Paketmanager
Chocolatey: Rechner-Neuinstallation und Updates installieren in 5 Minuten - so geth's!
Bei der Rechner-Neuinstallation alle Programme in fünf Minuten installieren? Das geht: mit einem Paketmanager und einem Kommandozeilenaufruf. Und auch das Updaten aller so installierten Programme startet ein Einzeiler. Was für Linux längst ein alter Hut ist, gibt es auch unter Windows – mit digitaler Schokolade.

Ein nacktes Windows ist einfach installiert. Das lässt sich noch gut automatisieren. Aber dann geht die nervige Klickparade los: Jedes Tool einzeln runterladen – es soll ja aktuell sein –, zigmal auf Weiter klicken und warten. Dann kommt das nächste dran. Dies kann sich über Stunden hinziehen.
Wie praktisch wäre da eine Batch-Datei, die sich einfach erstellen lässt und alles in einem Rutsch und ohne weitere Interaktion übernimmt. Das geht: mit einem Paketmanager wie Chocolatey, kurz Choco genannt. Einmal installiert, reicht ein Aufruf wie
choco install 7zip -y
und ein paar Sekunden später ist 7Zip auch schon installiert und einsatzbereit.
Was macht ein Paketmanager so praktisch?
Auf den ersten Blick erscheint der Einsatz einer Kommandozeile zum Installieren und Aktualisieren von Software angesichts des Microsoft Store anachronistisch. Doch zum einen ist der Microsoft Store schlecht bestückt und lässt viele Programme vermissen. Zum anderen muss man auch dort jede Software einzeln zur Installation anklicken, weil es keine Möglichkeit gibt, Pakete oder Favoritenlisten zusammenzustellen, die sich mit einem Klick schnell installieren lassen.
Ein Paketmanager wie Chocolatey verfolgt einen anderen Ansatz. Mit einer einzelnen Zeile kann man ohne weitere Interaktion zehn, 20 oder 50 Programme auf einen Schlag installieren. Wenn man diese in eine Batch-Datei schreibt, lässt sie sich per Doppelklick ausführen und per E-Mail versenden. Man kann sie auch auf einen Share-Point legen, damit zum Beispiel Mitglieder eines Teams sie selbst ausführen. Ein Aufruf wie
choco upgrade all
sieht für jede mit dem Paketmanager installierte Software nach, ob es neuere Versionen gibt, und führt die Updates automatisch durch. Wenn man diese Zeile einmal pro Tag per Aufgabenplanung ausführen lässt, sind alle per Choco installierten Anwendungsprogramme immer auf dem aktuellen Stand – auch dafür exisitert mit schtasks ein Windows-Befehl für die Kommandozeile.
Ein Paketmanager wacht überdies darüber, dass alle Softwarekomponenten mitinstalliert werden, die das zu installierende Programm benötigt. Braucht es zum Beispiel bestimmte .NET-Pakete, installiert es diese automatisch – und zwar immer die neueste Variante. Damit bleiben die Installationspakete klein, weil sie diese Komponenten nicht mehr beinhalten müssen und bei Bedarf aus dem Repository geladen und installiert werden können.
Privatpersonen oder Unternehmen können auch eine eigene Inhouse-Softwarebibliothek – ein eigenes Repository – aufbauen und daraus installieren. Das ist praktisch, wenn man selbst Software entwickelt und anderen im Unternehmen zur Verfügung stellen will.
Das Deinstallieren ist ebenso einfach: Mit
Choco uninstall Programmname -y
lassen sich Programme schnell entfernen. Auch hier kann man mehrere Programme in eine Zeile schreiben.

Installation von Choco in der PowerShell
Um Chocolatey auf einem Windows-10- oder Windows-11-System zu installieren, genügt ein einziger Aufruf in einer PowerShell mit Admin-Rechten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Windows-Menü, und drücken Sie die Taste a. Das startet eine PowerShell mit Administratorrechten. Wahrscheinlich erscheint noch die Benutzerkontensteuerung und benötigt ein Klick auf Ja. Geben Sie folgende Zeile – ohne Umbrüche – ein:
Set-ExecutionPolicy Bypass -Scope Pro cess -Force; [System.Net.ServicePointMa nager]::SecurityProtocol = [System.Net. ServicePointManager]::SecurityProtocol -bor 3072; iex ((New-Object System.Net. WebClient).DownloadString('https://com munity.chocolatey.org/install.ps1'))
Damit wird das PowerShell-Skript install.ps1 von der Chocolatey-Webseite heruntergeladen und ausgeführt. Schließen Sie anschließend die PowerShell, und öffnen Sie sie mit Admin-Rechten erneut. Choco ist jetzt einsatzfähig.

Erste Gehversuche: Firefox installieren
Bevor man ein Paket installieren kann, muss man wissen, wie es im Repository heißt. Um danach zu suchen, gibt es das Kommando search. Ihm kann ein beliebiger Suchbegriff folgen:
Choco search firefox
Üblicherweise spuckt die Suche viele Fundstellen aus. Meist ist der erste Eintrag der richtige, weil die Fundliste nach Beliebtheit sortiert ausgegeben wird. In diesem Fall beginnt sie mit der Zeile:
Firefox 111.0.1 [Approved]
Am Anfang steht der Paketname, hier Firefox (mit großem F). Dann folgen die Version und Hinweise zum Status. Steht dort wie im Beispiel [Approved], wurde das Paket geprüft und als valide eingestuft. Über Chocolatey lassen sich auch Plugins installieren, was im Fall von Firefox zu einer langen Ergebnisliste führt. Über eine Option wie --id-starts-with lässt sich die Liste meist erfolgreich kürzen. Manchmal ist das Auffinden etwas komplizierter, so führt die Suche nach Chrome nicht zu Googles Browser, eine Suche nach Google Chrome schon.
Kennt man den Paketnamen, lässt sich das Programm mit einem
Choco install Firefox -y
installieren. Das -y am Ende steht für ein Yes und verhindert, dass Choco nach dem Download von Firefox nochmals fragt, ob man wirklich installieren will. Nach install kann man auch mehrere Namen eingeben:
Choco install Firefox 7zip Terminal VSCode -y
Anschließend löffelt der Paketmanager alle vier Tools ohne Nachfrage auf den Rechner. Die Rückwärtsabwicklung startet das Kommando uninstall. Es lohnt sich übrigens, das Terminal zu installieren. Es ist ein Ersatz für die uralte Kommandozeile von Windows. Dann kann man endlich Texte mit der Maus markieren, hat Tabs, Styles und noch vieles mehr.
Lese-Tipp: Powershell und Eingabeaufforderung: Nützliche Befehle
Was ist lokal installiert?
Wer wissen will, was bereits alles auf dem PC installiert ist, erfährt es nach Eingabe von:
Choco list -l
Das -l am Ende ist wichtig, denn es steht für lokal. Fehlt es, listet Choco alle Pakete aus der Online-Library auf. Anfang April waren es 6848 Einträge. Choco besitzt eine Vielzahl an Optionen. Eine ausführliche Hilfe liefert der Aufruf mit dem Parameter -?.

Windows-Oberfläche für Chocolatey
Praktischerweise steht auch eine Windows-Oberfläche bereit, die sich per
Choco install ChocolateyGUI -y
installieren lässt. Sie liefert eine schöne Übersicht über die installierten Programme, kann auch auf Knopfdruck alle installierten Apps updaten und deinstallieren. Sie hat aber im Vergleich zur Kommandozeilenversion einen eingeschränkten Umfang.

Woher kommen die Pakete?
Die Frage ist natürlich, woher die Pakete eigentlich stammen, die sich mit einem Einzeiler installieren lassen, und wie man eventuell eigene Pakete und Server erstellt. Chocolatey ist eine Open-Source-Software, die einen kommerziellen Ableger hat, der sich an Firmen wendet. Man kann aber mit der freien Version nahezu alles machen – sogar eigene Pakete erstellen und einen eigenen Repository-Server aufsetzen.
Ohne weitere Einstellungen lädt Choco Pakete vom Repository-Server https://community.chocolatey.org/api/v2 herunter. Die Inhalte dieses Servers werden von der Open-Source-Community und Mitarbeitern von Chocolatey betreut. Die Nutzung erfordert keine Registrierung oder Anmeldung. Im Folgeartikel in der nächsten Ausgabe lesen Sie, wie Sie selbst Pakete zusammenstellen und mit Choco verwalten können.
Häufig genutzte Kommandos
Kommando | Beschreibung |
---|---|
Choco install |
lädt und installiert das benannte Paket ohne Rückfrage |
Choco search |
sucht in der Onlinebibliothek nach Programmen mit dem Namen |
Choco info |
zeigt ausführliche Informationen zu einem Paket an |
Choco list -l | listet alle auf dem PC mit Choco installierten Pakete auf |
Choco uninstall |
deinstalliert das Paket und löscht alle zugehörigen Dateien |
Choco source | liefert die Adresse des aktuellen Repository oder setzt sie |
Choco new |
ein neues Paket erzeugen, das noch konfiguriert werden muss |
Choco pack |
alle zugehörigen Dateien zu einem Paket zusammenschnüren |
Choco push |
ein fertiges Paket zu einem Online-Repository hochladen (erfordert eine API-Key) |
Choco upgrade all -y | bringt alle mit Choco installierten Programme auf den neuesten Stand |
Choco |
listet die Beschreibung und Optionen zu dem Kommando auf |
Praktische Pakete aus dem Repository
Über Choco können Sie fast alles installieren, was wichtig ist: Webbrowser, Malprogramme, Microsoft Office 365 und vieles mehr. Die Auswahl zeigt einige Freeware-Perlen. Die Bezeichnung ist gleichzeitig der Paketname.
- Everything
Eine extrem schnelle, sehr effiziente Suche, die sich umfangreich konfigurieren lässt und auch Netzwerklaufwerke indiziert. - SumatraPDF
Der perfekte Ersatz für den Acrobat Reader. Blitzschnell, absolut werbefrei, gut konfigurierbar, liest auch viele E-Book-Formate, sehr reduzierte Oberfläche. - PowerToys
Eine Sammlung unverzichtbarer Helferlein für Windows 10 und Windows 11, von Microsoft-Entwicklern selbst programmiert. - Microsoft-Windows-Terminal
Wer öfter mal eine PowerShell mit Tabs und modernen Features benötigt, sollte sich das Terminal von Microsoft installieren. Passend konfiguriert, startet das Terminal immer eine PowerShell mit Admin-Rechten. - Quicklook
Eine Datei im Explorer auswählen und die Leertaste drücken: Schon erscheint der Inhalt. Das klappt bei allen Bildformaten, Videos, PDFs, E-Books, Audios und Textdateien.
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