Kompakt-Server

Cinema One im Test

10.2.2014 von Reinhard Otter

Um in die Welt von Kaleidescape einzusteigen, ist kein komplett vernetztes Haus mehr nötig. Mit dem Cinema One gibt es erstmals einen DVD- und Blu-ray-Server fürs Wohnzimmer.

ca. 2:55 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Cinema One
Der Cinema One ist ein DVD- und Blu-ray-Server fürs Wohnzimmer.
© Cinema One

Pro

  • intuitive Bedienung
  • perfekte Bild-/Tonqualität
  • überspringt Vorspänne
  • Netzwerk-Steuerung

Contra

  • Blu-rays müssen zur Wiedergabe im Laufwerk liegen
  • langsames Einspielen
  • kein 3D

Alle Filme und CDs auf Festplatte kopieren, die Discs auf den Dachboden verbannen und somit viel Platz sparen - zum Preis eines großen Designer-DVD-Regals macht der Einzelplatz-Server Cinema One von Kaleidesape eben dieses Möbelstück überflüssig. Das schlichte weiße Gerät mit dem Kaleidoskop-Logo auf der Front bietet dieselben Funktionen wie die großen Server-Client-Mediensysteme von Kaleidescape, nur gehört er statt in den Technikraum ins TV-Rack im Wohnzimmer.

Der Cinema One beherbergt ein Blu-ray-Laufwerk, eine 4-TByte-Festplatte sowie einen Musik- und Film-Player. Gesteuert wird dieser über dasselbe unverwechselbare Mosaik-Menü wie seine modular aufgebauten Multiroom-Geschwister. Da liegt der entscheidende Unterschied: Der Cinema One bedient nur sich selbst oder arbeitet mit einem zweiten Cinema One im lokalen Netzwerk zusammen.

Mit den Netzwerk-Playern der großen Kaleidescape-Server hat er aber nichts zu tun. Muss er auch nicht: Schließlich kostet er kaum mehr als ein Miniplayer vom Typ M300, kann aber viel mehr.

Den Server füttern

DVD- und Blu-ray-Filme sowie CD-Alben lassen sich über das eingebaute Laufwerk direkt auf der Festplatte des Cinema One speichern. Diese fasst den Inhalt von ca. 100 Blu-ray Discs, 600 DVDs oder einigen Tausend CD-Alben - oder eben eine Mischung daraus. Das Kopieren von Disc auf Platte dauert recht lange. Blu-rays brauchten im Test bis zu zwei Stunden, DVDs 20 bis 40 Minuten und CDs meist etwa zehn Minuten.

Einfacher klappt das Ganze mit einem Disc-Wechsler, der sich ins Netzwerk einbinden lässt und das Kopieren nach und nach erledigt - etwa der Disc Vault DV700. Vorhandene Disc-Sammlungen kann man auch beim Kaleidescape-Händler kopieren lassen: Er hat dafür spezielle Geräte und bietet die Einspielung der Mediensammlung in der Regel als Service an.

Cinema One,Scheiben-lager,disc vault dv700
Scheiben-Lager - Der Disc Vault DV700 nimmt bis zu 320 DVDs oder Blu-ray Discs auf und spielt Scheiben auf Wunsch übers Netzwerk automatisch in den Cinema One ein.
© Cinema One

Blu-rays müssen im System stecken

Ein Disc-Wechsler wie der DV700 ist aus einem anderen Grund sinnvoll: Blu-ray Discs, deren Inhalt auf der Festplatte des Cinema One lagern, müssen bei der Wiedergabe physikalisch im System liegen. Das soll verhindern, dass man geliehene Blu-ray-Filme auf den Server kopiert. Man kann die Sicherungs-Discs entweder ins Laufwerk des Cinema One schieben oder die komplette Blu-ray-Sammlung im Wechsler vorhalten. Der Kaleidescape-Vertrieb B&W Deutschland hat zu diesem Zweck ein Paket aus dem Cinema One und dem Disc Vault DV700 für 10.000 Euro geschnürt - einzeln kostet der Wechsler 7.500 und der Cinema One 4.250 Euro (Listenpreis).

Cinema One
Die App für alle Fälle - Kaleidescape bietet eine kostenlose App für die Film- und Musikwiedergabe des Cinema One-Servers sowie größere Kaleidescape-Installationen an.
© Cinema One

Auch mit eingelegter Disc im Cinema One bietet das Server-System Vorteile: Der Server kann bei der Wiedergabe direkt starten und ignoriert dann Copyright-Tafeln, Trailer-Shows und andere lästige Bremsklötze vor dem eigentlichen Filmspass. Wird ein Film zwischendurch pausiert, merkt sich der Cinema One dauerhaft die letzte Position und fragt beim nächsten Start, ob man von dieser Szene aus weiterschauen oder den Film neu starten möchte.

Kaleidescape bietet auch komplette, vorinstallierte Filmkollektionen an. Bislang gibt es diese zusammen mit den realen Discs, ab Frühjahr 2014 auch digital im Online Store.

Bedienkomfort per Menü über App

Wie große Anlagen lässt sich auch der Cinema One übers Netzwerk steuern und so auf Wunsch etwa in eine Crestron-Anlage integrieren. Das ist bei dem Wohnzimmer-Server aber nicht notwendig. Eine Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Sie befehligt alle Funktionen über die Bildschirmmenüs des Cinema One. Diese sind identisch mit denen der großen Systeme: Kaleidescape erfasst zu jeder eingespielten Disc via Internet Metadaten vom Titel über Genre und Schauspieler/Interpreten bis zur Inhaltsangabe - für Filme ebenso wie für Musik.

Das hinterlegte Archiv ist riesig und versagte im Test allenfalls bei DVD-Spezialeditionen oder regionalen CD-Alben. Mithilfe der hinterlegten Daten kann Kaleidescape die Titel bequem sortieren und ordnet in seiner markanten, dynamischen Mosaik-Darstellung thematisch zusammengehörige Titel nebeneinander an.

Daneben bietet Kaleidescape eine iOS-App für Apple-Geräte an. Auch diese listet alle Titel mit Zusatz-Infos und steuert die Wiedergabe auf einem oder mehreren Cinema One-Geräten im lokalen Netz.

Apropos Wiedergabe: Der Cinema One verfügt nicht nur über geniale Serverfunktionen, er ist auch ein guter DVD-/Blu-ray-Player mit perfekter Bild- und Tonqualität. Das rechtfertigt seinen stolzen Preis.

Mehr lesen

Chronologische Liste und Netflix-Links

Marvel-Filme- und -Serien: Das ist die richtige Reihenfolge

Neuerscheinungen in der Übersicht

Netflix: Neue Filme und Serien

Vorschau auf Film- und Serien-Highlights

Amazon Prime Video: Neuheiten

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

Auvisio HVD-1080.WiFi

Testbericht

Auvisio HVD-1080.WiFi

Der Auvisio HVD-1080.WiFi kommt im Hifi-Rack-tauglichen DVD-Player-Design daher. Dank des integrierten DVD-Laufwerks kann das Gerät daher auch als…

Synology DS211j

Heimnetzwerk

10 Tipps zum Kauf von Netzwerk-Festplatten

Netzwerk-Festplatten sind das zentrale Medienarchiv im Heimnetz und versorgen Fernseher, Player und Receiver mit Videos, Musik und Fotos. Wir geben…

Seagate GoFlex Cinema 3 TB, hardware, media player

Testbericht

Seagate GoFlex Cinema 3 TB im Test

Das GoFlex Cinema kombiniert einen Media Player mit einer Festplatte der FreeAgent GoFlex-Reihe, die beide über einen simplen Schnappverschluss…

digibit, receiver, sat ip, telestar

Sat-over-IP-Receiver

Telestar Digibit B1 im Test

Der Digibit B1 funktioniert wie sein baugleicher Bruder DSR41IP von Schwaiger mit einem Android-Betriebssystem. Doch bringt das Sat-over-IP-Gerät auch…

triax, ip 100, sat-ip, receiver

Sat-over-IP-Receiver

Triax IP 100 im Test

Der Triax IP 100 tritt als hybride Free-to-Air-Box mit gehobenen Ansprüchen an. Wir haben die Sat-IP-Lösung getestet.