Samsung GQ75Q950T im Test
Mehr zum Thema: SamsungUnd wieder legt Samsung einen drauf. Durch 8K-Auflösung und Videochips mit künstlicher Intelligenz bringt der Hersteller die QLED-Technik zu qualitativen Höhenflügen. Im Samsung GQ75Q950T vereint das Unternehmen nun erstmals allerhöchste HDR-Kontraste mit unglaublich schickem "Infinity“-Design.

- Samsung GQ75Q950T im Test
- Samsung GQ75Q950T: Bedienung, Bildqualität und Testfazit
Bei den exzellent bewerteten Vorgängern des Samsung GQ75Q950T musste man noch viel diskutieren, um ihre Einzigartigkeit und den Referenzcharakter darzustellen. Selbst die Vorteile der 8K-Auflösung wurden von Miesmachern heruntergespielt. Jetzt ist es einfacher, denn man muss sich den Bildschirm nu...
Bei den exzellent bewerteten Vorgängern des Samsung GQ75Q950T musste man noch viel diskutieren, um ihre Einzigartigkeit und den Referenzcharakter darzustellen. Selbst die Vorteile der 8K-Auflösung wurden von Miesmachern heruntergespielt. Jetzt ist es einfacher, denn man muss sich den Bildschirm nur anschauen und ist auf den ersten Blick hin und weg vom Design – das allerdings erst durch modernste QLED-Technik ermöglicht wurde.
Bereits bevor man den Fernseher einschaltet, erkennt man, wie unglaublich schlank das Gerät ist, und bestaunt das elegante Lochgitter, das den Rahmen umgibt. Dass viel edles Metall verbaut wurde, bemerkten schon vorher diejenigen, die den Riesen-TV auf seinen Standfuß wuchteten oder an die mitgelieferte No-Gap-Wandhalterung hingen.
Mit 44 kg (37 ohne Fuß) ist der Bolide ein echtes Schwergewicht, obwohl er doch so zierlich ausschaut. Mit nur 1,5 cm Tiefe ist der Samsung GQ75Q950T an der Wand sogar flacher als fast alle OLED-TVs.

Am eigentlichen Display gibt es nur einen einzigen Anschluss. Über ein sehr dezentes silbernes, fünf Meter langes Kabel werden alle Bild- und Tonsignale und sogar die Stromversorgung von einer Anschlussbox zum Bildschirm geleitet. Diesmal wurde allerdings offensichtlich eine neue Art des Backlights eingesetzt, die eine Schrumpfung der Gerätetiefe um über die Hälfte erlaubte. Das ist absolut phänomenal, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Panel mit echtem lokalen Dimmen handelt, bei dem sehr viele Quantum Dot LEDs direkt hinter dem Display sitzen – und nicht irgendwo am Rand versteckt sind.
Es haut die Zuschauer förmlich vom Hocker zu sehen, dass das dünne Edelmetallblech, das das Display oben und an den Seiten umspannt, fast direkt an das sichtbare Bild grenzt. Insgesamt liegt das Verhältnis von Gehäuse zu Bildinhalt bei über 99%. Das gab es noch nie. Samsung nennt das Ganze "Infinity Screen", weil man sich unendlich besser auf den Schirm denn auf den Rand konzentriert.

Da nimmt man gern in Kauf, dass es sich um einen 8K-TV handelt, bei dem es ja grundsätzliche Unkenrufe gibt, dass noch auf absehbare Zeit zu wenig Quellmaterial vorhanden sein wird. Dieses Henne-Ei-Problem ignoriert Samsung auf höchst elegante Weise. Zum einen zitiert man gern Experten, dass bestes 4K-Material auf einem 8K-TV schnell schärfer und detailreicher aussehen kann als auf einem nativen Gerät – genauso wie ein perfekt gemasterter Film einer Full-HD-Blu-ray auch besser aussieht auf einem 4K-Gerät.
Andererseits verweist der Hersteller auf die Fototechnik, wo die acht Megapixel eines Ultra-HD-Gerätes schon lange nicht mehr State-of-the-art sind. Und tatsächlich bieten höchst aufgelöste Fotos moderner Kameras eine absolut begeisternde Detailvielfalt auf dem neuen TV-Gerät, sodass man unweigerlich auf unter einen Meter an das Riesendisplay mit seinen 32 Megapixeln (99,5 Mio. Subpixel) herantreten wird.
Und weil Samsung es einfach kann, hat der Hersteller mit dem Galaxy S20 Ultra ein Smartphone auf den Markt gebracht, das Fotos mit sagenhaften 108 Megapixeln schießen kann, viel wichtiger jedoch: erstmals Videos in echter 8K-Auflösung dreht. Wir haben das Gerät ausprobiert und waren äußerst angetan vom brutal hohen Reichtum an Bildschärfe in Kombination mit dem Samsung GQ75Q950T.

Bei ganz genauem Hinsehen erkannten wir jedoch die leichten Strukturen in dunklen Flächen, die wir bei früheren Modellen schon sahen. Sinn des Ganzen ist eine Verbesserung des Blickwinkels. Und das funktioniert im Falle des GQ75Q950T wieder einmal hervorragend. Wer es stets pixelscharf braucht und nur direkt von vorn fernsieht, kann den Samsung in den PC-Modus schalten, indem er einfach den HDMI-Eingang umbenennt.
Nur diese Softwaremethode reicht allein natürlich nicht aus, um den Blickwinkel derart zu verbessern, wie es Samsung hier wieder gelungen ist. Es sind gleich mehrere optische Schichten, die das Licht so manipulieren, dass das Kontrast- und Farbergebnis jedem anderen LCD-TV überlegen ist, ja im hellen Raum gar einen OLED ausstechen kann.
Als zusätzlichen Bonus schlucken Samsungs Optiktricks einen Großteil des bösen Raumlichts, das sich ansonsten als Spiegelung oder matte Aufhellung von Schwarz auf einem TV-Schirm wiederfindet. Mit nur 0,36 % ist die Reflexionsrate zwar um etwa die Hälfte höher als beim Vorgänger, jedoch immer noch um den Faktor drei bis sechs besser als bei anderen Fernsehern.
Kurz gesagt: Wenn man das Wohnzimmerlicht in einer gängigen Beleuchtungsstärke eingeschaltet hat, stört auf normalen TV-Geräten – vor allem auf pechschwarzen OLED-Screens – bei dunklen Szenen leicht das eigene Spiegelbild. Beim Samsung GQ75Q950T wirkt sich Raumlicht deutlich weniger negativ aus, und oft sind düstere Details im Bild besser differenzierbar.
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Trotz dieser Hardware ist ein stark lichtdurchfluteter Raum grundsätzlich ein Killer für Bildinhalte nahe Schwarz. Doch auch daran hat Samsung gedacht und die Funktionalität des Raumlichtsensors deutlich verbessert.
Im "intelligenten Modus" wird nun nicht mehr allein die QLED-Hintergrundbeleuchtung an die Umgebungshelligkeit angepasst, sondern auch Schwarzwert und Gammakurve so verschoben, dass dunkle Inhalte besser durchgezeichnet werden.
Erstmals hat Samsung auch an eine vergleichbare Funktion für den Tonbereich gedacht. Der TV besitzt (abschaltbare) Fernfeldmikrofone für die Sprachassistenten Alexa oder Bixby, die nebenbei auch den Grundgeräuschpegel im Raum erfassen können. Steigt er beispielsweise durch vorbeifahrende Züge oder den staubsaugenden Hausmann, werden Dialoge automatisch angehoben, sodass man sie erheblich besser verstehen kann. Zusätzlich kann der Klang vollautomatisch im Pegel begrenzt und nun sogar an bewegte Objekte im Bild angepasst werden.
Dafür sind neben den acht Wooferchassis am Heck (Foto oben) sechs Lautsprecher nicht nur unten, sondern auch randnah an den Seiten und oben verteilt. Der Samsung besitzt zwar leider keinen Decoder für die 3D-Sounds von Atmos oder DTS:X, sondern verteilt Sounds so, wie er sie im Bild erkannten Objekten zuordnet.
Was die Homogenität der Klangkulisse betrifft, liefert der Samsung angenehm natürliche Sounds – sogar bei ordentlicher Dynamik. Eine weitere gute Idee das verbesserte Audio betreffend nennt Samsung "Q-Symphony". Ähnlich einem großen Orchester werden die TV-Lautsprecher nicht abgeschaltet, wenn man bestimmte Soundbars (natürlich nur von Samsung) anschließt, sondern spielen mit diesen zusammen.

Grundsätzlich besser
Die Rahmenparameter der vier HDMI-Eingänge, des Doppeltuners und der vielen digitalen Interaktionsmethoden kennen wir von den Vorgängern. Hier gibt es nichts zu meckern. Selbst an die fehlenden Analogeingänge wie den Kopfhöreranschluss haben wir Ewiggestrigen uns gewöhnt. Viel bequemer sind da die Verwendung eines Bluetooth-Hörers und smarter Geräte für die Bildschirmspiegelung oder das Casting von Inhalten. Sogar Airplay wird angeboten.
Dass die HDMI-Eingänge die modernsten sind, die man sich derzeit vorstellen kann, wird aber im Datenblatt verschwiegen. Port 4 unterstützt gar 8K-Signale bei 60 Hz sowie 4K mit 120 Hz. Der dritte ist für den verbesserten Audiorückkanal vorgesehen (eARC), sollte also auch TrueHD, Atmos und Mehrkanal-PCM liefern.
Auch ALLM (Auto Low Latency), also die automatische Aktivierung des Game-Mode, variable Bildwiederholrate (VRR) und FreeSync sind für den neuen Samsung-Chip keine Unbekannten. Wir haben eine Latenzzeit von nur 15 Millisekunden gemessen, und das bei Full-HD-Signalen, die nebenbei noch skaliert wurden.
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