Samsung GQ65QN95B im Test
Mehr zum Thema: SamsungDer Neo QLED-Fernseher Q65QN95B ist Samsungs bester 4K-LCD-TV für 2022. Wieder gelingt es dank Mini-LEDs mit Quantum Dot, das Drei- bis Fünffache der Konkurrenz an HDR-Leuchtkraft zu erzielen. Der neue Super-TV hat aber noch mehr in petto.

Der letzte technologische Schrei, um die Bildqualität eines Fernsehers immens zu verbessern und gleichzeitig ein ultraflaches, supercooles Design zu ermöglichen, sind ganz viele ganz kleine LEDs, die die Hintergrundbeleuchtung eines LCD-Panels darstellen. Samsung geht mit dieser Innovation unter d...
Der letzte technologische Schrei, um die Bildqualität eines Fernsehers immens zu verbessern und gleichzeitig ein ultraflaches, supercooles Design zu ermöglichen, sind ganz viele ganz kleine LEDs, die die Hintergrundbeleuchtung eines LCD-Panels darstellen. Samsung geht mit dieser Innovation unter dem Namen Neo-QLED jetzt in die zweite Generation. Insgesamt scheint auf den ersten Blick eine ordentliche Produktpflege betrieben worden zu sein, doch hinter der hübschen Fassade erkennt der Fachmann entscheidende Neuerungen.
Die offensichtlichste Innovation ist eigentlich besonders pfiffig und lässt zugleich erahnen, dass Samsung sein Spitzendesign nicht mehr einzig den 8K-Modellen vorbehalten will. Schon der Vorgänger QN95A nutzte eine flachere One-Connect-Box, doch nur bei den 8K-TVs konnte man sie elegant im Fuß integrieren. Dies ist nun auch beim GQ65QN95B möglich . Damit ist eine Nutzung als One-Body-Lösung möglich, das Gerät wird also zum ganz normalen Fernseher mit allen Anschlüssen sozusagen direkt am Gerät. Hierfür liegt ein Verbindungskabel zwischen Box und TV in 30 Zentimeter Länge bei.

Wer die Anschlüsse dezenter verstecken möchte oder den TV per optionaler Slim-Fit Wandhalterung befestigt, greift auf die 2,5-m-Variante zurück. Wer richtig hinschaut, entdeckt hinten am Display eine neue Buchse in Form von USB-C. Die kennen wir von Smartphones, doch hier ist sie für eine optionale Webcam gedacht.
Der Einsatz in Google Duo für Videochats ist vordergründig möglich, doch auch sich selbst bei Freiübungen zu filmen und die Körperhaltung einerseits im Multiscreen mit Vorturnern auf Youtube zu vergleichen, oder sich sofort mit dem Personal Trainer des Fitnessportals auszutauschen, sind angedachte Anwendungen. Zum Glück lag dem Testgerät keine Kamera bei, denn unser Laborteam soll alle tollen Apps wenn möglich ausprobieren und den Spaßfaktor bewerten.
Und für einen Test Yogaübungen zu absolvieren oder bei Peloton-Sessions so richtig ins Schwitzen zu kommen, das sind völlig neue Herausforderungen. Es reicht ja schon, dass wir uns seit zwei Jahren massiv dem hochwertigen Gaming verschreiben und unsere Geschicklichkeit und Reaktionsschnelligkeit durch viel Übung nach vorn gebracht haben.

Samsung GQ65QN95B: Gaming und Unterhaltung
Für einen TV-Hersteller stellen der Empfang von Fernsehprogrammen, die Wiedergabe von Ultra-HD-Blurays oder Filmstreaming aus allen Quellen kaum noch eine Herausforderung dar. Hier beinhaltet schon die alte Verbindungsnorm HDMI 2. 0b alle relevanten Grundlagen, um eine perfekte Wiedergabequalität zu gewährleisten. Heute darf es aber kein Spitzen-TV wagen, auf Anschlüsse der Variante HDMI 2.1 zu verzichten.
Diese vervielfachen die Bandbreite an Pixelfluten, was aber nur für 8K-Auflösung, vor allem aber Gaming benötigt wird. Die aktuellen Konsolen PS5 und XBox-Series X liefern statt der 24 fps von Kinofilmen jetzt bis zu 120 Bilder in UHD, gerne auch in voller Farbauflösung (YCC444 oder RGB). Der Samsung GQ65QN95B empfängt HDMI-2.1-Daten auf allen vier Buchsen mit bis zu 40 Gbit/s, versteht sich aber auch auf die Kompressionsvariante DSC, die hier mit bis zu 24Gbit/s noch weitaus höhere Pixelraten erlaubt.
Selbstverständlich setzt Samsung auf eine automatische Aktivierung des Spielemodus ALLM und unterstützt variable Bildraten (VRR). Sind die meisten Konkurrenten auf 120 Hz beschränkt, ist dieser TV der erste, der von unseren Nvidia Gaming-PC sogar bis zu 144 Hz abverlangt. Dabei ist er zertifiziert für AMDs VRR-Variante „FreeSync Premium Pro“.

Wie dem auch sei, es werden auf diese Weise auch Latenzen minimiert, vor allem aber das störende Tearing, also das zeitliche Zerreißen der Frames, vermieden. Wir haben in der Bildmitte eine Verzögerung von nur 9,5 ms nachgemessen. Am oberen Bildrand, von dem aus die Darstellung aufgebaut wird, sind es sogar nur 2,5 Millisekunden. Hier muss man über Reaktionsschnelligkeit nicht mehr diskutieren.
Die besonderen Extras für den Spielemodus werden über die Gamebar 2.0 aktiviert. Dazu zählen Voreinstellungen, die auf bestimmte Spielegenres abgestimmt wurden, die ultrabreiten Gaming-Modi, die Abwägung „Latenz kontra Bildverbesserung“, aber auch weitere Einstellungen wie ein Schwarz-Equalizer, Bewegungsglättung, oder eine HDR-Dynamikanpassung mittels HGiG oder HDR10+GAMING. Und der Spielemodus ist auch der einzige, der ab Werk so richtig knallt.
Alle anderen Modi wurden gezähmt, können aber über die Einstellungsmenüs brillanter gemacht werden. Samsung meint es also absolut ernst mit bester Performance beim Spielen. Neben Gamern und Fitnessanhängern kümmert sich Samsung auch sehr liebevoll um des Rest der Menschheit – all jene, die einfach nur komfortabel fernsehen wollen, oder gar arbeiten müssen.

Mittels Remote-PC und gar Anbindung an Microsoft 365 sind Einblicke in Dokumente und Präsentationen möglich. Dann gibt es da noch die gesamte interaktive Welt von „Smart Things“, die zur Steuerung angeboten wird, und natürlich gleich drei Sprachassistenten, die aktiv darum buhlen, die Kontrolle zu übernehmen – per Mikro in der Fernbedienung oder am Display.
Sie befragen auch gern den „Universal Guide“ dazu, was gerade angesagt ist, den persönlichen Vorlieben entspricht und daher als nächste Medienkonserve konsumiert werden darf. Insgesamt ist der Umfang an Funktionalitäten, den Samsungs Betriebssystem Tizen bereitstellt, absolut überwältigend und man entdeckt nach Wochen oft noch Neues.
Samsung GQ65QN95B: Tadelloses TV-Bild
Der Bildqualität, dem entscheidenden Kaufkriterium, widmen wir die meiste Zeit im Labor bei Messungen und Shoot-outs. Hier hat sich Samsung bei der zweiten Generation Neo-QLED der wenigen Kritik am Vorgänger angenommen und einige Details optimiert. Erst einmal ist die Anti-Reflexionswirkung von 0,8 % auf 0,6 % verbessert worden, der Kontrast im hellen Raum also nochmals satter – OLEDs schaffen circa 1,1 %.
Mit einer maximalen Lichtausbeute von über 3000 Nits knallt die Dynamik beachtlich, in realen Filmen leistet das Gerät seine gut 2000 Nits jetzt stabiler. Dabei fällt die neue 14-Bit-Verarbeitung durch ein noch besseres De-Banding nahe Schwarz auf. Auch die Algorithmen fürs lokale Dimmen wurden überarbeitet und wirken nicht mehr so brutal.

Resultat ist, dass man die 40 × 18 Zonen nur noch mit ganz speziellen Testsequenzen erkennen und zählen kann. Im Normalbetrieb blieb das gefürchtete Pumpen von Untertiteln oder Absumpfen von Sternenhimmeln aus. Alle Farben wirken ab Werk hübsch frisch, dank EU-Energievorschrift aber erst mal etwas düster. Die Filmmodi sind sehr professionell vorbelegt, eine echte Innovation stellt das Feintuning mittels eingebauter Autokalibration über das Handy dar.
Beim Klang wundert man sich wirklich, wo aus dem jetzt nochmals flacheren (1,8 cm) Display die 4.2.2 Kanäle so erstaunlich verfärbungsfrei tönen. Auf jeden Fall ist eine wandnahe Positionierung zu empfehlen, sonst wird die Abstrahlung zu indirekt. Eine Kooperation mit einer der hochwertigen Atmos-Soundbars aus dem Hause Samsung legen wir dennoch wieder jedem Käufer ans Herz.
Fazit
Wer im nicht ganz abgedunkelten Wohnzimmer HDR-Filme in voller Pracht genießen will, bekommt mit dem Samsung GQ65QN95B den derzeit besten Tageslichtkontrast mit einer immensen Lichtleistung. Insgesamt verdient er sich unsere 4K-LCD-Bildreferenz 2022. Das umfangreiche Smart-TV-Angebot und ein besonders tolles Design runden das Paket ab.
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