Denon AVR-2313 im Test
Denon hat die Anschlüsse und auch die Fernbedienung beim AVR-2313 auf das Nötigste reduziert. Ob bei aller Übersichtlichkeit dennoch die Funktionalität erhalten bleibt, zeigt der Test.

Denon hat sich richtiggehend freigeschwommen, was seine AV-Receiver betrifft. Die Harmonie aus einer auf das Wesentliche reduzierten, keinesfalls knauserigen Ausstattung und einem konsequenten Bedienkonzept grenzt den AVR-2313 vom Gros des Angebots ab. Und selbst gegenüber dem auf der gleichen P...
Denon hat sich richtiggehend freigeschwommen, was seine AV-Receiver betrifft. Die Harmonie aus einer auf das Wesentliche reduzierten, keinesfalls knauserigen Ausstattung und einem konsequenten Bedienkonzept grenzt den AVR-2313 vom Gros des Angebots ab.
Und selbst gegenüber dem auf der gleichen Plattform basierenden Marantz SR 6007 punktet Denon durch noch stärkere Reduktion: Der AVR-2313 verzichtet auf Klemmen für High-Effekt-Boxen. Auch Phono scheint für die angepeilte Klientel kein Thema zu sein. Der Receiver nimmt Audio-Signale nur über Hochpegel-Eingänge oder digital entgegen. Drahtloses AirPlay steht dabei als Alternative zu Kabelverbindungen zur Verfügung.

Einmess-Automatik
Das grafische User-Interface des aktuellen Modelljahrgangs glänzt durch Übersichtlichkeit. Und es steht dem frischgebackenen Eigner auch mit wertvollen Informationen bei der ersten Inbetriebnahme zur Seite. Nachdem der Denon mit einem Monitor verbunden ist, führt er den Nutzer durch die gesamte Anschlussprozedur und die Einmessung.

Dafür steht mit Audyssey MultEQ-XT eine leistungsfähige, mikrofongestützte Automatik zur Verfügung. Doch auch die von Testern bevorzugte manuelle Grundeinstellung lässt sich dank der guten Menüs und vor allem auch dank der vorbildlichen, komplett neu erdachten Fernbedienung ohne Kopfzerbrechen bewerkstelligen.
Somit erschließt sich der Fortschritt auch jenen, die ihren Receiver nicht mit dem Smartphone zu bändigen versuchen. Allerdings bringt die aktuelle Version der Denon Remote App dafür durchaus sehr gute Anlagen mit. Und sie leistet auch gerade gute Dienste, wenn es um die Nutzung der Netzwerk-Fähigkeiten des AVR-2313 geht.

Auf der Höhe der Zeit
Auch in diesem Bereich hat der jüngste Jahrgang einen für ernsthafte Musikliebhaber wesentlichen Fortschritt zu verzeichnen - zumindest nach einem Software-Update im letzten Herbst: Der AVR-2313 beherrscht die Gapless-Wiedergabe für FLAC- und WAV-Dateien bis 24 Bit/192 kHz. Somit entstehen beim Streamen von Musiktiteln keine ungewollten Pausen. Das ist nicht nur sinnvoll, wenn Musikstücke aus mehreren Tracks bestehen, sondern gerade auch bei Live-Konzerten.
Doch der über 100 Jahre alte Traditionshersteller Denon steht längst auch für perfektes Bild. In dieser Hinsicht glänzt der AVR-2313 mit aufwendiger 4K-Video-Signalverarbeitung. Die beherrscht nicht nur das 4K-Switching, sondern kann sogar analoges Standard Video auf Ultra-HD-Auflösung hoch skalieren. Das Skalieren gelingt ihr mit scharfen, störungsarmen Resultaten.
Hörtest
Im Hörtest setzte der Denon auf Tempo. Mit pointierten, schnellen Bässen und einer frischen, keinesfalls scharfen Spielweise setzte der AV-Receiver analog befüttert seine Marke im Stereo-Durchgang. Er erzeugte eine große, transparente Abbildung und bewahrte stets seine hohe Neutralität. Im Bassbereich ging Qualität vor Quantität - eine Abstimmungsphilosophie, die Denon auch den Brüdern des AVR-2313 angedeihen lässt.
Die grundsätzlichen Tugenden blieben auch im Surround-Betrieb erhalten. Allerdings verleitete die mühelos vorgetragene, sehr offen wirkende Darbietung dazu, die Lautstärke so weit aufzudrehen, dass der AVR-2313 sicherheitshalber abschaltete.