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Testbericht

Philips Ambilux 65PUS8901 im Test

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Philips beginnt ein neues Kapitel in der Erfolgsstory von Ambilight und gibt dem Topgerät einen neuen Namen. Wir konnten exklusiv testen, ob der Ambilux-TV überzeugt.

Autor: Roland Seibt • 23.2.2016 • ca. 5:15 Min

Philips 65PU
Der Philips Ambilux 65PUS8901.
© Josef Bleier

Philips Ambilux 65PUS8901 im Test: Vor nunmehr zwölf Jahren war die Skepsis unter Experten noch groß, als Philips eine Technologie zum Patent anmeldete, die das Fernseherlebnis verbessern wollte, indem zum Bildinhalt passende Farben an die Wand hinter dem TV geworfen wurden. 200...

Pro

  • Ambilight ist sparsamer und lichtechter
  • Farbigkeit
  • Effekt einstellbar

Contra

Fazit

video Testurteil: überragend; Preis/Leistung: gut

  Hervorragend

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Philips Ambilux 65PUS8901 im Test: Vor nunmehr zwölf Jahren war die Skepsis unter Experten noch groß, als Philips eine Technologie zum Patent anmeldete, die das Fernseherlebnis verbessern wollte, indem zum Bildinhalt passende Farben an die Wand hinter dem TV geworfen wurden. 2004 kam das erste TV-Gerät mit dem "Ambilight" getauften Effekt auf den Markt und wurde zum Renner. Philips rührte stark die Werbetrommel, erklärte, warum alles so toll sei, und es gab sogar wissenschaftliche Studien, die belegten, dass sich die Immersion des TV-Erlebnisses steigere und gleichzeitig das Sehen entspannter würde.

Die vielen Fans von Ambilight musste man jedoch nicht mit Erklärungen überzeugen - seeing is believing. Selbst der Autor dieser Zeilen, für den die perfekte Bildqualität eines TV-Gerätes das mit Abstand dominierende Kaufargument sein muss, darf gestehen, die Vorzüge von Ambilight durchaus würdigen zu können. Es gibt ja auch seit einigen Generationen einen Modus für kalibriertes Hintergrundlicht, das tatsächlich auf professionellem Niveau die korrekte Farbtemperatur der TV-Wiedergabe unterstützt. Ambilight ist sparsamer und lichtechter als jede andere Wohnzimmerbeleuchtung. Aber auch in der besonders effektiven Einstellung, in der Farbigkeit und Umrisse des TV-Bildes auf die Wand erweitert werden, ist die Wirkung verblüffend.

Ambilight Philips
Aktuelle Ambilight-TVs können die beliebten HUE-Lampen von Philips steuern. Sie passen sich dabei perfekt in die Lichtszenerie ein. So kann der ganze Raum mit der TV-Handlung mitfiebern. Ein farbiges Starterset kostet unter 200 Euro.
© Josef Bleier

Gigantischer Bildeindruck

Der Grundgedanke der Technik leuchtet ein. Das Auge besitzt eigentlich nur einen sehr kleinen Bereich, in dem wir wirklich scharf sehen können. Alles drumherum nehmen wir verschwommen als Farben und grobe Umrisse wahr. So kommt es, dass der Hintergrund durch Ambilight tatsächlich unterbewusst in das TV-Erlebnis integriert wird. Schaut man beispielsweise eine Dschungelszene, bekommt die Wand eine grünbraune Struktur und man fühlt sich von Pflanzen umgeben. So werden auch Wüsten noch wüster und Ozeane bekommen einen erweiterten Horizont.

Natürlich hat Philips diese überaus wichtige Technologie, die man aufgrund von Patenten von keinem anderen Hersteller bekommen kann, stetig weiter entwickelt. In der ersten Generation bekam die Wand einfach die Durchschnittsfarbe des TV-Bildes, später wurde rechts von links unterschieden (Stereo), dann kamen dreiseitiges und vierseitiges Ambilight mit der Änderung der Basistechnologie von Leuchtstoffröhren zu LED-Bändern. Mittlerweile strahlt jede LED in einer anderen Lichtfarbe passend zum jeweiligen Bereich des TV-Bildes, der weiter nach außen getragen werden soll. Um die letzten Kritiker zu überzeugen, wurde die Ansteuerung immer variabler gemacht. Der Effekt ist weitgehend in Intensität und Sättigung, ja sogar auf Wandfarben einstellbar. Zu guter Letzt wurden auch die intelligenten Hue-Lampen in die optionale Ambilight-Szenerie integriert.

Ambilight Philips
Gleich neun halb­kreisförmig angeord­nete Minibeamer be­nutzt Philips, um die Wand hinter dem TV mit einer sagenhaf­ten Lichtschau zu befluten. Damit die Bilder perfekt inein­ander fließen, muss ein exakter Abstand zur Wand eingehal­ten werden.
© Josef Bleier

Lux statt Light

Jede Idee rund um Ambilight schien nun schon fertig gedacht worden zu sein, doch wie man so schön sagt: Wenn Du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Ein Lichtlein wie ein Stern so klar, es wird dir leuchten immerdar.

Und tatsächlich: Auf der IFA 2015 verkündete und demonstrierte Philips eine Revolution um Ambilight. Die In­novation, die jetzt mit neun Mikropro­jektoren arbeitet, um weitaus detail­liertere Strukturen als früher an die Wand zu werfen, wurde Ambilux ge­tauft. Das passende TV-Gerät, der 65PUS8901, soll Ende Februar im Handel stehen und video konnte sich als erstes Magazin ein Vorseriengerät im eigenen Labor anschauen. Ambilux war zum Testzeitpunkt fertig entwi­ckelt, doch leider konnten wir nicht alle Messungen und Tests der Bildqua­lität durchführen, da sich diese noch in der Endabstimmung befand.

Erst einmal mussten wir uns einen passenden Raum für die Tests suchen, denn im tiefschwarzen Labor bringt auch das hellste Lichtlein nichts. Wir fanden eine riesige weiße Wand - gut, denn der Effektbereich von Ambilux erstreckt sich über eine Breite von vier Metern. Der Fernseher muss präzise vor der Wand platziert werden, damit die neun Beamerbilder perfekt inein­ander greifen. Dafür liegt eine Schab­lone bei. Eine tiefe Aufstellung ist ide­al, um auch den Bereich über dem TV voll nutzen zu können. An die Wand hängen klappt logischerweise gar nicht. Eigentlich war die Platzierung sehr einfach und alles funktionierte auf Anhieb. Die gesamte Wand hinter dem TV wurde zur Erlebnisfläche, denn die vielen Einstellungen lassen dem Spieltrieb einiges an Raum.

Ambilight Philips
Dem poliert verchromten Standfuß hat Philips den Namen „Bladewire“ gegeben.
© Josef Bleier

So lassen sich als Quelle der Ambilux-Freude "Video", "Audio", "Farbe" oder "App" wählen. Bei ersterem gibt es beispielsweise die Ansteuervarianten "Extrem", "Kuppel", "Standard", "Würfel", "Tunnel" oder "Entspannen". Sie übertragen das TV-Bild oder dessen Atmosphäre in unterschiedlichen Mustern und Weichzeichnungen auf die Wand. Beim Ton als Quelle erhält man gigantische, bunte Lichtorgeleffekte oder Strukturen, die bedingt farblich zum Bild passen. Die Optionen der Lichtschau sind schon extrem beeindruckend, könnten aber vielen auch zu sehr "Disco" sein. Beim Filmabend darf es ruhig unschärfer zugehen (Modus: "Standard" oder "Entspannen") , dann klappte bei unseren Tests die Bewusstseinserweiterung des Bildschirms, ohne die Aufmerksamkeit von der Handlung am Bildschirm abzulenken.

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Der Vorteil von Ambilux gegenüber Ambilight ist, dass früher nur immer schmalere Streifen unterschiedlicher Farben ausgesendet werden konnten, während sich nun echte Strukturen aus dem TV-Bild wiederholen. Der Effekt ist schon ein absoluter Hingucker und dieser TV hat das Zeug, eine Kunstikone für Freunde des Besonderen zu werden. 6000 Euro sind dafür aber auch eine Menge Geld.

Ambilight Philips
Das große Gerät ist dank Rand-LEDs schön flach. Die Beamer markieren die tiefste Stelle.
© Josef Bleier

Basis dieser Innovation ist ein hochwertiges TV-Chassis der 8000er-Serie mit Ultra-HD VA-LCD-Panel und Android-TV (5.1) als Betriebssystem. Doppeltuner mit gesonderten CI-Schächten und viele Eingänge verschaffen dem wertig verarbeiteten Gerät mit seinem schlanken Rahmen einen guten ersten Eindruck. Die Rand-LEDs mit separatem "Micro Dimming Pro" verbessern den Kontrast, leider wurde auf 3D verzichtet. TV und FullHD profitieren von der hochwertigen Skalierung ala Pixel Precise UHD und Perfect Natural Motion. Unser guter Gesamteindruck wird sich erst in einer der kommenden Ausgaben festschreiben lassen, wenn die Abstimmung des Chassis final ist. Diesmal ging es nur um Ambilux, und das ist wirklich ein neuartiger TV-Spaß, den man sich beim Händler selbst anschauen sollte.

Philips Fernbedienung
Die großflächigen Drücker sind im oberen Bereich noch gut differenzierbar. Ein Mikrofon für die Google-Sprachsuche bringt weitere Vorteile.
© Josef Bleier

Fazit

Ambilux hebt die Raumintegration in das TV-Erlebnis auf eine neue Ebene. Die vielen möglichen Effekte sind individuell zwischen zurückhaltend und reißerisch abstimmbar, sodass jeder in die Szenerie einbezogen wird statt abgelenkt zu sein.

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