WD_Black SN770M mit zwei TByte Speicher im Test
Die neuen Mini-NVMe-SSDs sind bei Zockern, die mobile Konsolen nutzen, sehr begehrt. Die WD_Black SN770M mit zwei Terabyte hat den Weg in unser Testlabor gefunden.

Vorteile des kleinen FormfaktorsDie WD_Black SN 770M NVMe SSD von Western Digital hat aufgrund ihrer Spezifikation und der von uns gemessenen Transferraten durchaus Aufmerksamkeit verdient. Zum Preis von 227 Euro, den man über die Webseite des Unternehmens erhält bei freien Versandkosten, verfügt...
Vorteile des kleinen Formfaktors
Die WD_Black SN 770M NVMe SSD von Western Digital hat aufgrund ihrer Spezifikation und der von uns gemessenen Transferraten durchaus Aufmerksamkeit verdient. Zum Preis von 227 Euro, den man über die Webseite des Unternehmens erhält bei freien Versandkosten, verfügt diese M.2-SSD über einen kompakten 30-mm-Formfaktor und eine üppige Kapazität von 2000 GByte. Besonders interessant ist die SN 770M für Spieler von Valves „Steam Deck“ oder Gamern, die die ROG Ally von Asus im Einsatz haben, denn mit dieser SSD kann ein zu kleiner Speicher ordentlich aufgestockt werden. Speichermangel ist bei enthusiastischen Spielern bekanntlich eine häufige Krankheit, insbesondere dann, wenn man in seiner Spiele-Bibliothek diverse Titel vorrätig hält.

Messwerte aus dem Testlabor
Die WD_Black SN 770M NVMe SSD zeigte in Labortests eine sehr gute Leistung. Mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 5222 MByte/s und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 4550 MByte/s liefert der Festspeicher beachtliche Datenübertragungsraten. Die maximalen Geschwindigkeiten werden bereits bei 0,5 bzw. 4 MByte großen Dateien erreicht. Damit erzielt die WD_Black in dieser Kategorie 9 von 10 Punkten.
Bei der sequenziellen Datenübertragung hat sich die SN 770M sehr gut geschlagen. Sie verzeichnete eine sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 4.506 MByte/s und eine sequenzielle Schreibgeschwindigkeit von 4.261 MByte/s auf unserer Testplattform. Sie erhielt damit für die sequenzielle Datenübertragung die maximal mögliche Punktzahl von 10 Punkten.
Die SSD zeigte eine hohe Leistung bei der Übertragung kleiner Dateien, indem sie 4-KByte-Dateien mit 72 MByte/s las und sie mit 243 MByte/s schrieb. Dies ist ein Indikator für den schnellen, reibungslosen Betrieb von Windows als Betriebssystem und damit zum Beispiel ideal für das Asus ROG Ally, auf dem Windows vorinstalliert ist. Bei der Übertragung kleiner Dateien erreichte die WD eine Höchstpunktzahl von 30 von 30 möglichen Punkten im Test.
Beim durchschnittlichen Kopiergeschwindigkeitstest erreichte die WD_Black ebenfalls eine sehr gute Wertung mit 10 von 10 möglichen Punkten. Bei den drei durchgeführten Messungen für ISO-, Programm- und Spiele-Dateien sticht die Gaming-Transferrate mit über 2000 MByte/s hervor und das ist natürlich insbesondere für Spieleenthusiasten ein wichtiger Punkt.

Temperaturentwicklung unter Last
Unter Last messen wir eine Temperaturzunahme von knapp 22°C. Diesen Wert gilt es als Konsolen-Spieler besonders zu beachten. Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit unter Dauerlast kann die SN770M nur dann aufrechterhalten, wenn sie auch gut gekühlt wird. Das ist bei den meisten NVMe-SSDs ein beobachtbares Phänomen und gilt im Wesentlichen für alle NVMe-SSDs ab Gen 4 x4. Werden die SSDs zu heiß, dann schaltet sich ein Schutzmechanismus ein, das sogenannte „Thermal Throttling“ welches für eine Abkühlphase sorgt, indem es die Transferrate kurzfristig reduziert. Bei der WD_Black SN770M beobachten wir allerdings ein unübliches, aber womöglich sehr cleveres Verhalten. Anstatt die Transferrate völlig in den Keller zu drücken, wie sonst üblich, hat sich Western Digital offenbar dazu entschieden eher in Richtung Halbierung zu gehen und dafür die Kühlphase etwas länger zu gestalten. Das könnte einen positiven Effekt auf das Nachladen von Spiele-Leveln haben, die womöglich mit einem kontinuierlichen Datenantransport besser umgehen können. Dies konnten wir aber nicht reproduzieren und deshalb ist dies lediglich unsere Vermutung. Eine Anfrage diesbezüglich läuft bereits und wird hier ggf. nachgereicht.
Update: WD hat in der SN770M für die Temperaturregelung HCTM (Host Controlled Thermal Management) im Einsatz. HCTM verfügt über zwei thermische Schwellenwerte, die eine SSD unterschiedlich stark drosselt, um die Temperatur zu senken. Bei Überschreiten des TMT1, der niedrigere und zuerst erreichte Schwellenwert löst eine leichte Drosselung der Transferrate aus. Wir haben zirka 50 Prozent ermittelt. Steigt die Temperatur der SSD dennoch weiter und wird der Schwellenwert TMT2 überschritten, erfolgt eine starke Drosselung der Transferrate bis sich die Temperatur gesenkt hat.
Western Digital bietet eine beruhigende 5-Jahres-Garantie für die WD_BLACK SN 770M NVMe SSD und gibt Kunden damit Sicherheit hinsichtlich der Langlebigkeit ihrer Investition. Außerdem gibt WD die Beschreibbarkeit der 770M mit 1,2 PB (Petabyte) an, was ebenfalls ein hoher Wert ist und von Gamern ohnehin (praktisch) nie erreicht werden sollte, da Spielebibliotheken ein vergleichsweise sehr geringes Schreibaufkommen haben.
Fazit WD_BLACK SN 770M NVMe SSD:
Mit einer erreichten Gesamtpunktzahl von 88 von 100 möglichen Punkten erweist sich die WD_BLACK SN 770M NVMe SSD als überzeugende Speicherlösung. Aufgrund ihrer hohen Leistung bei der Datenübertragung, der relative geringen Wärmeentwicklung und des angepassten Thermal-Throttling-Verhaltens könnte sich dieses Solid-State-Modul zu einem echten Renner entwickeln.