Switch-Konkurrent
Valve Steam Deck vorgestellt: Alle Infos zu Start, Preisen und technische Daten
Valve stellt einen Gaming-Handheld vor. Das Steam Deck setzt auf AMD-Hardware und bringt Zugriff auf die eigene Steam-Bibliothek. Alle Infos!

Kurze Zeit nach Vorstellung der Nintendo Switch OLED kontert Steam-Hersteller Valve mit Steam Deck. Dabei handelt es sich um einen Gaming-Handheld, dessen Design irgendwo zwischen dem aktuellen Konkurrenten mit seinen schlanken Joy-Cons und dem ebenso aus Japan stammenden Game Gear von 1990 mit sein...
Kurze Zeit nach Vorstellung der Nintendo Switch OLED kontert Steam-Hersteller Valve mit Steam Deck. Dabei handelt es sich um einen Gaming-Handheld, dessen Design irgendwo zwischen dem aktuellen Konkurrenten mit seinen schlanken Joy-Cons und dem ebenso aus Japan stammenden Game Gear von 1990 mit seinem knauserigen Body-Screen-Verhältnis erinnert. Ganz so negativ wie gerade formuliert präsentiert sich das Steam Deck allerdings nicht.
Ein 7-Zoll-Touchscreen mit 1.280 x 800 Pixeln und 60 Hz stellt im Auslieferungszustand des Steam Decks Valves neues Betriebssystem SteamOS 3.0 dar. Das basiert auf Linux und nutzt ein modifiziertes Wine sowie den Kompatibilitätsmodus von Proton, mit dem "wahrscheinlich" keine Linux-Ports nötig sein sollen. Dennoch laufen laut der verlinkten Datenbank derzeit lediglich etwa 12 Prozent aller Steam-Games mit SteamOS. An der Kompatibilität will Valve bis Dezember noch feilen.
Im Gegensatz zu Nintendos Custom-Chip von Nvidia setzt Valve auf angepasste, klassische PC-Hardware auf Basis von AMDs Architekturen Zen 2 (quasi Ryzen 3000) und RDNA2 (Radeon RX 6000). Somit lässt sich auch Windows installieren und jedes PC-Spiel starten.
Auf Grund der niedrigen Auflösung sollten sich in aktuellen Spielen fürs Display passende, spielbare Bildraten erreichen lassen: zumindest bis zum nächsten spürbaren Grafiksprung, der die Anforderungen steigen lässt. Ein Aufrüsten der Hardware ist natürlich nicht möglich. Immerhin ist langfristig ein Dasein als Steam-Link-Erbe mit In-Home-Streaming bzw. Remote Play denkbar.
Spekulationen über Ryzen 6000
Die Zen-2-CPU im Steam Deck ist ein Vierkerner mit 3,5 GHz, der von 8 Grafik-Recheneinheiten mit bis zu 1,6 GHz unterstützt wird. Spekuliert wird, ob es sich um ein Modell von AMDs kommenden Mobil-Chips Ryzen 6000 der „Van Gogh“-Reihe handelt, die verwendeten Architekturen passen zu bisherigen Berichten über neue AMD- und Intel-CPUs. Als Arbeits- und interner Speicher kommen 16 GB LPDDR5 RAM und 64 (eMMC), 256 oder 512 GB (jeweils NVMe SSD) zum Einsatz. Der Speicher lässt sich zudem per Mikro-SD erweitern.
Das Touch-Display bietet im Gegensatz zur Switch (16:9) ein 16:10-Display. Es leuchtet mit bis zu 400 nits und wird von einem Helligkeitssensor gesteuert. Bluetooth 5 und WLAN-ac stellen wie USB-C (mit DisplayPort-1.4-Support) Verbindungen her. Kopfhörer-Anschluss, Mikrofon und eingebaute Lautsprecher sorgen für ein Gewicht von 669 Gramm bei Maßen von 298 x 117 x 49 mm. Der Akku wird per USB-C geladen und bietet laut Hersteller zwei bis acht Stunden Laufzeit.
Konsolen-Steuerung mit Grip-Buttons und Touchpads
Gesteuert werden Spiele neben Touch-Funktionen mit je einem Analog-Stick links und rechts vom Display. Links oberhalb des Sticks warten ein Digital-Pad sowie ein „View“-Button (Ansicht). Symmetrisch rechts davon gibt es analog zu gängigen Gamepads einen Menü-Knopf und an den Xbox-Controller angelehnte Knöpfe mit den Bezeichnungen A, B, X und Y.
Auf der Rückseite finden sich entsprechend gängiger Mitbewerber je zwei Analog-Trigger und Schulterknöpfe. Vier von Profi-Controllern bekannte Grip-Knöpfe komplettieren die Eingabemöglichkeiten zusammen mit zwei berührungsempfindlichen Trackpads, die haptisches Feedback ermöglichen. Für das Handheld-Feeling gibt es natürlich auch ein Sechs-Achsen-Gyroskop. Abnehmbar wie bei der Switch sind die Steam-Deck-Controller nicht.
Details zur Dockingstation kommen später
Ein Spielen am TV mit stationärem Dock ist auch möglich, Infos dazu liefert Valve aber erst später. Das Dock wird mit Displayausgang, Netzwerkkabel und USB-C-Hub versehen sein und bietet eine Akku-Lademöglichkeit. Der schematischen Zeichnung auf der offiziellen Webseite entnehmen wir HDMI-, DisplayPort-, "USB Type C"- und drei USB-A-Anschlüsse. Darüber finden dann separate Gamepads kabelgebunden wie drahtlos Anschluss.
Valve Steam Deck: Release und Preis
Die Preise für Valves Steam Deck beginnen bei 419 Euro. Die SSD-Optionen schlagen mit 549 und 679 Euro zu Buche. Eine Vorbestellung bzw. Reservierung ist ab 19 Uhr MESZ beim Hersteller möglich. Valve berechnet eine Zusatzgebühr von 4 Euro. Auslieferung und Release werden derzeit mit „ab Dezember“ angegeben.
Folgende Specs werden genannt, wir stellen sie für einen Vergleich direkt mit der Swich OLED gegenüber. Ein Vergleich bietet sich insofern an, da beide Geräte ein Handheld sind. Während Valve aber einen tragbaren Spiele-PC geplant hat, setzt Nintendo natürlich auf sein Erfolgskonzept aus eigener Hardware und eigene Spiele mit sehr wenigen Überschneidungen.
Steam Deck vs Switch OLED
Vollbild an/ausHersteller | Valve | Nintendo |
---|---|---|
Specs | Steam Deck | Switch OLED |
Release | Dezember 2021 | 8. Oktober 2021 |
Preis | ab 429 Euro | ~349 Euro |
Display | LCD | OLED |
Diagonale | 7 Zoll | 7 Zoll |
Auflösung | 1280 x 800p (16:10) | 1280 x 720p (16:9) |
Gewicht ohne Controller | - | 320g |
Gewicht (mit Joy-Cons) | 669g | 420g |
Maße | 117 x 298 x 49+ mm | 101.6 x 241.3 x 13.97 mm |
Akku-Laufzeit | 2 - 8 Stunden | 4.5 - 9 Stunden |
interner Speicher | 64 bis 512 GB | 64 GB |
Chip | AMD (Zen2/RDNA2) | Nvidia Tegra X1 |
RAM | 16GB LPDDR5 | 4GB |
Verbindungen | BT5 / WLAN-ac / LAN | BT4.2 / WLAN-ac / LAN |
Besonderheiten | x86-Hardware und Steam | verbesserte Lautsprecher und LAN-Anschluss |
Farben | Schwarz | Rot-Blau und Weiß-Schwarz |
Spiele | Steam (Linux) | alle Switch-Spiele |