Worauf muss man beim Kauf eines Saugwischroboters achten?
Ein guter Saugwischroboter ist eine große Hilfe im Haushalt. Aber kann er wirklich die Bodenpflege übernehmen? Unser Ratgeber klärt auf.

Saugroboter gibt es in vielen Ausführungen und zu sehr unterschiedlichen Preisen. Dieser Ratgeber nennt die wichtigsten Merkmale und Unterscheidungskriterien, damit Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können.Grundsätzlich gilt: Eine App zur Kartenerstellung und Steuerung des Roboters ist...
Saugroboter gibt es in vielen Ausführungen und zu sehr unterschiedlichen Preisen. Dieser Ratgeber nennt die wichtigsten Merkmale und Unterscheidungskriterien, damit Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können.
Grundsätzlich gilt: Eine App zur Kartenerstellung und Steuerung des Roboters ist heute Pflicht. Außerdem sollte der Roboter über eine Teppicherkennung mit automatischer Saugkraftverstärkung sowie Sturzsensoren verfügen und Türschwellen überwinden können.
Nur saugen oder auch wischen?
Zunächst muss man sich für eine Gerätekategorie entscheiden: Es gibt reine Saugroboter und Saug-Wisch-Roboter, die auch feucht bis nass reinigen.
Entscheidend ist die Beschaffenheit des Bodens: Auf Fliesen oder Stein kann man bedenkenlos einen Wischroboter einsetzen. Holz und Kork dürfen dagegen nicht zu nass werden, vor allem geöltes Parkett sollte immer mit einem nährenden Pflegemittel behandelt werden.
Das Problem: Diese Pflegemittel dürfen nicht einfach in den Wassertank des Roboters geschüttet werden, da sie die Leitungen und Düsen verstopfen und zu Schäden führen können.
Lesetipp: Saug-Wisch-Roboter - Medion X10 SW im Test: Günstig, aber auch gut?

Bei guten Saug-Wisch-Robotern lässt sich die Wasserdurchfluss einstellen, meist in drei Stufen von nebelfeucht bis nass. Und das im besten Fall je nach Raum unterschiedlich: zum Beispiel im Bad auf höchster Stufe, im Wohnbereich auf Holz nur leicht feucht.
Einfache Wischroboter arbeiten mit einem Aufsatz mit Mikrofasertuch, der bei Bedarf eingesteckt wird. Wer viel Wert auf Nassreinigung legt, sollte sich nach einem Modell mit rotierenden Mopps umsehen, die Druck auf den Boden ausüben. Wunder darf man allerdings nicht erwarten: Gegen eingetrocknete Flecken sind auch diese Modelle oft machtlos.
Was bringt eine Absaugstation?
Immer mehr Saugroboter werden mit einer Absaugstation geliefert, die den Staubbehälter und/oder das Wischwasser automatisch entleert. Stationen mit Wassertanks (für Frisch- und Schmutzwasser) spülen die Mopps nach getaner Arbeit zudem meist automatisch aus und trocknen sie mit Warmluft.
Beim Entleeren des Staubbehälters wird der Schmutz direkt in einen Beutel in der Absaugstation gesaugt. Das erspart das immer etwas staubige Entleeren von Hand. Die Spitzenmodelle auf dem Markt bieten beides: Wasserbehälter und Staubbeutel im Sockel.
Nachteil: Die Absaugstationen sind meist sehr groß, man muss sie erst einmal unterbringen. Ist Wasser im Spiel, sollte die Basisstation zudem auf Stein oder Fliesen stehen, falls beim Saugen oder Wischen mal etwas daneben geht.

Kann man den Saugroboter einfach fahren lassen?
Auf die Technik kommt es an. Gute Modelle mit LiDAR- oder ToF-Navigation plus Hinderniserkennung bremsen vor Gegenständen und Möbeln ab und umfahren sie vorsichtig. Auch Spielzeug, Schuhe oder Stromkabel sind für gute Geräte keine Stolperfallen.
Generell empfiehlt es sich, den Staubsauger die ersten Male nicht unbeaufsichtigt zu lassen, sondern zu beobachten, ob er an neuralgischen Stellen in der Wohnung hängen bleibt. Diese können dann in der Karte mit einer virtuellen Sperrzone ausgeschlossen werden.
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Wie erstellen Saugroboter-Apps Karten?
Jeder halbwegs gute Roboter verfügt über eine App, die eine Karte des Wohnbereichs erstellt, bessere Modelle können mehrere Karten für verschiedene Stockwerke speichern. Im Idealfall wird die Karte der Wohnung vor der ersten Reinigung im Schnelldurchlauf erstellt.
Die Qualität der Karte hängt von der Art der Sensoren ab, die in den Saugroboter eingebaut sind. Dazu gehören Kameras, Laser, Gyroskope, Infrarot-, Ultraschall- und Kollisionssensoren. Eine Kombination verschiedener Sensoren ist heute Standard.
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Die von den Sensoren gesammelten Daten werden dann an die App übertragen, die daraus eine 2D-Karte erstellt. Um eine möglichst genaue Karte zu erhalten, ist es wichtig, vorher aufzuräumen, damit vorübergehend abgestellte Gegenstände nicht als dauerhaftes Hindernis interpretiert werden. Gute Geräte mit Lasernavigation schafften in unseren Tests etwa 100 Quadratmeter in 5 bis 10 Minuten.
Gute Saugroboter-Apps teilen die Karte gleich in einzelne Räume auf. Diese können dann manuell benannt werden, man kann auch Bereiche zusammenfassen oder trennen. Ebenso sollten No-Go-Zonen eingezeichnet werden können, bei Wischrobotern auch Bereiche, die von der Nassreinigung ausgenommen sind. In der App kann dann ausgewählt werden, ob der Roboter die gesamte Fläche oder nur bestimmte Räume oder Bereiche reinigen soll.

Auf der Karte ist auch die Position der Ladestation eingezeichnet. Diese muss nach der Kartenerstellung immer am gleichen Ort bleiben, damit der Roboter selbständig dorthin zurückkehren kann. Heute ist es Standard, dass die Geräte auch mitten in einer Reinigungsaufgabe automatisch zur Ladestation zurückkehren, wenn der Strom knapp wird. Danach setzen sie ihre Arbeit im Idealfall nahtlos fort.
Sind Ersatzteile verfügbar?
Filter, Seitenbürsten und gegebenenfalls Beutel in der Absaugstation müssen in gewissen Zeitabständen ausgetauscht werden. Selbst bei namhaften Firmen steht hier nicht selten „zur Zeit nicht lieferbar“ im Webshop. Gute Geräte protokollieren die Nutzungsdauer in der App, so dass man jederzeit sehen kann, wann und wo ein Austausch ansteht und rechtzeitig für Nachschub sorgen kann.
Was kann ein Saugroboter nicht?
Bauartbedingt kommen Saugroboter nicht gut in Ecken, dort bleibt manchmal etwas liegen. Gleiches gilt für groben Schmutz wie körnige, trockene Haferflocken. Auch tiefe Möbel oder enge Zwischenräume müssen gemeistert werden.
Geräte mit sehr guter Hinderniserkennung können abschätzen, welche Bereiche sie besser meiden, um nicht stecken zu bleiben. Einfachere Modelle bleiben dagegen gerne mal stecken und müssen dann von Hand befreit werden.
Ganz ohne Handstaubsauger geht es aus unserer Sicht nicht. Sockelleisten und Sofa absaugen, Ecken reinigen - einmal im Monat sollte der handgeführte Kollege ran, damit sich keine Schmutznester festsetzen.
FAQ - Häufig gestellte Frage zu Saugwischrobotern
- Welche Arten von Saugrobotern gibt es und worauf sollte man achten?
Es gibt reine Saugroboter und Saug-Wisch-Roboter. Bei der Auswahl ist es wichtig, den Bodenbelag zu berücksichtigen. Fliesen eignen sich gut für Wischroboter, während bei Holz und Kork Vorsicht geboten ist. - Was sind die Vorteile einer Saugstation und worauf sollte man achten?
Eine Saugstation entleert automatisch den Staubbehälter und/oder das Wischwasser. Wichtig ist, dass die Saugstation auf Stein oder Fliesen steht und genügend Platz vorhanden ist. - Wie navigieren gute Saugroboter und welche Technologien verwenden sie?
Gute Saugroboter verwenden LiDAR- oder ToF-Navigationstechnologien, um Hindernisse präzise zu erkennen und zu umfahren. - Welche Einstellmöglichkeiten gibt es für die Nassreinigung bei Saugwischrobotern?
Hochwertige Modelle können je nach Bodenbelag und Raum in verschiedenen Stufen von leicht feucht bis nass eingestellt werden. - Was kann ein Saugroboter nicht vollständig ersetzen?
Saugroboter haben Schwächen in Ecken, bei grobem Schmutz, in engen Nischen und bei der Reinigung unter Möbeln. Als Ergänzung zum Saugroboter empfiehlt sich ein Handstaubsauger für die gründlichere Reinigung in diesen Bereichen.