Streaming-Boxen im Vergleich
Mit Ultra HD und HDR geht der Wettkampf in eine neue Runde: Welche Streaming-Box holt die größte Auswahl an Videodiensten ins Wohnzimmer – und liefert dabei die beste Bildqualität? Sechs Titelanwärter treten zum Test an.

- Streaming-Boxen im Vergleich
- Amazon Fire TV im Test
- Amazon Fire TV-Stick im Test
- Apple TV im Test
- Google Chromecast Ultra im Test
- Nvidia Shield im Test
- Sky TV Box im Test
Matthias Schweighöfer schwärmt: „Endlich haben die etwas gebaut, das so perfekt ist wie ich.“In seinem Werbespot für den Amazon Fire TV Stick zählt der Schauspieler auf, was Streaming-Player so beliebt macht. Sie holen Videoprogramme aller Art auf den Bildschirm: Mediatheken und Online-Vi...
Matthias Schweighöfer schwärmt: „Endlich haben die etwas gebaut, das so perfekt ist wie ich.“
In seinem Werbespot für den Amazon Fire TV Stick zählt der Schauspieler auf, was Streaming-Player so beliebt macht. Sie holen Videoprogramme aller Art auf den Bildschirm: Mediatheken und Online-Videotheken, Live-Fernsehen, Sport und Spiele.
Ihr App-Angebot ist größer als auf vielen Smart-TVs, vor allem aber unabhängig vom Fernsehermodell. So lassen sich Dienste nachrüsten, die der TV-Hersteller selbst nicht auf die Reihe kriegt. Einfach einen Streaming-Player in die HDMI-Buchse stecken und schon kann’s losgehen mit dem Serienmarathon.
Bereit für UHD und HDR?
Allerdings gibt es unter den AnsteckLösungen große Unterschiede. Einige Modelle unterstützen Ultra-HD-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln. Das kommt Videoangeboten wie YouTube, Netflix oder Amazon Prime zugute, Appsdie bereits in UHD streamen – vorausgesetzt, der Fernseher kann die extra scharfen Bilder darstellen.
Gleiches gilt für Programme mit dem erweiterten Kontrastumfang HDR (High Dynamic Range). Auch sie verlangen ein enstprechend ausgestatetes TV-Gerät. Soll heißen: Mindestens ein HDMI-Anschluss am TV muss dem aktuellen Standard 2.0 entsprechen und zusätzlich den Kopierschutz HDCP 2.2 beherrschen. Zwei der Streaming-Player im Test unterstützen dann gleich beide Bildverbesserer: der Chromecast Ultra von Google und Nvidias Shield TV. Amazon spendierte dem Fire TV zwar UHD-Auflösung, hat auf HDR aber verzichtet.
Die Auswahl entscheidet
Im Rest des Testfelds herrscht die gewohnte HD-Auflösung. Sie reicht für das Gros der Streaming-Programme auch aus. Öffentlich-Rechtliche Sender produzieren ohnehin noch in 720p und mehr als 1080p liefert kaum ein Anbieter. Selbst bei Amazon oder Netflix gibt es nur ausgewählte Filme und Serien in UHD (2160p).
Wichtiger als die Zahl der Pixel ist deshalb die Programmauswahl. Ein Player, der viele Streaming-Dienste unterstützt, erlaubt den Wechsel zwischen den Anbietern. Das wiederum spart die Anschaffung weiterer Boxen, die HDMI-Anschlüsse am Fernseher blockieren.
Google fährt dabei seine eigene Strategie. Der Chromecast Ultra dient ausschließlich als verlängerter Arm eines Mobilgeräts. Er nutzt das Smartphone oder Tablet als Fernbedienung und spielt ab, was der Besitzer am Touchscreen auswählt – sofern die App des Anbieters das Streaming-Protokoll Google Cast unterstützt.

Apple und Nvidia bieten beide Möglichkeiten an. Sie kombinieren Apps auf dem Player mit der Wiedergabe vom Smarthone aus. Wer Videos am iPhone oder iPad empfängt, kann sie mit der integrierten AirPlay-Technologie zum Apple-TV schicken. Der Shield von Nvidia gibt sich im Netztwerk als Google Cast-Empfänger zu erkennen. Damit stehen ihm im Prinzip dieselben Streaming-Angebote offen wie dem Chromecast Ultra.
Ansonsten hängt die Programmauswahl vom AppStore auf dem Gerät ab. Wie bei einem Smart-TV lassen sich Wiedergabeprogramme für verschiedene Dienste aus dem Internet herunterladen. Die Favoriten der Anbieter sind gleich vorinstalliert. So gewährt Amazon natürlich Zugriff auf sein hauseigenes Videoangebot, Apple verweist auf iTunes, Sky auf Sky Ticket und Nvidia auf den Google Play Store. Einen Zugang zu Netflix bieten alle außer Sky. Dafür hat es die Sky-Ticket-App auch in die Download-Portale von Apple und Nvidia geschafft.
Mehr als Filme und Serien
Mit Online-Videos sind die Player aber längst nicht ausgelastet. Sie eignen sich als vollwertige Entertainment-Zentralen. Beispiel Musik: Selbst die einfach ausgestattete Sky-Box hat den Streaming-Dienst Deezer und Web-radio mit TuneIn an Bord.
Auf den anderen Geräten laufen neben hauseigenen Angeboten wie Amazon Music, Apple Music oder Google Music auch konkurrierende Musik-abos – entweder als eigene App oder per AirPlay und Google Cast. Wer Deezer, Spotify oder Tidal nutzt, findet so fast immer einen Spielpartner.

Apropos Spielen: Vier der sechs Kandidaten empfehlen sich als Game-Konsole. Dem Shield TV von Nvidia liegt der passende Controler gleich bei. Für Fire- und Apple-TV ist er als Zubehör erhältlich. Besitzer eines Chromecast können geeignete Smartphone-Spiele auf dem TV spiegeln. Allerdings stehen mit dieser Lösung nur einfache Titel zur Verfügung.
Für die Wiedergabe von Musik und Videos im heimischen Netzwerk gibt es ebenfalls Apps. Am weitesten verbreitet: der VLC-Player. Er ist auf fast allen Plattformen zu finden. Allerdings unterstützt die Version für Smartphones und Tablets kein Google Cast. Deshalb kamen für den Test des Chromecast Ultra die Android-Apps AllCast und BubbleUPnP zum Einsatz. Die Sky TV Box verwendet ohnehin ihren eigenen Mediaplayer.
Welche Dateiformate der Player abspielt, hängt nicht zuletzt von der App ab. Was Besitzer einer Filmsammlung auf Festplatte interessieren dürfte: Beide Fire TVs und der Apple TV gaben im Test keinen digitalen 5.1-Ton von lokal gespeicherten Videos aus. Sie konvertierten ihn ins ProLogic-Format. Kam das Video übers Internet, etwa von Netflix oder Amazon, war der digitale Raumklang da.