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65-Zoller im Test

Samsung UE65MU7009 im Test: Sehr gut - zumindest bei HDR-Material und Ton

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Der 4K-TV Samsung UE65MU7009 mit 65-Zoll-Diagonale kann im Test mit vielen Features überzeugen. Bei der Darstellung jedoch gibt es einen Wermutstropfen.

Autor: Karl-Gerhard Haas • 23.3.2018 • ca. 2:50 Min

Samsung UE65MU7009
Der Samsung UE65MU7009 lässt sich einfach bedienen und bietet einige gute Features, leider aber auch einen entscheidenden Nachteil.
© video Magazin

Samsung UE65MU7009 im Test: Es beginnt mit scheinbaren Nebensächlichkeiten wie der in den linken Standfuß integrierten Führung für Netz- und Anschlussboxleitung. Selbst, wenn man den TV frei im Raum aufstellt, entsteht hinter ihm kein Kabelverhau. Nebenbei hat kein TV im Test eine elegantere, ge...

Pro

  • innovatives Bedienkonzept
  • für Flach-TV hervorragender Ton

Contra

  • sichtbarer Farbstich
  • kein Kopfhöreranschluss

Fazit

video Testurteil: gut; Preis/Leistung: gut

79,0%

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Samsung UE65MU7009 im Test: Es beginnt mit scheinbaren Nebensächlichkeiten wie der in den linken Standfuß integrierten Führung für Netz- und Anschlussboxleitung. Selbst, wenn man den TV frei im Raum aufstellt, entsteht hinter ihm kein Kabelverhau. Nebenbei hat kein TV im Test eine elegantere, gefälligere Kehrseite. Aber auch, wenn man den Fernseher lieber an eine Wand schraubt, kommt der 65 MU 7009 den Nutzern entgegen: Dank der abgesetzten Anschlussbox ist es kein Problem, bei Bedarf unterschiedliche Geräte mit dem TV zu verbandeln. Stichwort Anschlussbox: Trotz des niedrigsten Preises im Test bringt sie doppelte Empfangsteile mit – und damit mehr Flexibilität für Bild-im-Bild und TV-Mitschnitte.

Nur Funkkopfhörer

Dass Samsung auf einen analogen Komponenteneingang verzichtet, dürften die meisten Anwender verschmerzen können – wer aber einen bewährten drahtgebundenen Kopfhörer sein Eigen nennt, wird nicht übermäßig begeistert sein, dass die Koreaner nur kabellose Bluetooth-Modelle mit Klängen versorgen.

Ähnlich radikal gibt sich der Hersteller beim Bedienkonzept des aktuellen TV-Sortiments: Nur wenige Tasten finden sich noch auf der Fernbedienung des 65 MU 7009. Die zwei silbernen Tasten unten regeln die Lautstärke beziehungsweise wechseln die Programme. Erst bei genauem Hinsehen bemerkt man, dass sie sich auf- und abbewegen lassen, also sowohl lauter als auch leiser beziehungsweise Sender auf- wie abwärts schalten. Dass man in die verschiedenen Einstellmenüs mit der „Home“-Taste (die mit dem Haus-Symbol) kommt, kapiert der Anwender schnell. Aber ob es wirklich so komfortabel ist, die Sprachsteuerungstaste zu betätigen und dann „ZDF Neo“ oder „Sat 1 Gold“ zu sagen statt zwei Ziffern auf der Fernbedienung zu drücken? Im Zeitalter von Alexa & Co. kommt so was vermutlich gut an – zumindest der Tester findet es nicht wirklich bequemer.

Samsung UE65MU7009
Samsung reduziert seine TV-Fernbedienung auf wenige Tasten und Sprachsteuerung. Mit der separaten Anschlussbox erreicht man fast alle AV-Kontakte auch, wenn der Fernseher direkt an der Wand befestigt wird.
© video Magazin

Schon seit Jahren brillieren Samsung-TVs mit ihren vielseitigen Multimedia-Talenten – der 65 MU 7009 ist keine Ausnahme. Digitalfotos zeigt er mit voller Bildschirmauflösung, erlaubt in MPEG-2- oder -4-TV-Aufnahmen mit mehreren Tonspuren den Zugriff auf die gespeicherten Sprachfassungen und kennt MP3 wie FLAC. Kein Drama, aber auch kein Gewinn: In MP3-Dateien eingebettete Bilder von CD-Hüllen zeigt er als kreisrunden Ausschnitt – man will wohl Assoziationen an Schallplatten wecken. Dabei schneidet er zwangsläufig die Ecken der Bilder ab – auf dieses Designermätzchen würde man gern verzichten.

Stichwort Ton: Im Hörtest spielt der Samsung souverän auf. Den angejahrten, musikalisch wie aufnahmetechnisch aber immer noch herausragenden Disco-Klassiker Michael Jacksons „Don’t stop ‚til you get enough“ reproduziert der 65 MU 7009 mit druckvollem, voluminösen, wenn auch leicht unpräzisem Bass – erstaunlich, was Samsung aus dem flachen Gehäuse holt. Zu den satten tiefen Tönen gesellen sich verständliche Dialoge und klare Höhen – Respekt.

Samsung UE65MU7009
Im linken Ständer verbirgt sich die Kabelführung der Stromversorgung und der Anschlussbox.
© video Magazin

Schwächen im Bild

Wichtigste Disziplin eines Fernsehers ist aber nun einmal das Bild. Messtechnisch nimmt dieser Samsung-TV für sich ein: Kein anderes Gerät dieses Vergleichs kommt an seine HDR-Performance heran. Mustergültig ist auch der messtechnische Helligkeitsverlauf in HDR („elektrooptische Transferfunktion – „EOTF“, unten). Eitel Sonnenschein? Leider nein. Gleich, ob mit SD- oder HD-Bildern vom eingebauten Empfangsteil oder per HDMI zugespielten Videos von DVD oder Blu-ray: In realen Motiven zeigt der 65 MU 7009 einen unübersehbaren Gelb-/Lilastich. Schauspielern oder Moderatoren verleiht er so ungesunde und unnatürliche Gesichtsfarben. Ursache dieses Mankos scheint die Signalverarbeitung des Geräts zu sein: In Testbildern, die eigentlich nur Schwarzweißsignale und Grauschattierungen enthalten, zeigt dieser TV als einziger des Testfelds nicht nur Farbringe, sondern auch Helligkeitsstufen, wo gar keine sind. Noch so viele Bild-Optimierungsversuche beseitigten das Problem nicht – nur bei Zuspielung von HDR-Videos verschwindet es.

4K-TV: Kaufberatung

Nicht ganz so dramatisch, aber ebenfalls nicht schön: In Deutschland wird ein nennenswerter Teil der TV-Sender noch in SD-Auflösung verbreitet – bei diesen Stationen lässt sich der Overscan nicht deaktivieren.

Fazit

Das ging daneben: Der 65 MU 7009 lockt mit elegantem, durchdachtem Design, für einen Flach-TV kraft- und druckvollen Ton und einem interessanten Bedienkonzept – aber nur mit HDR-Signalen stimmt auch sein Bild. Konventionelle TV- und Videosignale verunziert ein störender Farbstich.

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