre Avatar ein Top-Spiel.
Wären Charaktere und Story ebenbürtig mit Technik und Gameplay, wäre Avatar ein Top-Spiel.
© Ubisoft

Aber lohnt es sich? Durchaus – und vor allem dann, wenn man die Far-Cry-Formel mag. Denn wir erleben das Spiel aus der Sicht eines rund drei Meter großen Aliens. Bei Gesprächen mit Menschen hocken wir uns hin und an von Menschen gebauten Orten müssen wir uns regelmäßig bücken. Das schafft eine glaubhafte Spielwelt. Und diese erkunden wir wahlweise zu Fuß oder auf einem Reit- oder gar Flugtier. Wir erobern Stellungen der RDA, sammeln Ressourcen, lösen Nebenaufgaben, stellen verbesserte Ausrüstung her und entwickeln unsere Fähigkeiten weiter.

Leider ist gerade die Infiltration von Stützpunkten etwas repetitiv. Dafür entschädigen aber die launigen Kämpfe, die sehr dynamisch ausfallen. Wir nutzen allerhand Menschen- und Alien-Waffen, setzen unsere Na’vi-Sinne ein (Schwachstellen der Gegner werden dann markiert), wir übernehmen Mechs, schmeißen mit Granaten um uns und hacken uns mit Minispielen in Anlagen. Schade nur, dass das Waffenarsenal nicht so vielfältig wie in Far Cry ausfällt. Übrigens: Wer keine Lust auf Geballer hat, kann die meisten Missionen auch im Schleichmodus erledigen. Richtig abgefahren werden die Kämpfe übrigens, sobald wir unseren eigenen Ikran erhalten – unser eigenes Flugtier. Denn auch in der Luft lauern Gefahren. Und was vielleicht kompliziert klingt, macht im Spiel mächtig Spaß und lässt sich zudem noch ganz intuitiv steuern.

Spätestens mit dem eigenen Flugtier ist das Erkunden der Open World ein absoluter Schmaus.
Spätestens mit dem eigenen Flugtier ist das Erkunden der Open World ein absoluter Schmaus.
© Ubisoft

Avatar: Frontiers of Pandora im Test – So muss eine Spielwelt aussehen!

Das opulenteste Highlight von Far … äh … Avatar: Frontiers of Pandora ist tatsächlich die bereits angesprochene Spielwelt. Selten saßen wir so fasziniert vor dem Bildschirm und frohlockten ob der schieren Masse an Farben – zumindest am Tag, also wenn es hell ist. Dämmert es oder wird es gar Nacht, dann leuchtet die Spielwelt – wie schon in den Filmen – in blauen und grünen Farbtönen. Alles scheint zu leben, alles scheint zu wachsen und wir können mit der Flora und Fauna interagieren. Wir schieben Gräser beiseite, wenn wir hindurch laufen oder bestimmte Pflanzen schließen ihre Blüten bei Kontakt.

Und die Spielwelt ist nicht nur Kulisse. Wir kraxeln an Bäumen hoch, nutzen riesige Pilze als Trampolin, klettern Ranken hinauf, nutzen bestimmte Blumen für ein verbessertes Lauftempo oder erleiden Schaden von fiesen Pflanzen, die bei Berührung explodieren. Wir sammeln Früchte und gehen auf die Jagd. Letzteres sollten wir allerdings nur mit Na’vi-Waffen tun. Denn menschliche Waffen verderben das Fleisch. Auch bei der Auswahl der zu erntenden Früchte sollten wir aufpassen. Denn nur reife Früchte bieten die beste Qualität.

Die Kämpfe gestalten sich abwechslungsreich und machen Spaß.
Die Kämpfe gestalten sich abwechslungsreich und machen Spaß.
© Ubisoft

Beim Interface und vor allem bei der Map hat Ubisoft den richtigen Weg eingeschlagen, um weg von der Far Cry Formel zu kommen. Die Karte ist nicht länger vollgestopft mit Symbolen und wir sind auf die Beschreibungen zu Locations angewiesen. Hirn einschalten ist also angesagt – und das ist gut so. Bei den Far-Cry-Teilen fühlte sich ein Blick auf die Karte viel zu sehr nach Arbeit an. Das ist jetzt Vergangenheit. Übrigens: Wer keine Lust auf Nachdenken hat, aktiviert einfach die Na’vi-Sinne und wird zum Ziel geführt.

Avatar: Frontiers of Pandora im Test – Ein Koop-Erlebnis!

Zum Schluss noch ein Schmankerl. Avatar: Frontiers of Pandora lässt sich auch im Online-Koop spielen – und zwar plattformübergreifend. Dafür muss man aber zumindest die Hauptquest „Der Aranahe-Clan“ erledigt haben. Danach kann das Koop-Abenteuer beginnen.

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Avatar: Frontiers of Pandora im Test – Fazit 

Das Spiel kann seine Wurzeln nicht verstecken. Nicht eine Sekunde lang. Zu sehr setzt Ubisoft auf die bekannte Far-Cry-Formel – entschärft sie aber an guten Stellen. Zum Beispiel bei der Map. Grafisch überzeugt das Spiel, das Highlight ist und bleibt aber die Spielwelt. So gut war Ubisoft noch in keinem anderen Spiel, so lebendig, so farbenfroh, so interaktiv wirkte kaum eine Spielwelt zuvor. Schade, dass dafür die Story mau ausfällt und die Charaktere allesamt blass wirken. Hier müssen wir Punkte abziehen.