Jubiläum
Canton C Serie im Test: Diese 5.1-Lautsprecher sind ein echtes Schnäppchen
Canton feiert seinen 45. Geburtstag und gibt allen Freunden der Marke aus dem Hochtaunus Gelegenheit zum Mitfeiern. Eines der Produkte, die es exklusiv nur online bei Canton gibt, ist die C-Serie zum Jubiläum, die wir getestet haben.

Canton C Serie im Test: Die Hessen schufen zum Jubiläum zahlreiche spannende Produkte, die es nur online gibt – im eigenen Store. Mag sein, dass sich der Hersteller dabei ein größeres Stück der Geburtstagstorte sichern mag, als wenn noch ein Händler zwischengeschaltet ist.
Auf jeden Fall – siehe Teufel oder Nubert – gewinnt am Ende auch der Kunde, der sich über ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis freuen darf. So kostet das gesamte 5.1-Set nur 1.410 Euro – trotz stattlichem Subwoofer und Standboxen für die Front-Kanäle.
So kommen die beiden 105 cm hohen C 309 auf gerade mal 300 Euro pro Stück. Das sieht man vor allem den Chassis nicht an. In den einfachen Gehäusen mit Folienfurnier und lackierter Schallwand glänzen die typischen Titan-Alu-Konus-Membranen, die Canton schon viel Ruhm eingefahren haben.
Und der Kenner entdeckt auch die doppelt geschwungene Wave-Sicke neuester Bauart. Sie sichert den beiden 18-cm-Titanium-Tieftönern und dem gleichgroßen Mitteltöner großen, gleichmäßigen Hub in beide Richtungen. Der Hochtöner der 3-Wege-Bassreflexbox sitzt nicht ganz oben, sondern unter dem Mitteltöner. Sein Waveguide sorgt für eine gleichmäßi-ge Ankopplung an den Mittelton- bereich.
Chef-Entwickler Frank Göbl hat die Übergangsfrequenz bei 3000 Hertz angesiedelt und nimmt die Chassis wie üblich steilflankig mit 24 dB raus, was durch perfekte Abstimmung der elektrischen und mechanischen Filter-Faktoren möglich wird. Die Tieftonsektion übernimmt dann bei 300 Hertz.
Eine Nummer kleiner sind die beiden Konus-Membranen des Centers C 305. Er ist eine 2,5-Wege-Bassreflex-Konstruktion mit zwei 16-cm-Chassis, von denen sich nur eines den Mitten widmet, um die sonst übliche Kammfilter-Effekte gängiger 2-Wege-Center zu vermeiden.
Dazwischen sitzt die gleiche 2,5-cm-Alu-Mangan-Kalotte wie in der C 309. Dieser bewährte, auch oberhalb von 20.000 Hertz noch sehr aktive Hochtöner findet sich auch in der C 302 für die Surround-Kanäle.
Die Regalbox kostet gerade mal 130 Euro pro Stück und bietet dafür feinste Chassis-Technik mit einem ordentlich verarbeiteten, gleichwohl simplen Gehäuse. Das aufsteckbare Aluminium-Frontgitter verleiht der 2-Wege-Bassreflex-Box einen vergleichsweise stattlichen Auftritt. Canton dürfte sich teuflisch freuen, den Direktversendern damit eine klare Botschaft zu senden: Yes, we can!

Dicke Dinger, der Sub 300
Eine Ansage ist auch gerade der Sechste im Bunde. 350 Euro kostet der Sub 300, das sind nicht mal 15 Euro pro Kilogramm. Und der schlichte Würfel bringt nicht nur knapp 24 Kilo auf die Waage, er fährt gleich zwei 31-cm-Chassis auf. Einer der beiden Treiber fungiert mit seiner Membran aus laminiertem MDF als Passiv-Radiator. Der andere hat eine Titan-Aluminium-Membran und wird direkt von der 200 Watt Sinus starken Endstufe des neuentwickelten Elektronik-Moduls mit 350 Watt Musik-Leistung angetrieben.
Die Bauweise mit Passiv-Membran ist präziser als eine gewöhnliche Bassreflex-Konstruktion. Um die Wiedergabe des Subwoofers optimal an die fünf Lautsprecher anzupassen, gibt es neben den üblichen Regelungen für Lautstärke und Übergangsfrequenz auch eine variable Phasenreglung sowie eine schaltbare Raumanpassung, die etwa für maximale Präzision beim Musikhören den Tiefgang geringfügig begrenzt.
Das Frontgitter verleiht dem mit Vinyl-Folie bezogenen Sub 300 einen vergleichweise wertigen Auftritt. Wer den steifen, leichten Leichtmetall-Konus in Szene setzen will, kann das Gitter abnehmen. Beim Hörtest hätte man den Hut ziehen können, sofern einer zur Hand gewesen wäre. Was die Online-Stars von Canton im Hörraum entfachten, war weit mehr, als man angesichts des Preises erwartet hätte.
Sie spielten extrem laut und kraftvoll ohne jegliche Zeichen von Anstrengung. Weitere Tugenden des Canton-Sets war seine großzügige Räumlichkeit und die präzise Abbildung. Der Raum wirkte hoch, bisweilen fast so hoch wie mit Dolby Atmos und lückenlos. Dazu kam ein Bass, der extrem tief hinunter reichte, was doppelt und dreifach zählt, wenn man seinen Preis im Hinterkopf behielt.
Teils spürte man bei den Spezialeffekten von „The Expendables 3“ schon die Hosenbeine flattern, ohne dass irgendetwas grummelig wurde. Der Bass blieb auch bei extremen Pegeln vorbildlich trocken und konturiert.
Nicht ganz so fein wirkten Stimmen, denen speziell bei Musik ein ganz leicht zischeliger Beigeschmack anhaftete. Zudem hätte der Subwoofer im Stereo-Durchgang den konturierten, aber leicht zugeschnürten Bass etwas aufwerten können, wenn es nicht der Solo-Durchgang der vorderen Standboxen gewesen wäre. Dennoch war die Vorstellung für 600 Euro sehr beeindruckend, was vor allem für die exzellente, weiträumige Abbildung mit tollem Fokus galt.

Fazit
Mit der neuen C-Klasse können Surfer im Web bei Canton ein Mega-Schnäppchen an Land ziehen.