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Drops of God - Review zur Sommelier-Serie auf Apple TV+
Drops of God: Nach dem Tod eines berühmten Weinkenners soll sein Erbe entweder an seine Tochter oder seinen Protegé gehen. Apple TV+ zeigt das Drama.

Die Welt des Weins ist für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Man trinkt ihn, er schmeckt (oder auch mal nicht), aber wird man bei einem schönen Restaurant-Besuch zur Verkostung eines edlen Tropfens aufgefordert und soll in der blumigen Sprache der Weinkenner Auskunft über die Vielfalt der erlebten Aromen geben, fühlen sich wohl nur die Wenigsten dieser Aufgabe wirklich gewachsen.
Apples neue Serie "Drops of God" stellt das Thema Wein nun in das Zentrum seiner Geschichte. Der Zuschauer wird dabei von Beginn an behutsam an der Hand genommen und in die komplexe Welt der Gastronomie und der Weinverkostung eingeführt. Das Ganze klappt so gut, dass man sich nach den acht Folgen der Serie selbst als kulinarischer Anfänger direkt seinen eigenen Weinkeller zulegen möchte.
Worum geht es in Drops of God?
Alexandre Léger hat es dank seiner enormen Expertise auf dem Gebiet der Kulinarik zu einem beträchtlichen Vermögen und zu der wohl größten privaten Weinsammlung der Welt geschafft. Sein Erbe, dessen Wert sich weit jenseits der 100 Millionen Dollar bewegt, soll entweder an seine Tochter Camille, von der sich Alexandre schon vor vielen Jahren entfremdet hat, oder an seinen Protegé Issei gehen, den er alles gelehrt hat, was er über Wein weiterzugeben wusste.

Die Entscheidung darüber, wer das enorme Erbe antreten darf und wer am Ende komplett leer ausgeht, sollen drei Prüfungen bringen, die Alexandre vor seinem Ableben mit größter Präzision in seinem Testament festgelegt hat. Dass alle Prüfungen die Kennerschaft auf dem Gebiet des Weins abfragen, versteht sich dabei freilich von selbst.
Bevor die eigentlichen Prüfungen beginnen, nimmt sich "Drops of God" jedoch genügend Zeit, um die Hintergründe der beiden Protagonisten Camille und Issei darzustellen. Schon von ihrer frühesten Kindheit an wurde Camille von ihrem Vater Alexandre in die Welt der Aromen eingeführt. Camilles bemerkenswertes Talent begann jedoch brach zu liegen, als es zum Bruch mit ihrem Vater kann. Mit Ende 20 hegt Camille aufgrund ihres kindlichen Traumas eine strake Aversion gegen alle kräftigen Aromen und gegen Wein im besonderen.

Isseis Verhältnis zu Wein ist dagegen womöglich die einzig unbeschwerte Beziehung, die der junge Mann in seinem Leben besitzt. Als Mitglied einer reichen, japanischen Diamanten-Dynastie muss sich Issei zwar keine finanziellen Sorgen machen, trotz seiner schon in frühen Jahren großen Erfolge innerhalb der Welt des Weins blickt seine Familie jedoch abschätzig auf seinen Beruf. Als die Presse schließlich von Issei als möglichem Erben des Vermögens eines Ausländers berichtet, droht Isseis Familie ihm jegliche Unterstützung zu entziehen, sollte er nicht von der Teilnahme an Alexandres Prüfungen absehen.
Wie gut ist Drops of God?
Am stärksten ist "Drops of God" immer dann, wenn der Wein und sein Handwerk selbst im Mittelpunkt stehen. Als Zuschauer verfolgt man zu Beginn vor allem Camille, die sich anfangs noch in einem Status der distanzierten Abneigung gegenüber dem oft so hochstilisierten Lieblingsgetränk ihrer französischen Landsleute befindet. Durch eine Lehre bei einer befreundeten Winzerfamilie lernt Camille (und mit ihr der Zuschauer) jedoch schnell, welches Maß an Arbeit in die Weinproduktion fließt und welch enorme Unterschiede schon kleine Handgriffe hier haben können.
Während man als Wein-Außenseiter der hemdsärmeligen Arbeit der Winzer vielleicht ohnehin schon mit einer gewissen Grundsympathie entgegen tritt, mag die ausladende Inszenierung des Weins innerhalb der Luxus-Gastronomie für viele jedoch zumindest etwas befremdlich wirken. Auch hier schafft es die Apple-Serie jedoch auf unterhaltsame Art Aufklärungsarbeit zu leisten.
Warum empfiehlt sich bei der Verkostung eines Weins eine weiße Serviette? Was hat es mit dem Schwenken des Glases auf sich? Und wie öffnet man eine Flasche Wein überhaupt richtig? Es sind gerade diese vielen, kleinen Hintergrundinformationen, die die Faszination für die Welt des Weins schnell nachvollziehbar und "Drops of God" zu so einer aufregenden Serie machen.
Drops of God Trailer
Im Bereich der Charaktere funktioniert vor allem der Kontrast der hitzköpfigen Camille und des betont ruhigen Issei besonders gut. Ihre grundverschiedenen (kulturellen) Hintergründe erzeugen immer wieder genug Spannung, um den einzelnen Prüfungen ausreichend emotionales Gewicht zu geben. Dass beiden Figuren über den Verlauf der Serie nebenbei noch schnell eine Liebesgeschichte angedichtet wird, stört nicht unbedingt, ist für die eigentliche Story letztlich aber auch eher belanglos.
Etwas kritischer darf man dagegen die weiteren Figuren sehen, die sich um Issei und Camille scharen. Isseis gefühlskalte Mutter und sein herrschsüchtiger Großvater wirken stellenwiese doch etwas wie konstruierte Stolpersteine, die nicht viel mehr im Sinn haben, als ihren persönlichen Reichtum zu vermehren und dem Sprössling dabei jede Menge Steine in den Weg zu legen.
Auch von Camilles Mutter erfahren wir in den achten Folgen kaum mehr als ihre Abneigung gegenüber ihrem verstorbenen Ex-Mann, von der sie auch in keiner Situation zu berichten müde wird. Vor allem aber ist es Alexandre selbst, der durch seine rigiden Forderungen und Beschlüsse in seinen Beweggründen auch dann nur schwer greifbar bleibt, wenn sich sein Verhältnis zu den beiden Anwärtern auf sein Erbe im Story-Verlauf zunehmend offenbart. So funktioniert die Apple-Serie als Familiendrama leider nie ganz auf dem hohen Niveau, auf der sie als aufklärende Weinreise funktioniert.

Apple TV+ Drops of God: Fazit
"Drops of God" schafft es auf bemerkenswert unterhaltsame Weise einer breiten Allgemeinheit das komplexe Thema Wein schmackhaft und in seiner Tiefe verständlich zu machen. Wer zu Beginn noch über die zahlreichen Manierismen der Weinkenner schmunzeln mag, wird den vielen kleinen Handgriffen und Traditionen innerhalb der Welt des Weins am Ende sicher ein gutes Stück offener gegenüberstehen.
Zwar besitzen nicht alle Figuren der Serie die Tiefe und Vielschichtigkeit der beiden Protagonisten und auch der Spannungsbogen der Serie muss zur Mitte hin einen kleinen Dämpfer hinnehmen, die liebvolle Darstellung des Themas Wein, die zahlreichen spannend aufbereiteten Informationen und nicht zuletzt das gelungene Ende machen "Drops of God" insgesamt jedoch zu einer großartigen Reise in eine für viele neue (Geschmacks-) Welt.
- Wertung: 4/5 Sterne
- Zu streamen bei: Apple TV+
- Verfügbare Staffeln: 1
- Anzahl der Folgen: 8
- Start in Deutschland: 21. April 2023
- Erstausstrahlung der letzten Folge: 2. Juni 2023
- Showrunner: Quoc Dang Tran
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