Eindrücke und Fazit
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Perfektes Ambiente ...
Perfektes Ambiente

Der XJ erweist sich dabei als reinste Zeitmaschine, die mit entspannenden Klängen von CD und aus dem DAB-Radio untermalte Reise scheint wie im Flug zu vergehen. Die virtuelle Drehzahlmessernadel bewegt sich meistens knapp über Leerlaufdrehzahl, die Reisegeschwindigkeit liegt bei rund 200 Stundenkilometern, der Motor scheint überhaupt nicht zu laufen, und Wind- oder Abrollgeräusche gibt es so gut wie gar nicht. Kurzum: das perfekte Ambiente, um unterwegs Musik zu genießen.
Frauenstimmen wie die von Sade (bei "Soldier of Love") oder Männerstimmen wie die von Roger Waters (bei Pink Floyds "Money") wirken recht natürlich. Das klangfarbentreue und fein nuancierte B&W-System zeigt eine perfekte Abbildung: stabil und mit breitem Front Staging. Und das mit Audissey MultEQ XT an die Auto-Akustik angepasste System wirkt mit seinen satten, aber sauberen Bässen und den fein aufgelösten, aber dezenten Obertönen genauso wenig aggressiv wie die "vierrädrige Katze".
In Salzburg erfreuen sich Fahrer und Beifahrer nach rund 160 Kilometern bester Kondition und begeben sich in die Obhut von Robert Lechner. Dem fallen neben dem kräftigen Motor die sanften Höhen und vor allem die authentischen, differenzierten Mitten des B&W-Systems auf. Während er sich mit dem Durchtreten des Gaspedals vorbildlich beherrschen kann, gibt er der Anlage gleich mal Zunder: "Darf ich mal aufdrehen?

Als Rennfahrer muss ich schon etwas lauter hören, damit ich alle Feinheiten mitkriege." Typisch Lechner, das ist stark untertrieben, denn der 33-Jährige hört sehr wohl ganz genau, worauf es ankommt, was ein lockerer Plausch über seine eigenen Eindrücke bei vielen aktuellen Hi-Fi- und Heimkino-Produkten untermauert.
Robert Lechner liest auf dem Flughafen zwischen seinen internationalen Terminen mit Vorliebe Hi-Fi-Zeitschriften. Und er ist Stammgast in zahlreichen Fachgeschäften, wo er sich selbst einen fundierten Höreindruck verschafft, auch wenn es dabei wie bei einigen Testerkollegen mitunter etwas lauter zugeht.
"Ja, ja, hinter dem Robert Lechner kann man bequem sitzen, gell?", witzelt der Rennfahrer und Teamchef von Cora Schumacher. Schließlich zählt der Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring wie Nick Heidfeld, den er noch aus seiner früheren Laufbahn kennt, zu den vielen Piloten mit einer Körpergröße unter 1,70 m.
Während sich der PlayStation-Fan über die virtuellen Instrumente freut, kann der Tester hinten im Fond neben üppiger Beinfreiheit ein stabiles Panorama mit felsenfester Vorne-Ortung genießen.
Doch in der ersten Reihe klingt das B&W-System noch eindrucksvoller. Außerdem ist die rund 1,7 Tonnen schwere Luxuslimousine trotz ihrer stattlichen Abmessungen ein Fahrerauto mit straffer, aber komfortabler Federung, über einen weiten Bereich neutraler Balance und leichtgängiger, präziser Lenkung. Nur beim Rangieren geht wegen der unübersichtlichen Karosserie nichts ohne Rückfahrkamera und Abstandssensoren.
Am Ziel angekommen, mag keiner das "schicke Schiff" für den Fotografen positionieren: "Wenn Du im Rennen den Rückwärtsgang brauchst, ist vorher etwas schiefgegangen", winkt Rennfahrer Lechner ab.
Nach Fotosessions im Schlosshotel Mönchstein, vor dem legendären Hotel Sacher und im Kunstmuseum auf dem Mönchsberg geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer kurzen Reise. Als wir am späten Nachmittag in Poing ankommen, sind die über 300 Kilometer Autofahrt völlig an der Jaguar-Besatzung abgeprallt.
Doch die rollende Luxus-Lounge und das ebenso entspannt wirkende, äußerst authentische Audio-System haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Zur Person: Robert Lechner

Schnelle Autos und High-End-Anlagen: Da fällt einem ganz schnell Hi-Fi-Fan Robert Lechner ein, der in Salzburg einen Rennstall und eine Rennfahrerschule betreibt. Der Teamchef von Cora Schumacher in der Mini Challenge steht auf Transrotor und Bowers & Wilkins.
Der 33-Jährige spielt mehrere Musikinstrumente. Sein Vater, Rennfahrer und Jaguar-Liebhaber Walter Lechner, sammelte Jazzplatten samt Autogrammen der Stars.
Der Gewinner des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring 2002 und diverser Formel-Meisterschaften liebt Racing Games auf der PlayStation, die selbstverständlich über seine High-End-Surround-Anlage mit B&W- Boxen läuft.
Kurzum: Er ist der perfekte Assistent für den Test dieser Auto-Anlagen-Kombination. Lechner unterstützte den Autor bereits bei einem Reality Check der Nordschleifensimulation aus dem Kultspiel Gran Turismo 4 mit einem virtuellen und einem echten Honda NSX.
Fazit
Es gibt zwar spektakulärere Systeme. Doch an dieser Anlage begeistern Entspanntheit, Klarheit und Unaufdringlichkeit sowie weitere Hörbühne-Attribute, die in der Summe in diesem Flüster-Flitzer - abseits von Superlativen - relaxtes Hören wie in einer Lounge ermöglichen.