Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
VG Wort Pixel
Valves Handheld-PC

Steam Deck: Bekannte Probleme zum Start & passende Lösungen

Die ersten Tester durften das Steam Deck bereits in Händen halten. Wir fassen die bekannten Probleme zum Start zusammen und bieten gff. Lösungen an.

Autor: Laura Pippig • 11.4.2022 • ca. 4:40 Min

Steam Deck
Das Steam Deck macht in der Theorie so gut wie alle PC-Spiele auch unterwegs spielbar.
© Valve

Das von Steam-Entwickler Valve produzierte "Steam Deck" war zur Ankündigung eine große Überraschung. Valve plante, mit dem Handheld einen tragbaren PC anzubieten, der jedes Spiel in der Steam-Bibliothek auch unterwegs spielbar machen soll.In den ersten Tests wird das Steam Deck zumindes...

Das von Steam-Entwickler Valve produzierte "Steam Deck" war zur Ankündigung eine große Überraschung. Valve plante, mit dem Handheld einen tragbaren PC anzubieten, der jedes Spiel in der Steam-Bibliothek auch unterwegs spielbar machen soll.

In den ersten Tests wird das Steam Deck zumindest schon einmal positiv bewertet. Allerdings machten sich zum Start auch bereits einige Probleme bemerkbar. Wir fassen die wichtigsten, bekannten Probleme zum Steam Deck zusammen und geben an, ob Valve bereits eine Lösung anbietet.

Problem 1: Joycon Drift

Von diesem Problemchen kann auch Nintendo ein Liedchen singen. Denn wie auch die Nintendo Switch scheint das Steam Deck nicht vor Drifting bei den Joycons gefeit zu sein. Einige Tester berichteten, dass sich bereits nach wenigen Stunden ein merklicher Zug bei den Sticks bemerkbar machte, vor allem auf der rechten Seite des Geräts.

Laut Valve handelt es sich hierbei um ein Problem mit der Firmware, das durch ein Update ausgelöst wurde. Die Hardware selbst sei nicht Schuld an der Misere. Ein weiteres Firmware-Update soll das Problem nun behoben haben.

Das Steam Deck kommt mit einer Tragetasche. Die größeren Speicheroptionen halten digitale Goodies bereit.

Problem 2: Laute Lüfter

Die ersten Tests zum Steam Deck bemängeln nicht allzu viel an der verbauten Hardware des tragbaren Spielecomputers. Allerdings wird oft der aktive Lüfter als Problempunkt benannt, da dieser konstant zu hören ist. Auch bei geringer Auslastung soll bereits deutlich hörbar sein, wie der Lüfter arbeitet.

Aktuell gibt es keine passende Lösung zu diesem Problem. Es ist allerdings auch ein Thema, das auf anderen Geräten immer wieder zur Sprache kommt, wie etwa Gaming-Laptops. Bei Handhelds oder Notebooks muss in der Regel mit so etwas gerechnet werden.

Notebook-Duell_2021-08

Problem 3: Geringe Akku-Laufzeit

Der erste Eindruck der Akku-Laufzeit ist momentan eher verhalten. Denn auch wenn klar sein sollte, dass ein Gerät wie dieses nicht ununterbrochen auch anspruchsvolle Spiele wiedergeben kann, haben sich einige Tester mehr erwartet.

Unter hoher Belastung, wie etwa bei aktuellen Spielen wie "God of War", beträgt die durchschnittliche Akku-Laufzeit gerade einmal ein bis anderthalb Stunden. Dann muss das Gerät schon wieder aufgeladen werden und schaltet sich wohl teilweise ab, ohne vorab davor zu warnen. Um das Steam Deck einmal komplett zu laden, braucht es schätzungsweise zwei bis zweieinhalb Stunden.

Die Lösung hierfür ist relativ simpel: Auf den Akku-Verbrauch achten und gegebenenfalls ein Ladekabel bereithalten, wenn man nicht sowieso weniger Hardware-hungrige Titel bevorzugt. Außerdem hilft es, die Helligkeit des Displays herunterzuschrauben oder die FPS-Zahl auf einen recht niedrigen Wert zu begrenzen.

God-of-War-PC-Release
Fans von AAA-Spielen wie God of War könnten mit der Leistung von Valves Steam Deck unzufrieden sein.
© Sony

Problem 4: Performance / Optimierung

Aktuell ist es leider so, dass eine detaillierte Anpassung der Performance beim User hängen bleibt. Denn auch wenn Valve diverse Spieletitel für den Handheld-PC optimiert, fehlen aktuell Hilfen für Laien, um die Leistung der Konsole genauer auf konkrete Spiele zu optimieren.

Konkret bedeutet das, dass es keine Voreinstellungen bei Spielen gibt und man aktuell noch viel herumprobieren muss, bis Spiele mit der gewünschten FPS-Zahl und den optimalen Einstellungen laufen. In Zukunft möchte Valve mehr Performance-Tools anbieten, mit dem das Ganze deutlich erleichtert wird.

Nach Release des Steam Deck wurde etwa eingeführt, dass sich einige Performance-Optionen detaillierter anpassen lassen. Beispielsweise können wir nun die Framerate-Begrenzung aufheben.

Produktfoto des Steam Deck

Problem 5: Zu wenig Speicher

Das Steam Deck erscheint bekanntlich in drei Versionen, die sich vor allem beim Speicher unterscheiden. Das günstigste Modell bietet für den Preis von 419 Euro eine Speicherkapazität von nur 64 GB, während Modell 2 mit 256 GB für 549 Euro und Modell 3 mit 512 GB für 679 Euro deutlich besser dastehen. Die beiden teureren Versionen haben zudem eine bessere SSD verbaut.

Wer sich dennoch für das günstige Modell entscheidet, der kann damit rechnen, dass der Speicher des Geräts beim Download aktueller bzw. größerer Titel relativ schnell voll wird. Um dem entgegen zu wirken, sollten Sie sich also eine kompatible, externe Speicherkarte anschaffen. An die Leistung der Geräte mit SSDs kommt diese Lösung aber freilich nicht heran.

Gratis-Spiele-bei-Steam-und-Epic

Problem 6: Geblockte Spiele

Aktuell ist es leider so, dass einige ausgewählte Titel gar nicht auf dem Steam Deck verfügbar sind. Das liegt vor allem daran, dass Valves Handheld mit einem eigenem Betriebssystem namens SteamOS läuft.

So ist beispielsweise das MMORPG Lost Ark zu Release nicht auf dem Steam Deck spielbar, da dieses nicht SteamOS unterstützt. Das gilt unter anderem auch für den Multiplayer-Shooter Fortnite. Destiny-Entwickler Bungie gab sogar an, dass Steam-Deck-User in Destiny 2 gesperrt werden würden.

Die aktuell einzige Lösung hierfür ist, auf dem Steam Deck ein anderes Betriebssystem, also beispielsweise Windows 10 oder 11 zu installieren. Das soll laut Valve problemlos möglich sein, allerdings ist die Darstellung von Inhalten und auch die Navigation auf dem Handheld-PC in der Regel besser, wenn man SteamOS verwendet.

Lost Ark MMO

Problem 7: Austauch von Komponenten

Offiziell rät Valve davon ab, einzelne Komponenten des Steam Deck auszutauschen. Denn die Gefahr, dabei ungewollt das sensible System zu beschädigen, sei für ungeübte Nutzende zu hoch. Dennoch ist es möglich, Joycons oder auch die verbaute SSD auszutauschen.

Allerdings sind die meisten Komponenten spezielle Eigenanfertigungen von Valve und daher nur schwer ersetzbar. Sollte mal etwas kaputt gehen, hilft also in der Regel nur, das Gerät einzuschicken - Für Bastler alles andere als optimal, aber aufgrund von Valves Herangehensweise nicht änderbar.

SSD-Bauformen

Lohnt sich das Steam Deck?

Die Frage, ob sich Valves Steam Deck lohnt, ist eine sehr persönliche. Denn es hängt sehr davon ab, was Sie von diesem Gerät erwarten und welche Spieletitel Sie bevorzugen. Für all diejenigen, die Spiele in möglichst hohen Grafikeinstellungen und am besten lange am Stück spielen, ist der Handheld-Gaming-PC wohl nicht die beste Wahl.

Für Fans von Indiespielen, Strategietiteln oder generell ruhigeren, weniger Hardware hungrigen Spielen ist das Steam Deck aber einen Blick wert - zumal es weniger kostet als die meisten Mittelklasse-Gaming-PCs. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, auch unterwegs in der eigenen Steam-Bibliothek zu stöbern und vielleicht den einen oder anderen "Pile of Shame" abzuarbeiten.

Die meisten Reviews im Netz schätzen das Steam Deck jedenfalls als Gerät für Liebhaber ein, das ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Durch Valves Arbeit an der Optimierung weiterer Spieletitel wird es auf dem Steam Deck bald eine Vielzahl sehr guter Spiele zur Auswahl geben. Momentan gibt es kein vergleichbares Angebot auf dem Markt - die einzig denkbare Alternative (für Gaming unterwegs im Allgemeinen, allerdings nicht für PC-Spiele) sehen wir höchstens in der Nintendo Switch OLED.

Nintendo Switch OLED Test
PS5 mit Controller und Headset
GTA 5