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HDTV via Satellit

Diveo im Test

Autor: Reinhard Otter • 25.7.2018 • ca. 3:45 Min

HD-SAT-Anbieter: Diveo
Das Hauptmenü der Diveo-Box vereint Live-TV, Mediatheken und die Videociety-Blockbuster elegant in einer Oberfläche.
© Diveo / Screenshot & Montage: video; Otter

Pro

  • Vereint Sat-TV und mobiles TV-Streaming

Contra

  • Bislang nur auf Samsung TVs
  • Nicht ganz billig

Fazit

video Testurteil: gut; Preis/Leistung: sehr gut; Gesamt-Urteil: 77%

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Das neue HD-Sat-Angebot des M7-Tochterunternehmens Diveo ist eine Art Mittler zwischen dem klassischen Sat-Empfang und neuartigen TV-Streamingdiensten wie etwa Waipu.tv

Live-TV plus Streaming

Livebilder aller frei empfangbaren Sender sowie von privaten HD-Kanälen werden hier direkt per Sat-Schüssel empfangen und angezeigt. In drei verschiedenen Paketen schaltet Diveo wahlweise die üblichen privaten HD-Sender (7,99 Euro pro Monat) oder in zwei Stufen auch drei wählbare (11,99 Euro) oder 20 zusätzliche Premiumsender (16,90 Euro) frei.

 Alle „Konserven“-Funktionen wie Timeshift, Aufnahmen oder das innovative „Restart“ werden dagegen übers Internet realisiert. „Restart“ bedeutet, dass Zuschauer gerade laufende Sendungen von Anfang an starten können, solange deren Ausstrahlung noch nicht zu Ende ist. Das boten bislang nur IPTV-Dienste wie Telekom Entertain TV oder Zattoo.

Mit Diveo gibt’s die Verbindung von Live TV sowie Aufnahmen und zeitversetztes Fernsehen per Streaming damit erstmals für Satellitenkunden – und zwar nicht nur auf dem TV-Gerät. Zum Servicepaket von Diveo gehört auch die Nutzung der frei geschalteten Sender in der Diveo-App auf Smartphones und Tablets. Die für alle Geräte nutzbare Aufnahmefunktion ist in allen Paketen integriert, allerdings nur mit zehn Stunden Speicherplatz. 

Für zwei Euro extra pro Monat werden daraus 100 Stunden. Ein schneller Internetanschluss ist für all diese Services notwendig. Praktisch: Die Empfangsbox prüft in ihrem Installationsassistenten Schritt für Schritt alle Voraussetzungen für den Empfang und untersucht dabei neben dem Sat-Empfang auch Internetverbindung und -speed.

Box, Smart-TV oder App

Damit verbindet Diveo alle Geräte, mit denen man heute typischerweise fernsieht: Den Smart-TV im Wohnzimmer, Tablets wie auch das Smartphone. Der Cloudrekorder etwa spielt all seine Aufnahmen auf jedem der Geräte aus. Man kann einen Film auf dem Tablet starten, zwischendurch pausieren und später an der selben Stelle am TV-Gerät weiter schauen. 

Theoretisch funktioniert Diveo mit jedem Smart-TV: Die Freischaltung übernimmt ein CI+-Modul, für die interaktiven Dienste und Streamingfunktionen sorgt eine Smart-TV-App. Allerdings gibt es diese App bislang nur für neuere Smart-TVs von Samsung. Weitere Hersteller-Varianten des Diveo-Programms sollen in nächster Zeit folgen. Daneben klappt der Empfang auch über die Diveo Box, die allerdings in ihren Funktionen nicht unbedingt mit aktuellen Smart-TVs mithalten kann.

Bekannte Schwächen

In der Praxis ist die übergreifende Nutzung von Diveo, etwa zwischen TV im Wohnzimmer zu Hause und Tablet im Hotel unterwegs ein echtes Highlight, zumal so mehrere Familienmitglieder auch gleichzeitig fernsehen, Aufnahmen anschauen oder programmieren können. Doch auch Diveo kommt nicht an den selbst erfundenen Regeln deutscher Privatsender vorbei. 

So lassen sich nicht alle Sendungen auf die gleiche Weise von Anfang an schauen, aufnehmen oder pausieren. In Aufnahmen von Sendern der Mediengruppe RTL etwa ist generell das Vorspulen gesperrt – wie bei HD+ seit Jahren bekannt. Viele Inhalte aus der Sendergruppe Pro7 Sat1 dagegen sind für Restart, Aufnahmen oder Timeshift komplett gesperrt. Das trübt das Vergnügen an dem ansonsten innovativen Fernseherlebnis merklich – doch das ist ja bei anderen vergleichbaren Diensten nicht anders. 

Fazit

Diveo bietet eine wirklich innovative Alternative zum klassischen Sat-Fernsehen. Der Anbieter verbindet die Stärken des stabilen Live-Empfangs sehr gelungen mit Streaming und Cloudrekorder. Das hat allerdings im Vergleivch zur Konkurrenz auch seinen Preis.

Testergebnisse: Diveo

  • Bildqualität: 108/120 Punkte
  • Klangqualität: 25/30 Punkte
  • TV-Funktionen: 73/120 Punkte
  • Handhabung: 25/30 Punkte
  • Vertragsbedingungen: 15/20 Punkte
  • Gesamt: 246/320 Punkte
  • video Testurteil: gut
  • Preis Monat/Jahr: 7,90 / 94,80 Euro
  • Preis/Leistung: sehr gut

Der Diveo-Receiver im Test

HD-SAT-Anbieter: Diveo Receiver & Modul
Baukausten: Bislang funktioniert das CI+-Modul nur mit der Diveo App in neueren Samsung Smart TVs. Weitere Marken sollen bald dazu kommen.
© Diveo / Montage: video; Otter

Pro

  • Sparsam
  • gutes Setup
  • Audio-Ausgänge

Contra

  • Kein 1080p Out
  • kein HbbTV
  • wenig Online-Fkt

Fazit

video Testurteil: gut; Preis/Leistung: gut

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Das HD-Sat-Angebot von Diveo gibt es derzeit – neben CI+-Modul und TV-App für neuere Samsung-TVs – nur über die Diveo Box. Die verkauft der Anbieter für knapp 120 Euro. Sie holt alle Funktionen des Diveo-Angebotes wie etwa den Cloudrekorder auf den TV-Bildschirm und ist dank Sat-und Netzwerkanschluss auch sonst ein Hybrid-Receiver für TV-Empfang mit Online-Extras. 

Auf der Habenseite verbucht die kompakte Empfangsbox eine ganze Reihe Anschlüsse wie etwa je einen analogen Cinch- und optischen Digitalausgang für den Ton – neben der obligatorischen HDMI-Verbindung. Die Videoausgabe über die HDMI-Buchse nutzt aber nicht das volle Potenzial: Sie gibt Bildinformationen nur maximal in der Auflösung 1080i aus. Das ist vor allem bei öffentlich-rechtlichen Sendern unpraktisch: Diese werden im Bildformat 720p über Satellit übertragen. Die Wandlung in 1080i bedeutet zuerst eine Skalierung und dann eine Aufsplittung jedes einzelnen Bildes in Halbbilder, was die Qualität nicht eben steigert. 

Hier sollte der Anbieter möglichst bald per Software-Update nachbessern. Ausbaufähig sind auch die Onlinefunktionen, die der Hybrid-Receiver über das Serviceangebot von Diveo hinaus zu bieten hat. Er zeigt eine ganze Reihe Mediatheken der im jeweiligen Paket freigeschalteten Privat- und Premiumsender, nicht aber vergangene Inhalte von ARD, ZDF & Co. Die sind nicht einmal über die sendereigenen Onlineportale erreichbar. 

Der Grund: Dem Gerät fehlt auch die dafür notwendige HbbTV-Funktion. Immerhin kann man über die Diveo Box aktuelle Blockbuster anschauen – eine Verbindung zur Onlinevideothek Videociety ist ins Menü integriert. Weitere Videotheken, Mediatheken, Apps, Web- oder Smart-TV-Dienste sucht man allerdings vergebens. 

Bei aller Kritik am spartanischen Funktionsumfang ist die Bedienung sehr gut gelungen: Der Installationsassistent führt auch Neulinge sicher durch die Einrichtung, die Menüs steuern alle vorhandenen Funktionen sehr einfach in einer Funktionsleiste, und auch der Programmguide ist intuitiv gestaltet.