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Server mit Stil

Test: Arcus Incantare

Alle Medien aus einer Quelle - das wär's! Doch das können nur Computer, und die nerven meist mit Plastik, Lüftern und einer kaum fürs Wohnzimmer tauglichen Bedienung. Beim Media-Server von arcus ist das anders.

Autor: Reinhard Otter • 8.8.2011 • ca. 2:00 Min

Test: Arcus Incantare
Test: Arcus Incantare
© Video Homevision

Der Traum von der Zentrale für alle Medien im Wohnzimmer ist nicht neu, er hat sich nur mit der Technik verändert. Einst war das Grammophon die Medienzentrale, später die Musiktruhe mit Plattenspieler und Radio, gefolgt vom Hi-Fi-Turm mit Tape-Deck und CD-Laufwerk. So einfach ist das heute nic...

Der Traum von der Zentrale für alle Medien im Wohnzimmer ist nicht neu, er hat sich nur mit der Technik verändert. Einst war das Grammophon die Medienzentrale, später die Musiktruhe mit Plattenspieler und Radio, gefolgt vom Hi-Fi-Turm mit Tape-Deck und CD-Laufwerk.

So einfach ist das heute nicht mehr: Bild- und Ton-Inhalte gibt es nicht mehr nur auf Discs, im Fernsehen und im Radio, sie sammeln sich auch zunehmend virtuell auf Datenspeichern an, und die klassischen Verbreitungswege werden durch das Internet ergänzt.

Medien sind nicht mehr unbedingt im Wohnzimmer zu Hause, sondern lagern auf Arbeitsplatz-Rechnern oder in Spielkonsolen, kommen von Handys oder von USB-Festplatten - oder aus dem Netz.

Nur der Computer zeigt alle Medien

Ein Gerät, das all diese Medien zu Hause unter einen Hut bringen möchte, kann heutzutage eigentlich nur ein Computer sein. Doch der bietet keine wohnzimmerfreundliche Bedienung und besteht überwiegend aus hässlichen Plastikteilen.

Obendrein stehen Rechner im Ruf, zwar alles abspielen zu können, aber nichts richtig gut - ein guter Blu-ray-Player bietet in Sachen Bild und Ton mehr, ein HDTV-Receiver empfängt TV-Programme sicherer und in einem Netzwerk-Musik-Player sind bessere Wandler eingebaut als in handelsüblichen PCs. Ein Gerät mit allen Funktionen eines Computers, nicht aber den genannten Nachteilen - das wäre ideal.

Und das gibt es: Der deutsche High-End-Hersteller arcus begann vor ein paar Jahren, den Medien im Wohnzimmer ein adäquates Zuhause zu bieten. Tatsächlich nimmt dem ca. 20 Kilogramm schweren Computer auf den ersten Blick keiner ab, dass zwischen seinen massiven Alu-Kühlrippen ein Intel-PC sitzt.

Die massive Front mit einem Drehregler, zwei Knöpfen und einem Slot-in-Laufwerksschacht spricht eher für einen High-End-Scheibendreher. Nur die Rückseite mit ihren HDMI- und Antennenbuchsen neben USB-, LAN- und DVI-I-Anschlüssen sowie farbigen Klinkenausgängen der Soundkarte unter zwei vergoldeten Stereo- Cinch-Analogbuchsen spricht deutlich für einen PC.

Stille beim Hochfahren - und danach

Trotz der unverkennbaren Computer-Merkmale reibt man sich beim Erstkontakt mit dem arcus incantare MediaServer ungläubig die Augen - und dann die Ohren. Nachdem man das massive Gerät eingeschaltet hat, hört man erst einmal gar nichts. Der Rechner fährt seinen Intel-Core-2- Duo-Prozessor zügig und ohne Lüfterrauschen hoch.

Nur das Knacken der Festplatte ist hin und wieder zu hören, wenn man nahe am Gerät steht. Vom drei Meter entfernten Sofa aus surrt der Kühlschrank in der benachbarten Küche lauter. Dann startet die Windows-7-Oberfläche auf dem per HDMI verbundenen Flat-TV.

Per Knopfdruck auf die Media-Taste der mitgelieferten Fernbedienung wird das TV-freundliche Media-Center-Menü aufgerufen. Und noch immer kein Laut vom PC im Wohnzimmer.

Das Geheimnis: Anstatt mit einem Gebläse wird die Technik im Media-Server per Wärme-Ableitung und passiver Luftzirkulation temperiert. Das Zauberwort lautet "Heatpipe". Bei dieser geräuschlosen Kühlungsmethode leiten kleine Metallrohre und eine darin zirkulierende Kühlflüssigkeit die Abwärme der Prozessoren an das kühlende Gehäuse.