Die Ansätze & Fazit
- Vergleichstest: Stereo-Standlautsprecher
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Verschiedene Ansätze Auch im Hochtonbereich findet man unterschiedliche Ansätze: Während Nubert und Dynaudio eine Gewebekalotte nutzen, kommt beim CM8-Set der Briten eine Aluminium-Kuppel zum Einsatz. Das Leichtmetall weist im Verhältnis zum Gewicht eine sehr hohe Steifigkeit auf, was die sog...
Verschiedene Ansätze
Auch im Hochtonbereich findet man unterschiedliche Ansätze: Während Nubert und Dynaudio eine Gewebekalotte nutzen, kommt beim CM8-Set der Briten eine Aluminium-Kuppel zum Einsatz. Das Leichtmetall weist im Verhältnis zum Gewicht eine sehr hohe Steifigkeit auf, was die sogenannten Partialschwingungen aus dem Hörbereich auf ca. 30 Kilohertz schiebt. Gewebekalotten sind dagegen leichter, zeigen dafür aber schon unterhalb 20 Kilohertz ihre "Break-up-Modes".
Durch gezielte Bedämpfung kann man diese Partialschwingungen aber "gutmütig" gestalten. Dynaudios Kalotte im Excite-X32-Set findet schon ab etwa 1.800 Hertz ihren Einsatz, Nuberts Gewebe-Pendant ab ca. 2.500 Hertz und B&Ws kleine Metallkuppel erst ab etwa 4.000 Hertz.
Die Gehäuse aller drei Probanden sind auffällig massiv gebaut. Eine Klopfprobe macht deutlich, dass hier dicke Wandstärken sowie Verstrebungen im Einsatz sind. Ein Aufwand, der in unteren Preisklassen kaum zu finden ist.
Äußerlich setzt B&W auf schnörkelloses Design mit klaren Linien im Bauhausstil, Dynaudio auf die klassische Gehäuseform mit einer optisch aufgesetzten Front und abgeschrägten Kanten. Nubert wirkt dagegen etwas experimenteller mit der über die Boxenbreite reichenden, seitlich abgerundeten Frontplatte.
Kommen wir zur entscheidenden Frage: Wie schlagen sich die drei im Hörvergleich? Der erste Durchgang galt der Authentizität, also der Frage, wie real die Darbietung wirkt.
Erst danach folgt die Beurteilung von Tonalität und Abbildungsfähigkeit.
Das schon recht gut spielende CM8-Set wird vom Excite X32 übertroffen. Dynaudio zieht die Zuhörer noch mehr in seinen Bann: Bei der Live-Einspielung von Joy Denalanes "Sag's mir" war man mehr dabei. Das lag wohl - und damit sind wir beim nächsten Prüfpunkt - an der tonal frischeren, klareren Mittelton-Auflösung.
Dem B&W-Set fehlte es zuweilen an Offenheit. Nuberts Proband ließ in diesem Punkt nichts vermissen, löste sogar den Raum in der Tiefe noch besser auf und bildete ihn punktgenauer ab. Noch besser gefiel uns, wie locker das Excite-X32-Set das Geschehen darstellte.
Nehmen wir den schwedischen Song "Tiden Bara Gar" von Therese Juel: Die Dynaudio-Boxen transportierten am besten die gut eingefangene Instrumentierung, die schöne Frauenstimme und den sehr glaubwürdigen Raumeindruck.
Nimmt man alle Wiedergabe-Eigenschaften zusammen, lag das Dynaudio-Set wieder leicht vorn, und zwar dank seiner glaubhafteren Gesamtdarstellung. Die gezupften Basssaiten mit dem typischen Nachschwingen des hölzernen Korpus, das feine, metallische Klingeln der Triangel oder das straffe Fell der Bongos - jedes Instrument schien klar umrissen.
Weniger deutlich, aber ähnlich in der Raumaufteilung spielte das B&W.
Das Nubert-Set baute die Bühne etwas weniger breit, dafür aber penibler in die Raumtiefe.
In Sachen Tiefgang liegen die Sets fast gleichauf. Das nuVero kann aber mit leichten Einbußen beim Wirkungsgrad noch ein paar Hertz tiefer intonieren. Subjektiv weisen alle ein gutes Basspotenzial auf.

Exkurs - Technik-Wissen: Tiefdruckzonen
So wünschenswert die Tiefbass-Tauglichkeit von Standboxen auch ist, das satte Basspotenzial regt die sogenannten Raummoden an. Die Grafik veranschaulicht die Schalldruckverteilung im Raum bei den Grundraumresonanzen von Länge und Breite.
Dunkle Bereiche - also die Raumecken - sind sowohl als Hörplatz als auch als Boxenposition zu vermeiden, da hier die Raumresonanzen am stärksten ausgeprägt sind und die Bassqualität deutlich leidet. Dank mitgelieferter Stopfen aus Schaumstoff für die Bassreflex-Öffnungen gibt es bei vielen Standlautsprechern erfreulicherweise die Möglichkeit, den Tiefbasspegel - wenn nötig - zu reduzieren.
Fazit
Dynaudio und B&W geben dem Zuhörer die nötige Distanz zur Bühne und staffeln gleichermaßen gut in Raumtiefe und -breite. Nubert lässt den Zuhörer näher ans Geschehen heranrücken und weist eine punktgenaue Mittenabbildung auf. Die Authentizität der Dynaudio-Darbietung erreicht jedoch keiner der Mitstreiter.