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UHD-Blu-ray-Player

Sony UBP-X800 im Test

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Der Sony UBP-X800 ist der erste UHD-Blu-ray-Player der Japaner und positioniert sich in der Einstiegsklasse. Kann der Debütant überzeugen?

Autor: Andreas Stumptner • 4.7.2017 • ca. 3:45 Min

Sony UBP-X800
Sony UBP-X800: 400 Euro kostet das Einsteiger-Gerät.
© Sony

Bewusst hat Sony das Design seines ersten UHD-Spielers an das des letztjährigen Top-Blu-ray- Players UHP-H1 angelehnt, der hierzulande viele Fans hat. Das Ziel: an dessen hohes Qualiätsniveau nahtlos anzuschließen. Er überzeugte 2016 als preisgünstiger Universalplayer, der nur eines vermissen l...

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Pro

  • Top-Universalspieler für Video und Audio
  • hochwertige Komponenten

Contra

  • keine analogen Anschlüsse
  • Kunststoffgehäuse

Fazit

video-Testurteil: sehr gut (627 von 742 Punkten), Preis/Leistung: überragend

85,0%

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Bewusst hat Sony das Design seines ersten UHD-Spielers an das des letztjährigen Top-Blu-ray- Players UHP-H1 angelehnt, der hierzulande viele Fans hat. Das Ziel: an dessen hohes Qualiätsniveau nahtlos anzuschließen. Er überzeugte 2016 als preisgünstiger Universalplayer, der nur eines vermissen ließ: UHD Blu-rays abzuspielen.​

Dieser Missstand ist mit dem X800 nun behoben. Er kostet wie der H1 seinerzeit zum Verkaufsstart offiziell 400 Euro, auch die Fernbedienung bleibt dieselbe. Sie ist leicht, stabil und gefällt dank logischer Tastenanordnung und ihrer Beschränkung auf die wesentlichsten Funktionen. Der Druckpunkt der Tasten ist äußerst angenehm. Alternativ lässt sich das Modell über die kostenlose App „Video & TV SideView“ per Smartphone bedienen.​

Die äußere Verarbeitung des Players kann nicht ganz mit der preislich vergleichbaren Konkurrenz von Panasonic (UB704) mithalten. Tasten am Gerät sind auf Open und Power beschränkt. Das Kunststoffgehäuse des X800 wirkt dennoch robust. Sony​ hat derweil viel Mühe in die Entwicklung der eingebauten Komponenten gesteckt, um insbesondere Vibrationen und unangenehme Laufwerkgeräusche so gut wie möglich zu unterdrücken. 

Diese Maßnahmen passen zum musikalischen Gesamtpaket, mit dem der Japaner glänzen will. Er spielt alle erdenklichen Discformate, inklusive Audio-CD, DVD-Audio und SACD, kann via Netzwerk auf NASServer zugreifen, sich via Bluetooth oder aber auch über die integrierte Spotify-App bespielen lassen.​

Stark im Schneesturm

Hires-Audio über Sonys hauseigenen LDAC-Codec und DSD ist ebenso möglich, wie über das Abspielen von FLAC, WAV ALAC, oder AIFF-Dateien. Und mit Sonys DSEE HX-Technologie lassen sich gar verlustreiche Musikdateien wie MP3s auf höhere Qualitätsstufen upscalen. Über die Smartphone-App SongPal, die kürzlich in MusicCenter umbenannt wurde, lässt sich unser Testmodell in Sonys Multiroom-System einbinden. Kurzum: Im Vergleich zum UHP-H1​ fehlt lediglich der analoge Cinch-Anschluss. 

Doch für uns spielt die Musik ohnehin vor allem an der Heimkinofront. Bereits unsere Audio-Labormessungen (siehe rechts) bescheinigen dem Sony zu Recht seinen Anspruch, zu den Klangmeistern zu zählen. Doch auch beim Praxistest im video-Kino lässt der X800 schnell sein Können aufblitzen.​

In Sachen 3D-Sound in DTS:X und Dolby Atmos macht der Japaner kaum Kompromisse. Er erzeugt ein sehr realistisches Klangbild, bei etwas überstarker Betonung des Center- Speakers. Eine Ausgewogenheit, die bislang nur von Oppo übetroffen wird. Unsere Atmos-Referenzszene, den berühmten Schneesturm aus „Everest“, bewältigt der Player extrem naturgetreu. Eine ebenso gute Figur macht der X800 beim Switch unserer Testsequenzen auf DTS-HD Master Audio, der an diesem Gerät ausgewogensten Klangdarstellung. Wer den Filmsound weiter optimieren will und die Möglichkeit hat, TV und AV-Receiver separat zu bespielen, kann auch bei diesem Player den​ Ton über den zweiten HDMI-Ausgang (Audio only) laufen lassen.

 Doch genug der klanglichen Schwärmerei und ran ans Bild. Denn auch hier sind wir angetan: Der Sony glänzt in 4K mit viel Präzision und mit für die Preisklasse erfreulich guter Schärfe. Den HDR-Kontrastreichtum spielt er detailgenau aus. Besonders erfreulich: Bei nicht HDR-fähigen Fernsehern konvertiert der X800 HDR auf SDR, ohne dabei allzu viel Brillanz von High Dynamic Range zu verlieren.​

Kernkompetenz 4K 

Auch im Hochskalieren versteht sich das Multitalent. Eine Full-HD-Blu-ray lässt er dank 4K-Upsacling beinahe ultrascharf aussehen. Und auch bei der Verbesserung des DVD-Bilds legt er sich achtbar ins Zeug. Auch die Bildtiefe und Räumlichkeit im Test mit der 3D-Blu-ray „Passengers“ überzeugt ohne deutlich sichtbare Artefakte. Doch zurück zur Kernkompetenz 4K: Ultra-HD-Programme spielt der Sony nebst UHD Blu-ray auch von Netflix, Amazon Video oder YouTube und macht dabei eine ebenso gute Figur. Doch damit nicht genug: Der Universalplayer zieht auf Wunsch auch Filme, Musik, oder Fotos von einem Home-Server, oder wahlweise auch über den Front-USBAnschluss. Abspielbar sind alle erdenklichen Videoformate, darunter M2T, MP4, MKV, MOV, oder VP9 und das mit einer Auflösung und Bildrate​ von bis zu 4K/60p. Mehr geht fast nicht.​

Tunnel DSC

Kontrollierte Resonanz

Das elegante, aber dennoch vergleichweise einfache Kunststoffgehäuse mag auf den ersten Blick ein wenig täuschen. Aber auch beim X800 lohnt sich der Blick ins Innere. Der Grund: Alle Kernkomponenten wurden in Japan unter dem Aspekt der Klangqualität sicht- und hörbar verbessert. Ziel der Entwickler war es, die mechanische Vibration der Hardware zu mindern und die Resonanz jeder einzelnen Komponente zu kontrollieren. 

Beim Aufschrauben kommt zunächst das sogenannte Frame-and-Beam-Chassis zum Vorschein, das die Sony- Entwickler gegenüber dem Vorjahresplayer UHP-H1 weiter verbessert haben. So wurde es statt mit zwei mit drei Stützstreben ausgestattet und von einem auf 1,2 Milimeter Dicke erhöht (Bild Mitte). Auf der Unterseite wurden zwei weitere Streben zur Verstärkung montiert, das ist ebenso eine Strebe mehr als beim H1-Modell. Für die Laufwerk-Einheit (unten) wurde eine spezielle, neue Metallplatte produziert, die Schraubstellen wurden beim Soundtuning entsprechend justiert. Last but not least haben die Ingenieure die Rippen des Lamellenkühlers (oben) wellenartig mit Resonanzbrechern ausgestattet, um Störgeräusche weiter zu minimieren.​

Fazit

Für 400 Euro liefert Sony ein sensationelles Gesamtpaket. Mehr braucht der qualitätsbeflissene UHD- und Musikfan eigentlich nicht. Um in der absoluten High-End-Liga mitzuspielen, fehlen dem X800 freilich ein paar Features, etwa ein analoges Anschluss- Set, oder ein Kopfhörereingang. Seine Vielfalt, seine Bedienerfreundlichkeit und das weiter verbesserte Interieur machen ihn jedoch aktuell zu einem der Topvertreter seiner noch jungen Gattung.​

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