Notebooks und Convertibles: Kaufberatung für mobile Rechner
Wer einen Rechner auch für unterwegs sucht, hat die Qual der Wahl zwischen Laptop, Convertible, 2-in-1 oder Tablet. Doch welcher Typ passt zu wem und zu welcher Gelegenheit?

Früher war alles einfacher; wer einen Rechner für unterwegs suchte, überlegte sich einfach, welche Art von Notebook er braucht und wie viel Geld er dafür ausgeben möchte. Mobile Nomaden von heute haben es ungleich schwerer, da sie sich nicht nur innerhalb einer Gerätekategorie entscheiden müs...
Früher war alles einfacher; wer einen Rechner für unterwegs suchte, überlegte sich einfach, welche Art von Notebook er braucht und wie viel Geld er dafür ausgeben möchte. Mobile Nomaden von heute haben es ungleich schwerer, da sie sich nicht nur innerhalb einer Gerätekategorie entscheiden müssen. Vielmehr stehen neben klassischen Notebooks Convertibles, Detachables (2-in-1-Geräte) und Tablets im Regal. Und all diese Geräte gibt es in den unterschiedlichsten Formfaktoren, mit den verschiedensten Leistungsmerkmalen und Konfigurationsmöglichkeiten. Tatsache ist jedenfalls, dass immer mehr Kunden zu ultramobilen, flexibel einsetzbaren Mobilcomputern greifen. So soll laut den Analysten von IDC die Nachfrage nach ultradünnen Convertibles und Detachables in Westeuropa um 44,7 Prozent im 1. Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen sein.
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Welchen Formfaktor Nutzer bevorzugen, bleibt dabei Geschmackssache und eine Frage des Geldes. Schließlich sind besonders leistungsfähige, megaschlanke, leichte und topverarbeitete Mobilcomputer einfach keine Schnäppchen.
Prozessorgeflüster
Entscheidend für den Preis von Notebook oder Notebook-Ersatz ist zweifellos der Prozessor. Er ist nicht nur für die Leistung des Geräts verantwortlich, sondern auch für den Stromverbrauch. Bei den Premium-Modellen dominieren Intels Core-i-Prozessoren der sechsten Generation, die auch Skylake genannt werden. Zwar soll Intels nächste CPU-Generation (Kaby Lake) wiederum leistungsfähiger und akkuschonend laufen, doch sollen die ersten Modelle erst im nächsten Jahr verbaut werden. So stecken in den Topmodellen von Ultrabooks und Convertibles meist Intels i7-Prozessoren, während in Mittelklassegeräten i5- oder i3-CPUs stecken.
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Bei vielen Herstellern gibt es auch die Möglichkeit, die gewünschte CPU zu wählen und dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen. So macht beispielsweise bei Microsofts Surface Book der Unterschied zwischen einem i5- und einem i7-Prozessor ganze 200 Euro aus.
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In Hybrid-Geräten werden häufig Intels Core-m-Prozessoren verbaut. Sie sind weniger leistungsfähig, dafür aber stromsparend und günstig. Zudem können sie ohne Lüfter arbeiten, was sie für ihren Einsatz in 2-in-1-Geräten prädestiniert. Günstige Einsteigergeräte müssen in der Regel auch mit schwächeren Prozessoren auskommen. So sind in günstigen Notebooks Chips der Pentium-, Celeron- und Atom-Familien verbreitet. Bei Tablets werden die unterschiedlichsten Prozessoren verbaut. Bei den Android-Topmodellen kommen die CPUs von Qualcomm oder auch Nvidia zum Einsatz, während bei Windows-Geräten Prozessoren aus Intels Atom-Familie keine Seltenheit sind. Verglichen wird die Leistungsfähigkeit der Tablet-Prozessoren gern anhand der Kerne und ihrer Taktfrequenz. Entscheidend ist dabei aber, dass die Chips eine gute Performance liefern, dabei aber wenig Wärme entwickeln und lange Akkulaufzeiten garantieren.
In einem Atemzug mit der CPU wird der Abeitsspeicher genannt. Und während High-End-Geräte über 8 oder 16 GByte RAM verfügen, stecken in Einsteigermodellen meist nur 2 oder 4 GByte Hauptspeicher.
Ein leistungsfähiger Reisecomputer ist vor allem für Business-Anwender ein Muss. Doch hilft die beste Performance wenig, wenn dem Gerät nach ein paar Stunden schon die Luft ausgeht. Wer seine Powerpoint-Präsentation nicht zu Ende bearbeiten oder seine Excel-Tabellen korrigieren kann, ohne dauernd nach Steckdosen suchen zu müssen, wird sich bald nach einem anderen Gerät umsehen wollen. Grundsätzlich halten Notebook-Akkus weniger lange durch als etwa die Akkus von Tablets. Wobei da nicht nur die Akkugröße - in Wattstunden (Wh) oder Milliamperestunden (mAh) - entscheidend ist, sondern auch der Prozessor und das Display. Die Herstellerangaben zu Batterielaufzeiten sind in der Regel mit Vorsicht zu genießen. Wer unterwegs allerdings ein paar Tipps beachtet und beispielsweise die Helligkeit des Displays reduziert, kann länger an seinem Mobilcomputer arbeiten.
Speicherlösung
Für Business-Nutzer ebenso wichtig wie für den Privatmann unterwegs ist die Größe des Hauptspeichers. Da schneiden Tablets im Vergleich zu Notebooks oder Convertibles eher schlecht ab. Und die 256 GByte Speicher eines iPad Pro sind eher die Ausnahme als die Regel und letztlich auch eine Frage des Preises. Premium-Geräte sind also meist von Hause aus besser mit Speicher versorgt als die günstige Einsteigerklasse.
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Und während in teureren Notebooks Solide State Drives (SSD), mit konfigurierbaren Speicherkapazitäten verbaut werden, stecken in günstigeren Geräten meist sogar noch vergleichsweise langsamere HDDs. Dafür sind sie aber häufig bis zu 1 Terabyte groß.
Bildschirmlegenden
Während die Speicherfrage noch relativ einfach zu lösen sein sollte und über Zubehör nachträglich noch korrigiert werden kann, läuft es bei der Frage nach der richtigen Displaygröße meist auf einen Kompromiss hinaus. Nutzer müssen abwägen, wofür sie ihr Gerät einsetzen und wie wichtig ihnen Mobilität und Preis sind. Ferner ist fraglich, ob in Touchfunktionalität und in einen reflexionsarmen Screen investiert werden sollte.

Entscheidend für die Mobilität sind die Bildschirmgrößen. Bei Notebooks und Convertibles liegen sie zwischen 15 von 11 Zoll (28 und 38 cm). Die Displays von Tablets und Detachables messen in der Diagonalen meist nicht mehr als 12,9 Zoll (32,8 cm). Nicht ganz uninteressant ist bei den Displays natürlich auch die Auflösung. Und auch dabei gilt die Regel, dass eine höhere Pixelzahl und -dichte einen höheren Preis bedingen. Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) ist bei gut ausgestatteten Geräten schon ganz gängig. Höhere Auflösungen gibt es im Premiumsegment; so liegt die Auflösung beim iPad Pro 12,9 bei 2732 x 2048 Pixeln und Microsoft Surface Book glänzt mit einer Auflösung von 3000 x 2000 Pixeln. Eher noch Seltenheitscharakter bei Mobilcomputern haben 4K-Displays (3840 x 2160 Pixel).
Die Frage nach der Touchfunktionalität stellt sich nur bei Notebooks. Werden Touchdisplays verbaut, treibt das den Preis in die Höhe. Wer also bei seinem Notebook ohnehin die Finger auf der Tastatur lassen will, kann getrost auf den Touchscreen verzichten. Wer unterwegs bei den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen augenschonend arbeiten will, sollte darauf achten, dass das Display möglichst reflexionsarm ist, wie etwa beim iPad Pro (Test) oder beim Surface Book. Und einige Notebooks können mit einem nichtspiegelnden Display geordert werden.
Modellmaße
Wer einen vielseitig einsetzbaren mobilen Computer sucht, greift heute meist zu einem Convertible oder einem 2-in-1-Gerät. Über unterschiedliche Scharnierkonstruktionen (Convertibles) oder mit andockbarer Tastatur (2-in-1 oder Detachable) taugen sie nämlich nicht nur als Notebook-, sondern auch als Tablet-Ersatz. Letzteres ist nicht nur praktisch, um Videos zu schauen, sondern auch im Geschäftsalltag, um mal schnell eine Präsentation zu zeigen.

Ob es ein wandlungsfähiges Convertible oder ein tendenziell leichteres Tablet mit Tastatur (2-in-1-Gerät) sein soll, ist ein wenig eine Geschmacksfrage. Und je nachdem, wofür das Gerät am ehesten eingesetzt wird, kommen Betriebssystem und Software mit ins Spiel. Bei Tablets sollten, egal, ob es sich um ein Android- oder um ein iOS-Gerät handelt, die passenden Apps verfügbar sein. Bei Notebooks und Convertibles überwiegt Windows als Betriebssystem, was sich auch einfacher im Unternehmensalltag integrieren lässt.
Anschlussfreude
Und gerade, wer sein Mobilgerät im Unternehmen nutzt, sollte auf die Schnittstellen achten. Und dabei haben Notebooks und Convertibles die Nase vorn. Mehrere USB-Anschlüsse für Maus, Speicher oder Drucker sind Pflicht, ebenso wie ein schneller USB-3.0-Port.

Tablets und 2-in-1-Geräte geizen aus Platzgründen ein wenig mit zusätzlichen Anschlüssen. Und Anschlussmöglichkeiten für HDMI (oder microHDMI) und DisplayPort (Mini-DisplayPort) fehlen meist völlig. Der richtige Adapter für Beamer oder Monitor muss dann auf jeden Fall ins Reisegepäck. Dafür verfügen Tablets und Detachables meist über SIM-Kartenslots, sodass eine Internetverbindung auch mal ohne WLAN hergestellt werden kann. Bei allen mobilen Computern gehört WLAN selbstredend zur Standardausstattung. Unterschiedlich ist höchstens der Standard.