Apple TV im Test

Bei der Markteinführung vor fast zehn Jahren war Apple TV nicht viel mehr als eine Abspielstation für iTunes-Inhalte. In der mittlerweile vierten Generation hat sich das grundlegend geändert. Es gibt einen umfangreichen AppStore und viel Speicherplatz für Programme. Je nach Modellversion ist die Set-Top-Box mit 32 oder 64 Gigabyte bestückt.
Die Auswahl an Videodiensten kann sich sehen lassen. Fehlende Anbieter gelangen mit Apples eigener Streamingtechnologie AirPlay auf den Schirm – wenn der Nutzer zusätzlich ein iPhone oder iPad als Sender verwendet. Das Ökosystem von Apple gewährt so auch Zugriff auf die Konkurrenzangebote von Amazon und Google.
Integriertes System
Überhaupt profitieren Apple-Kunden von der Vernetzung ihrer Produkte. So lässt sich das Bildschirmmenü auch per Watch, iPhone oder iPad steuern. Im Smart-Home-System HomeKit übernimmt ein Apple-TV die Kontrolle. HomeKit-fähige Lampen, Thermostate und Steckdosen werden damit übers Internet steuerbar oder schalten zur gewünschten Zeit von selbst.

Richtige Sprachsteuerung
Per Mikrofon in der Fernbedienung nimmt Apples Spracherkennung Siri Befehle entgegen, die über das Suchen weit hinausgehen. So springt der Videoplayer auf Kommando zur gewünschten Spielzeit – in iTunes-Titeln genauso wie auf Netflix oder bei der Wiedergabe vom NAS-Speicher.
Wer HomeKit installiert hat, kann per Sprache das Licht dimmen und die Heizung steuern. Die Erkennungsrate ist dabei durchweg gut. Nur englische Titel und App-Bezeichnungen bringen Siri gelegentlich aus dem Tritt. Statt „Sky“ versteht sie zum Beispiel „Skye“. Amazon macht das besser. Die Sprachfernbedienung der Fire TVs ist ganz auf Suchergebnisse getrimmt.
Apropos Fernbedienung: Für Besitzer einer Heimkino-Anlage sind die Lautstärketasten eine große Hilfe. Sie steuern über den HDMI-Ausgang der Box auch angeschlossene AV-Receiver. Kein anderer Hersteller im Test bietet diesen Komfort. Dafür muss man sich an das Touchpad erst gewöhnen. Es ersetzt das übliche Steuerkreuz durch Wischgesten. Nach kurzer Zeit geht die Bedienung aber genauso schnell von der Hand wie mit der konventionellen Methode.
In Sachen Bildqualität zeigt Apple dass 1080p nicht gleich 1080p ist. Von allen Full-HD-Modellen im Text zeichnet die Box aus Cupertino das schärfste und knackigste Bild. Ein UHD-Fernseher mit gutem Upscaler kann daraus schon beinahe Ultra-HD machen.
Fazit
Hohe Bildqualität, große Programmauswahl und einfache Bedienung machen die Set-Top-Box von Apple zu einem guten Alleinunterhalter. Im Team mit anderen Apple-Produkten zeigt sie aber erst ihr volles Talent. Wer mit dem iPhone fotografiert, die iCloud nutzt oder HomeKit-Geräte installiert, profitiert von Extras, die andere Player nicht bieten können – ob sie nun Ultra HD unterstützen oder nicht.