Steam Deck OLED im Test: Ein starkes Upgrade
Mit einem besseren Display und vielen Detailverbesserungen will das Steam Deck OLED den Thron der PC-Gaming-Handhelds erklimmen, unser Test klärt, ob Valve das mit der Neuauflage gelungen ist.

Mit dem Steam Deck vor rund zwei Jahren sorgte Valve für eine waschechte Revolution auf dem Gaming-Markt. Nun veröffentlicht man mit dem Steam Deck OLED ein Upgrade, das neben einem besseren Display viele weitere Verbesserungen vorweisen kann. Im Test haben wir den PC-Gaming-Handheld auf Herz und ...
Mit dem Steam Deck vor rund zwei Jahren sorgte Valve für eine waschechte Revolution auf dem Gaming-Markt. Nun veröffentlicht man mit dem Steam Deck OLED ein Upgrade, das neben einem besseren Display viele weitere Verbesserungen vorweisen kann. Im Test haben wir den PC-Gaming-Handheld auf Herz und Nieren überprüft.
Steam Deck OLED im Test: Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick hat sich am Steam Deck OLED im Vergleich zum LCD-Modell nicht viel verändert. Der dunkelgraue Gaming-Handheld kommt auf eine Breite von 298 Millimetern, ist 117 mm hoch und 49 mm tief.
Allerdings konnte das Gewicht auf 640 Gramm reduziert werden, was dem Bedienkomfort gerade bei längerer Nutzung zugutekommt. Selbst mit kleineren Händen lässt sich das Gerät über Stunden hinweg komfortabel nutzen. Der Power-Button an der Oberseite des Gerätes ist nun in orangener Farbe gehalten, was das neue Modell von seinem Vorgänger unterscheidet.
Optimiert wurden zudem Form und Material der Analogsticks, die sich nun noch griffiger anfühlen und besser gegen Staub geschützt sind. Auch die weiteren Bedienelemente wie Trackpads, Tasten und Bedienelemente wurden angepasst und punkten mit einem besseren Ansprechverhalten sowie einer höheren Präzision.

Gleichzeitig hat Valve die Reparierbarkeit des Steam Deck OLED verbessert und gestaltet den Handheld damit langlebiger. Die Verarbeitungsqualität liegt auf sehr hohem Niveau, lediglich die Gehäuserückseite ist relativ anfällig für Fingerabdrücke.
Steam Deck OLED im Test: Verbesserte Ausstattung
Unter der Haube des Steam Deck OLED werkelt ein überarbeiteter Chip aus dem Hause AMD. Dieser wurde, im Vergleich zum LCD-Modell, nun in 6 Nanometern statt in 7 nm gefertigt, was sich spürbar auf die Energieeffizienz auswirkt.
In Kombination mit dem auf 50 Wh angewachsenen Akku ist – abhängig von Spiel und Einstellungen – durchschnittlich rund eine Stunde mehr Spielzeit möglich. Die Laufzeit variiert allerdings sehr stark, bedingt durch den jeweiligen Titel, gewählte Grafikeinstellungen oder Helligkeit des Displays.
Bei anspruchsvollen Spielen wie „Diablo 4“ oder „Cyberpunk 2077“ geht dem Handheld bei höchstmöglichen Einstellungen noch vor der 3-Stunden-Marke die Puste aus. In Indie-Games wie „Cult of the Lamb“ oder „Cocoon“ hält der Akku hingegen deutlich länger durch, hier sind bis zu zwölf Stunden Nutzung möglich.
Mit einigen Anpassungen lässt sich die Akkulaufzeit jedoch noch um jeweils rund eine Stunde verlängern. Dennoch: Wer häufig auch unterwegs aktuelle Top-Games spielen will, sollte nicht ohne Netzteil reisen.

CPU und GPU des Steam Deck OLED blieben ansonsten weitestgehend unangetastet. Beim Prozessor setzt das OLED-Modell auf vier Zen-2-Rechenkerne mit Taktraten von 2,4 GHz bis 3,5 GHz, die Grafikeinheit greift auf 8 RDNA 2-CUs mit einer Taktung von 1,6 GHz zurück.
Valve spendiert dem Handheld weiterhin 16 Gigabyte LPDDR5-Arbeitsspeicher, allerdings darf das OLED-Modell eine Bandbreite von 6.400 MT/s (statt 5.500 MT/s bei der LCD-Variante) nutzen.
Eine elfprozentige Steigerung, die sich positiv auf die Leistung des Handhelds auswirkt. Im Durchschnitt erreicht das Steam Deck OLED im direkten Vergleich rund 4-5 FPS mehr als sein Vorgängermodell.

Gleichzeitig setzt die OLED-Variante auf ein aktualisiertes WLAN- und Bluetooth-Modul samt modernem Wi-Fi 6E für schnellere Downloads und niedrigere Latenzen und Bluetooth 5.3 inklusive Unterstützung hochauflösender Audio-Codecs wie aptX HD und aptX Low Latency.
Auch die integrierten Lautstärker wurden optimiert und punkten jetzt mit einem detailreicheren Klangbild sowie satteren Bässen, was für ein intensiveres Spielerlebnis sorgt. Der interne SSD-Speicher, hier wahlweise 512 GB oder 1 TB groß, lässt sich auf Wunsch per microSD-Karte oder durch den Einbau einer größeren M.2 2230-SSD erweitern.
Optimierte Kühlung
Bereits das Original Steam Deck punktete selbst unter Dauerlast mit einer überschaubaren Wärmeentwicklung, doch auch hier hat Valve noch einmal Hand angelegt und Lüfter samt Kühlung verbessert.
Das OLED-Modell verfügt über einen einzelnen großen Lüfter, der im Vergleich zur LCD-Variante hinsichtlich der Größe noch einmal angewachsen ist, dabei wird der Chip über eine Kupfer-Heatpipe gekühlt.
Unser Test zeigt, dass die neue Kühlung nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Temperaturentwicklung noch einmal reduzieren konnte. Unter Last verrichtet der Handheld rund 2 Dezibel leiser seine Arbeit.

Die internen Komponenten, aber auch die Gehäuserückseite selbst, profitieren ebenfalls von der verbesserten Kühlung. So erwärmt sich das Steam Deck OLED zwischen 5 Grad Celsius und bis zu 10 Grad Celsius weniger als das LCD-Modell.
Steam Deck OLED im Test: Hervorragendes Display
Die offensichtlichste Neuerung des Steam Deck OLED ist natürlich das Display. Der Touchscreen ist hinsichtlich der Größe von 7 Zoll auf 7,4 Zoll angewachsen. Außerdem setzt der Bildschirm nun auf die OLED-Technologie, die tiefe Schwarztöne und satte Farben liefert.
Das neue Display punktet zudem mit einer 110-prozeitigen DCI-P3-Farbraumabdeckung und deutlich höheren Helligkeit. Mit bis zu 1.000 cd/m² bei der Darstellung von HDR- und 600 cd/m² bei SDR-Inhalten bietet der Handheld eine hervorragende Bildqualität, die sich positiv auf das Spielerlebnis auswirkt.
Gleichzeitig bietet das Steam Deck OLED jetzt eine Bildwiederholrate von 90 Hertz (gegenüber 60 Hz bei der LCD-Variante), wovon natürlich vor allem schnelle Titel profitieren.

Die Auflösung bleibt hingegen unverändert bei 1.280 x 800 Pixeln, was für einen Handheld absolut ausreicht. Wenngleich Konkurrenten wie der ASUS ROG Ally) oder Lenovo Legion Go hier mitunter deutlich höhere Auflösungen realisieren, hat das Steam Deck dank OLED-Panel, HDR-Unterstützung und hellerem Display die Nase vorn.
Weitere Verbesserungen betreffen die Abtastrate des Touchscreens, die nun bei 180 Hz liegt und somit für eine höhere Präzision sorgt. Spannend für unterwegs: Der Bildschirm des Steam Deck OLED ist nun mit einer matten Oberfläche ausgestattet, was Reflexionen von starken Lichtquellen oder unter direkter Sonneneinstrahlung spürbar verringert.

Steam Deck OLED im Test: Praxis- und Spieletest
Ein großer Vorteil des Steam Deck OLED ist die intuitive Benutzeroberfläche, die dank des Linux-basierten SteamOS-Betriebssystem eine simple Navigation erlaubt, wie man sie normalerweise von Spielekonsolen gewohnt ist.
Statt sich, wie bei der Konkurrenz, durch ein klassisches Windows-Interface zu hangeln, sind beim Valve-Handheld sämtliche Menüpunkte und Einstellungen klar strukturiert und schnell erreichbar.
Ein potenzieller Nachteil ist hingegen, dass Sie ausschließlich auf Spiele aus dem Steam-Launcher beschränkt sind und der Katalog an verfügbaren Titeln nicht ganz so groß ausfällt, wie bei anderen PC-Gaming-Handhelds.

Über 2.000 bereits für das Steam Deck verifizierte Spiele stehen aktuell bereit, regelmäßig kommen neue Titel hinzu. Für genügend Abwechslung ist also gesorgt, zumal viele weitere Games ebenfalls auf dem Handheld laufen. Details zur Kompatibilität und Spielbarkeit sind per Knopfdruck bei jedem Spiel sofort einsehbar.
Die Performance in Spielen liegt leicht über der des LCD Steam Deck. Mit der Leistung des AMD Z1 Extreme-Chips aus dem ASUS ROG Ally kann der ältere Chip des Valve-Handhelds allerdings nicht ganz mithalten.
Dennoch ist auch das Steam Deck OLED selbst anspruchsvollen Spielen gewachsen. Cyberpunk 2077 erreicht in mittleren Einstellungen durchschnittlich 43 FPS, das Rennspiel F1 22 läuft mit hohen Grafikeinstellung mit 61 Bildern pro Sekunde, während in Shadow of the Tomb Raider 44 FPS herausspringen.

In weniger anspruchsvollen Titeln und Indie-Games werden die maximalen 90 FPS zudem problemlos erreicht, zumal sich mit einer Anpassung der Grafikeinstellung oder einer Verringerung des Detailgrades noch mehr Leistung herauskitzeln lässt.
Spiele-Performance
Vollbild an/ausSpiel | durchschnittliche Bildrate |
---|---|
Cyberpunk 2077 | 43 FPS |
Control | 49 FPS |
DOOM Eternal | 60 FPS |
Shadow of the Tomb Raider | 44 FPS |
F1 22 | 61 FPS |
Marvel’s Midnight Suns | 42 FPS |
Hi-Fi Rush | 64 FPS |
Shadow Gambit: The Cursed Crew | 42 FPS |
Steam Deck OLED im Test: Fazit
Vor allem das helle und farbstarke neue Display des Steam Deck OLED macht den PC-Gaming-Handheld zu einem überzeugenden Upgrade. In Kombination mit einer verbesserten Akkulaufzeit, etwas mehr Leistung und weiteren Verbesserungen wie Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 schnürt Valve ein stimmiges Gesamtpaket, das kaum Wünsche offenlässt.
Zwar kann es der ältere Chip hinsichtlich der Leistung nicht ganz mit anderen Handhelds wie dem ASUS ROG Ally oder Lenovo Legion Go mithalten, das macht das Gerät allerdings durch seine intuitive Benutzeroberfläche wieder wett.
Wem ein hoher Komfort und eine exzellente Bedienbarkeit wichtiger sind als 3-4 Bilder pro Sekunde mehr, der findet im Steam Deck OLED die aktuell beste Allround-Lösung im Bereich der PC-Handhelds.