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Diese Spezialsuchmaschinen helfen, wenn Google an seine Grenzen kommt

Suchmaschinen haben Grenzen. Selbst Google findet nur einen kleinen Teil aller verfügbaren Informationen im Web. PCgo erklärt, warum das so ist und wie sich das Verborgene trotzdem aufspüren lässt: mithilfe von Spezialsuchmaschinen, mit Meta-Suchmaschinen oder auch über Bibliothekskataloge.

Autor: Sven Hähle • 22.7.2016 • ca. 3:15 Min

Im Internetcafé
© Rawpixel.com / shutterstock.com
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Seit das Wort "googeln" im Duden steht, ist es zum Synonym für Suchen im Web geworden. Dabei gibt es durchaus Alternativen zu Google, etwa Bing von Microsoft. Beliebt ist Duckduckgo.com, weil die Macher der Suchmaschine versprechen, die Privatsphäre ihrer Nutzer zu schützen. Auch ixqu...

Seit das Wort "googeln" im Duden steht, ist es zum Synonym für Suchen im Web geworden. Dabei gibt es durchaus Alternativen zu Google, etwa Bing von Microsoft. Beliebt ist Duckduckgo.com, weil die Macher der Suchmaschine versprechen, die Privatsphäre ihrer Nutzer zu schützen. Auch ixquick.com (aus den Niederlanden) sowie Exalead.com und Qwant.com (beide aus Frankreich) lohnt es auszuprobieren. Mit DeuSu.de gibt es sogar eine Google-Alternative aus Deutschland, die sich über Spenden statt Werbung finanziert und daher werbefrei ist. Doch ganz gleich, welche dieser Suchmaschinen Sie benutzen: Alle liefern nur allgemeine Informationen. Sie eignen sich als Ausgangspunkt für einfache Recherchen zu einem Thema und um aktuelle Informationen zu finden. Wenn Sie tiefer ins Web vordringen und differenzierte Informationen finden wollen, kommen Sie mit den allgemeinen Suchmaschinen nicht weit. Stattdessen sollten Sie mithilfe von Spezialsuchmaschinen recherchieren.

Die meisten Spezialisten funktionieren genauso wie die allgemeinen Suchmaschinen. Allerdings durchsuchen sie von vornherein nur bestimmte Webseiten und erfassen Inhalte, die Google und andere Anbieter in der Regel auslassen. Spezialsuchmaschinen widmen sich beispielsweise wissenschaftlichen, regionalen und fremdsprachlichen Webseiten, spüren bestimmte Dateien wie PDF-Dokumente oder Audiodateien auf und durchforsten Adressverzeichnisse, Telefonbücher und Firmenkataloge.

Im Dienste der Wissenschaft

Eine der interessantesten wissenschaftlichen Suchmaschinen heißt Wolfram Alpha. Die selbst ernannte "Wissensmaschine" liefert anstelle von Suchergebnissen übersichtlich aufbereitete wissenschaftliche Formeln und Statistiken, die aus verschiedenen Quellen stammen. Am besten funktioniert Wolfram Alpha in englischer Sprache, aber die "Wissensmaschine" versteht auch Deutsch. Suchen Sie zum Beispiel nach Fliegenpilz, Sauerstoff und Varusschlacht, um die Funktionsvielfalt kennenzulernen.

Wolfram Alpha
Die „Wissensmaschine“ Wolfram Alpha liefert Antworten statt ellenlanger Ergebnislisten.
© Hersteller

Die Bielefeld Academic Search Engine, kurz BASE, ist unter der Adresse base-search.net beheimatet. Nach Angaben der Uni Bielefeld durchsucht sie "wissenschaftliche Dokumente aus qualitätsgeprüften Quellen". Über 93 Millionen Dokumente sind es aktuell. Ein ausführliches Tutorial zu Spezialsuchmaschinen liefert Sebastian Wolf von der Uni Bielefeld.

Eine weitere Spezialsuchmaschine für Fachwissen ist WorldWideScience.org. Sie wird vom amerikanischen Office of Scientific and Technical Information betrieben und kooperiert mit verschiedenen Organisationen weltweit. WordWideScience.org berücksichtigt circa 200 Millionen Dokumente. Die Suchergebnisse lassen sich nach Autor, Herkunftsland, Art des Textes und anderen Kriterien sortieren, das ist praktisch.

Google wäre nicht Google, wenn es sich nicht an der Suche nach wissenschaftlichen Dingen beteiligen würde. Googles Spezialsuchmaschine heißt Scholar und ist unter der Adresse scholar.google.de nutzbar. Gut ist, dass sich die Ergebnisse nach Zeiträumen filtern lassen. So kann man beispielsweise nach Historika suchen, die innerhalb bestimmter Jahre erschienen sind.

Finden, was wirklich interessiert

Seltener wissenschaftlich, vielmehr persönlich und breit gefächert sind die Meinungen, die sich aus Millionen von Blogs weltweite bieten sich SearchPDF.com und PDF SB an. Letztere Suchmaschine ist unter der Adresse de.pdfsb.net zu Hause und findet vor allem Bücher und Broschüren im PDF-Format. Über 71 Millionen frei verfügbare PDFs sollen es laut Anbieter sein.

Download-Freunde kennen Suchmaschinen wie Rapid-Search-Engine.com, DDLSearch oder Rapid4me.com. Diese Spezialisten sind jedoch nicht ungefährlich. Sie finden nicht nur illegale Dateien, auf deren Download Sie besser verzichten sollten. Oft sind die Downloads auch noch mit Malware verseucht.

Die Suche über Suchmaschinen

Wenn einzelne Suchmaschinen keine passenden Ergebnisse liefern, helfen vielleicht Meta-Suchmaschinen. Sie greifen auf viele verschiedene Suchdienste gleichzeitig zurück. Yippy.com und Carrot2.org gehen dabei einen besonderen Weg: Die Ergebnisse werden nicht als Trefferliste angezeigt, wie allgemein üblich, sondern nach Themengebieten sortiert. Dadurch findet man leichter, was wirklich interessiert.

Metager
Die Meta-Suchmaschine Metager war schon lange vor Google eine angesagte Adresse. Sie eignet sich vor allem für deutschsprachige Webseiten.
© Hersteller

Speziell für deutschsprachige Dokumente geeignet ist Metager.de, ein Angebot eines gemeinnützigen Vereins in Kooperation mit der Uni Hannover. Metager gehörte schon lange Zeit vor Google zu den beliebtesten Suchmaschinen. In Sachen Datenschutz sind Metager und dessen Weiterentwicklung Metager2.de vorbildlich.

Eine neuere deutschsprachige Meta-Suchmaschine ist Wegtam.com. Auch dieses Angebot legt Wert auf den Datenschutz und verspricht, keine personenbezogenen Daten zu speichern. Außerdem geben die Macher keine Daten an Dritte weiter. Neben der Web-Suche gibt es gesonderte Suchmöglichkeiten für Nachrichten, Personen, Social-Media-Beiträge und Videos.

Von Menschen sortiertes Wissen

Von Suchmaschinen unterscheiden muss man Web-Verzeichnisse. Es sind redaktionell gepflegte Übersichtsseiten für Web-Inhalte. Das bekannteste ist das Open Directory Projekt. Unter dmoz.de finden Sie die deutsche Startseite des Projekts. Modernere Formen von Web-Verzeichnissen sind Bookmarking-Dienste wie del.icio.us oder Diigo.com, wo jeder Nutzer Lesezeichen zu seinen Lieblingsseiten speichern kann. Eine besondere Form von handsortiertem Wissen sind Suchmaschinen-Verzeichnisse wie Klug-suchen.de oder Suchlexikon.de. Sie listen noch viel mehr Spezialsuchmaschinen auf, als wir in diesem Artikel vorstellen konnten.