Zehn Google-Alternativen, die Sie testen sollten
Mehr zum Thema: GoogleGoogle ist nicht mehr das, was es einmal war. Wir zeigen, was bei der Suchmaschine schief läuft und welche Google-Alternativen es gibt.

PC Magazin stellt die zehn besten Google-Alternativen vor. Machen wir uns nichts vor: Suchmaschinen sind das Internet. Wer jenseits der eigenen Bookmarks oder bekannter Seiten surft und zu einem bestimmten Thema etwas wissen will, bemüht eine Suchmaschine, meist schon einfach mithilfe eines im Brow...
PC Magazin stellt die zehn besten Google-Alternativen vor. Machen wir uns nichts vor: Suchmaschinen sind das Internet. Wer jenseits der eigenen Bookmarks oder bekannter Seiten surft und zu einem bestimmten Thema etwas wissen will, bemüht eine Suchmaschine, meist schon einfach mithilfe eines im Browser eingebauten Plug-ins oder gleich als Startseite.
Und der unbestrittene König unter den Suchmaschinen mit 96 Prozent Marktanteil in Deutschland ist Google. Die Macht von Google reicht so weit, dass Webseiten ihre Geschäftspraktiken und die Aufbereitung ihrer Inhalte fast vollständig auf den Google-Algorithmus abstimmen.
Doch in den letzten Jahren musste der Suchgigant immer mehr Kritik hinnehmen. In einer Online-Umfrage auf connect-living.de äußerten sich viele Leser denn auch sehr kritisch zu der sinkenden Qualität der Suchergebnisse.
Spammer, Tracking und die Werbung
Diese Entwicklung hat mehrere Gründe: Einerseits wird Google sein eigener Erfolg zum Verhängnis. So groß ist der Einfluss der Suchmaschine geworden, dass die Search Engine Optimization (SEO) für Google den eigentlichen Benutzer von Webseiten aus dem Blick verliert.
So tauchen gut optimierte, aber oft wenig hilfreiche Ergebnisse auf den ersten Seiten der Suche auf, selbst wenn die dahinter stehende Webseite womöglich gar nichts mit der Suchanfrage zu tun hat. Google versucht, diese Praktiken und deren Auswirkungen mit ständiger Aktualisierung seiner Suchalgorithmen zu bekämpfen. Dadurch entsteht ein Wettrüsten zwischen Google und SEO-Missbraucher.
Ein weiteres, nicht unerhebliches Problem hat Google aber selbst zu verantworten: Google verfolgt seine User nämlich auf Schritt und Tritt, merkt sich, welche Links diese anklicken, wieviel Zeit sie auf jeder einzelnen Webseite verbringen und mehr. Das so erstellte Profil inklusive Alter, Geschlecht, Familienverhältnisse, politische Überzeugungen, Gesundheitszustand etc. dient sodann als Filter für zukünftige Suchanfragen.
Der Google-Benutzer bekommt immer wieder nur ähnliche Resultate zu sehen, die er in der Vergangenheit schon angeklickt hat. Mit anderen Worten: nur einen kleinen Bruchteil des Angebots statt einer diversen und objektiven Suche, die die eigenen Ansichten in Frage stellen könnten. Auch Bing, der Konkurrent aus dem Hause Microsoft, verfährt so. Schließlich verkaufen sich Werbeblöcke umso teurer, je stärker diese auf den Kunden zugeschnitten sind.
Des Weiteren stören sich Internet-Benutzer auch an Online-Shops, die immer öfter die erste Trefferseite dominieren, und an der Hervorhebung von Google-Diensten wie die Einbettung von YouTube-Videos oder die automatische Anzeige von Google-Plus-Seiten.
Und dann ist da noch die Datensicherheit: Allein im ersten Halbjahr 2012 haben deutsche Gerichte sowie Polizei und andere Institutionen über 1.800 Datengesuche an Google gestellt. Das entspricht einer Erhöhung um 140 Prozent im Vergleich zum vorherigen Halbjahr (Google Transparenzreport).
Es gibt also gute Gründe, Google nicht oder zumindest nicht allein zu vertrauen. In den letzten Jahren sprossen allerdings eine Reihe von Konkurrenten hervor, die versprechen, eine bessere Alternative zu so manchem Google-Ärgernis zu bieten - wir stellen die zehn besten vor.
DuckDuckGo: Absolut kein Tracking

Hinter dem kindisch anmutenden Namen und drolligen Logo verbirgt sich die für Google vielleicht gefährlichste unter den hier vorgestellten Alternativen. Das Alleinstellungsmerkmal von DuckDuckGo ist eine völlig eigenständige Such-Engine, die die Anonymität seiner Benutzer garantiert. In der Datenschutzrichtlinie steht es klipp und klar: "Wir haben keine Möglichkeit, Ihre Suchanfragen miteinander in Verbindung zu bringen."
Während Google nicht selten sogar auf Seiten mit Malware führt, versucht Duck-DuckGo eine andere Strategie. Spam und irrelevante Inhalte entfernt der Algorithmus rigoros und hinterlässt so wenig Unordnung wie möglich. Außerdem durchsuchen Sie bestimmte Seiten mithilfe so genannter bang commands. Das sind kurze Codes für jede Seite, die Sie zusätzlich zu Ihrem Suchbegriff eingeben, wie zum Beispiel !yt für YouTube, !wde für die deutsche Wikipedia oder !ade für das deutsche Amazon.
IxQuick: Spurloses Suchen

Eine ähnliche Überzeugung wie Duck-DuckGo verfolgt auch IxQuick , jedoch mit anderer Vorgehensweise. IxQuick speichert Suchergebnisse höchstens 48 Stunden lang, IP-Adressen werden ebenfalls nicht verfolgt. IxQuick benutzt die POST-Methode, mit der nur eine minimale Datenmenge übermittelt wird. Das steht im Gegensatzu zur GET-Methode, die von anderen Suchmaschinen benutzt wird und den Webseiten erlaubt, die Suchbegriffe zu loggen, mit denen Sie die Seite angesteuert haben.
IxQuick erlaubt die Benutzung von SSL-Verschlüsselung, was besonders bei fremden Computern wichtig ist. Ansonsten besteht das Risiko, dass der Provider eines Internet Cafes zum Beispiel Einblick in Ihre Daten bekommt. IxQuick ist jedoch nicht auf einer eigenen Engine aufgebaut, sondern crawlt andere Suchmaschinen, vor allem die Yahoo Suche und Bing. Dadurch ist der Dienst leider nicht völlig unabhängig.
Blekko: Keine Chance für Spam

Blekko ist ein Partner der russischen Suchmaschine Yandex, die mehrere Millionen US-Dollar in Blekko investiert hat. Der Dienst versucht mit Kategorien, dem Spam Einhalt zu gebieten. Wenn Sie eine Suchanfrage an Blekko stellen, können Sie diese nämlich mit Hilfe eines so genannten slashtags kategorisieren.
Suchen Sie zum Beispiel mit dem Slashtag /blogs, finden Sie nur Ergebnisse zum Thema, die in Blogs stehen. Die Slashtags können auch aktuelle Trends wiedergeben, analog zu den Hashtags von Twitter und steuern Sie dadurch zielgerichtet auf das Thema, das Sie suchen. Ein ausführliches Verzeichnis der Slashtags finden Sie auf der Blekko-Slashtag-Übersicht.
Zusätzlich dazu sortiert Blekko gezielt den Content, der gecrawlt wird, indem die Firma etwa bekannte Content-Farmen oder Spam-Verteiler manuell aus dem Index entfernt. Dabei nimmt die Suchmaschine im Gegensatz zur Konkurrenz auch soziale Netzwerke in die Suche auf. Das beinhaltet Kommentare und Bilder auf Facebook oder Posts auf Twitter.
Als direkter Konkurrent zu Google ist Blekko übrigens gar nicht gedacht. Der Anbieter versucht vielmehr, auf dem Tablet-Markt Fuß zu fassen. Mit Izik, einer App für Android und iOS, bietet die Firma ein ähnliches Sucherlebnis, allerdings mit Ergebnissen in vertikalen und horizontalen Reihen und Spalten, was die Navigation auf Tablets vereinfacht.
GoodSearch: Suchen für den guten Zweck

Die letzte der hier näher vorgestellten allgemeinen Suchmaschinen tanzt zwar etwas aus der Reihe, geht aber dennoch als würdige Google-Alternative durch. GoodSearch benutzt zwar den Suchalgorithmus von Yahoo, ist aber eine gemeinnützige Suchmaschine. Sie spendet fünfzig Prozent der Werbeeinnahmen jeder Suchanfrage an eine wohltätige Organisation Ihrer Wahl - das macht einen US-Cent pro Suchanfrage.
Voraussetzung dafür ist ein Benutzerkonto, das entweder mit Ihrer E-Mail-Adresse oder Ihrem Facebook-Profil verknüpft ist. Mit nur einem Klick legen Sie Ihre gewünschte Organisation fest. Sie können immer nur für eine Organisation auf einmal spenden, das Wechseln gestaltet sich aber simpel. Mehr als 100.000 nichtkommerzielle Organisationen sind bereits bei GoodSearch registriert, leider derzeit nur solche mit einer Vertretung in den USA. Benutzer können allerdings auf der Webseite neue Organisationen vorschlagen, die noch auf dieser Liste fehlen.
Wer mehr als nur den einen Cent für jede Suchanfrage spenden will, findet zusätzliche Angebote unter dem Good-Siegel, wie GoodGames, GoodTravel oder GoodShop, die bei jedem Einkauf ein bis dreißig Prozent der ausgegebenen Summe spendet. GoodSearch bleibt dabei weiterhin nur der Zwischenvermittler. Die Anbieter Amazon, Ebay, Expedia und viele mehr nutzen die Seite nur als Plattform und vergeben exklusive Coupons zur Benutzung auf GoodSearch.
Suchmaschinen für bestimmte Zwecke
Oft reicht eine allgemeine Suchmaschine wie Google oder deren Alternativen aber nicht aus. Manchmal ist es besser, eine spezialisierte Suchmaschine zu benutzen, um direkter auf den gewünschten Seiten zu landen. Unsere Tipps:
Auf Napalm FTP Indexer finden Sie etwa eine Engine, die ausschließlich FTP-Server durchsucht und FTP-relevante Kriterien anwendet.
Sollen es einmal wissenschaftlich fundierte Quellen sein, benutzen Sie Scirus als Alternative zu Google Scholar. Dort finden Sie Publikationen aus dem Bereich Wissenschaft, Medizin und Technik.
So.cl von Microsoft ist nicht nur soziales Netzwerk, sondern bietet auch den Dienst einer sozialen Suchmaschine an. Sie finden dort Bilder, aktuelle Gesprächsthemen und können diese nach Trends durchsuchen lassen.
Mit TinEye finden Sie jedes Foto wieder. Wenn Ihnen auf irgendeine Art ein Bild begegnet und Sie wissen wollen, woher dies stammt, laden Sie es auf der TinEye-Homepage hoch und die Suchmaschine findet sodann dessen Ursprungswebseite.
Bildersuche ist einfach, aber wenn Sie nach Icons suchen, kommt man mit Google nicht sehr weit. Dafür benutzen Sie am besten IconFinder . Damit finden Sie Icons in hoher Auflösung, auch für Programmversionen, die längst nicht mehr aktuell sind.
Songtexte gibt es auf Google zwar zuhauf. Die Webseiten dort sind aber meist alles andere als ein Augenschmaus. LyricsnMusic fasst diese Treffer jedoch in einem eleganten Gewand zusammen.