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Tuning

Komplett-PC aufrüsten: CPU-Kühler & Netzteil als Schwachstellen

Autor: The-Khoa Nguyen • 11.9.2017 • ca. 4:15 Min

Das Um- und Aufrüsten eines Komplett-PCs ist natürlich mit einem Garantieverlust und zusätzlichen Kosten verbunden. Im Vergleich zum Eigenbau oder oft überhöhten Preisen von namhaften Ausrüstern gibt es jedoch immer noch eine Menge Einsparpotenzial – sei es bei der zeitaufwändigen Recherche...

Geforce GTX 1060, 1070 oder Radeon RX 480?
Mit gezielten Maßnahmen bringen Sie PCs auf Vordermann.
© Ingo Bartussek - Fotolia.com

Das Um- und Aufrüsten eines Komplett-PCs ist natürlich mit einem Garantieverlust und zusätzlichen Kosten verbunden. Im Vergleich zum Eigenbau oder oft überhöhten Preisen von namhaften Ausrüstern gibt es jedoch immer noch eine Menge Einsparpotenzial – sei es bei der zeitaufwändigen Recherche der passenden Komponenten oder beim finanziellen Aspekt. Wie gesagt, sparen Sie bei unserem Beispielrechner Montage- und Versandkosten sowie eine Windows-10-Lizenz. Zumal können Sie Komponenten wie RAM, Netzteil, Mainboard, Kühler, Lüfter und Co. besser an Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget anpassen.

Auch wenn Sie sich anfangs bewusst für einen Komplett-PC entschieden haben, um Umbauarbeiten aus dem Weg zu gehen, kommen Sie um minimale Schraubarbeiten nicht herum, wenn Sie Ihr System optimieren wollen. Wir lassen die CPU und die Grafikkarte an sich erst einmal unangetastet. Wir kümmern uns jetzt um einen stärkeren CPU-Kühler und um ein leises Netzteil.

Dann kommen Maßnahmen, die nicht nur mehr Komfort, sondern auch mehr Power mitbringen bzw. ermöglichen. Das wäre neben dem Mainboard als Basis vor allem der RAM, der unbedingt im Dual-Channel-Modus laufen sollte. Ryzen-Prozessoren profitieren dabei deutlich von hoch taktendem RAM sowie einer Dualkanal-Speicherbestückung. Das Mainboard tauschen Sie, wenn Ihnen Übertaktungsmöglichkeiten für die starke CPU oder Einsatzmöglichkeiten für eine M.2-SSD oder mehrere Grafikkarten fehlen. Natürlich ist auch USB Type C nicht zu verachten.

Gehäuselüfter: Günstig, stark und langlebig

Bei unserem Beispiel-PC fehlten noch Gehäuselüfter. Diese nachzurüsten, ist Pflicht. Als Empfehlung können wir Ihnen die neuen Arctic Bionix Lüfter an die Hand geben. Einer davon befindet sich auch auf dem später vorgestellten CPU-Lüfter. Die Bionix-Fans laufen bei 5 bis 7 Volt sehr ruhig und befördern bei Bedarf eine Menge Luft. Die Garantie beträgt zehn Jahre. Es gibt sie in 120- und 140er-Ausführung sowie in verschiedenen Farben.

CPU-Kühler: Noch leiser und stärker

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Der Arctic Freezer 33 kühlt den AMD-Chip deutlich besser als der Standard-Kühler - und ist dabei dank semipassivem und neuartigem Lüfter fast lautlos.
© connect-living.de

Der CPU-Kühler des Ipason G6 ist zwar relativ leise, die Kühlleistung ist für den Ryzen 7 1700 unter Last jedoch unterdimensioniert. Wenn Sie ihn austauschen möchten, können wir den Arctic Freezer 33 TR empfehlen. Dieser ist eigentlich für AMDs Threadripper-CPU gedacht, aber mit AM4-CPUs dennoch kompatibel. Den Freezer 33 gibt es auch ohne TR-Zusatz. Diese Kühler sind mit der Online-Anleitung schnell angebracht und bestechen wie aktuelle Grafikkarten mit einem Zero-Fan- beziehungsweise einem semipassiven Modus. Das heißt, der Lüfter bewegt sich erst, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist. Läuft der Kühler mal auf Hochtouren, nehmen Sie ihn kaum wahr. Arctic verbaut beim TR-Modell einen 120er-Lüfter aus seiner neuen Bionix-Serie, die von Haus aus vibrationsdämmende Oberflächen bietet und durch ein verbessertes Lager eine höhere Lebensdauer verspricht. Die CPU-Temperatur haben wir so um mindestens 15 Grad im Vergleich zum Standardkühler senken können.

Der Kostenpunkt für den 33 TR liegt bei 47,99 Euro (UVP), die Variante ohne TR kostet rund 25 Euro. Alternativ können Sie auch den ähnlich ausgestatteten Arctic Freezer 12 für 40 Euro (UVP) nehmen. Dieser bietet ebenso einen ohrenfreundlichen, semipassiven Lüfter. Schauen Sie gegebenenfalls nach der Sockelbezeichnung für Ihre CPU, der Kühler muss den Sockel freilich unterstützen. Den alten Kühler des Ipason G6 nehmen Sie ab, indem Sie zwei Schrauben lösen, die Clips lösen und anschließend die beiden AM4-Halterungen abnehmen. Die Backplate des Mainboards nutzen Sie weiter.

Netzteil: Höhere Effizienz und Leistung für Anspruchsvolle

Neben Gehäuselüftern gehört das Netzteil ebenso wie der CPU-Kühler oft zu den akutesten Stellen zum Ansetzen, um Temperaturen oder Lautstärke auf ein akzeptables  Niveau zu bringen. Ein Netzteil ist schnell ausgetauscht. Sie müssen dafür zuerst alle Verbindungen lösen, die das Netzteil mit den verbauten Komponenten aufnimmt. Dazu gehören: ATX-  und CPU-Kabel auf dem Mainboard, der oder die PCI-Express-Stecker für die Grafikkarte, S-ATA-Kabel für die Laufwerke und gegebenenfalls Kabel für eine Lüftersteuerung, einen Kartenleser, ein Frontpanel und mehr. Drehen Sie nun die vier Schrauben des Netzteils an der Gehäuserückseite heraus. Dann können Sie das Netzteil entnehmen. Das neue Netzteil können Sie nun einfach wieder anschließen, indem Sie die vorher genannten Schritte in umgedrehter Reihenfolge unternehmen.

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Das RM650x von Corsair bietet Leistung satt, einen leisen Betrieb mit Semipassiv-Kühlung und mittlerweile fast unverzichtbar für anspruchsvolle Nutzer: ein vollmodulares Kabelmanagement.
© connect-living.de

Als Empfehlungen ist folgendes Gerät zu nennen: Ein Top-Netzteil wäre zum Beispiel das Corsair RM650x. Dieses bietet mit 650 Watt Power satt bspw. für spätere SLI- oder Crossfire-Systeme. Dazu kommen alle nötigen Sicherheitsmechanismen, eine 80-Plus-Gold-Zertifizierung und ein vollmodulares Kabelmanagement für eine platzsparende Montage im Gehäuse, die wiederum der Luftzirkulation zugutekommt. Das Netzteil besticht vor allem mit einem Zero-Fan-Modus, der wie schon bei der Grafikkarte und den empfohlenen CPU-Kühlern nur dann einsetzt, wenn es wirklich nötig ist. Auch wenn der Lüfter anspringt, ist das Netzteil kaum bis gar nicht wahrzunehmen.

Wer den Rechner lange nutzt und somit auch auf den Stromzähler achten muss, kann sich über das "80 Plus Gold"-Zertifikat freuen, das bei etwa 50 Prozent Last über 90 Prozent Effizienz attestiert. Im Vergleich mit einem 80-Plus-Bronze-Netzteil zog unser Testsystem mit dem Corsair-Netzteil bei Spielen beispielsweise ganze 5 bis 10 Watt weniger aus der Steckdose. Das rechnet sich mit der Zeit!

Das Corsair-Netzteil ist auf Stabilität und hohe Leistung optimiert. Sie können der High-End-CPU des Ipason G6 also später problemlos auch passende High-End-Grafikkarten spendieren. Was beim Corsair-Netzteil bei späteren Tests mit passenden Mainboard nämlich ebenso positiv aufgefallen ist: Zwei angeschlossene und übertaktete Geforce-1070-Grafikkarten im SLI-Verbund hielten Ihren Boost konstant, ohne Einbrüche jeglicher Art bei der Performance. Und trotz eines Verbrauchs von über 500 Watt blieb das Netzteil seelenruhig, bzw. wurde von anderen Komponenten locker übertönt.

Wer sich den Ipason G6 bei Gearbest bestellt, kann als Alternative zum Corsair-Netzteil auch gleich das günstige 600-Watt-Netzteil GP700G von Segotep für rund 60 Euro mitbestellen. Das besitzt auch einen vollmodularen Kabelaufbau, eine leise Belüftung, eine 80-Plus-Gold-Zertifizierung und alle wichtigen Schutzmechanismen. Damit sind Sie für später folgende Aufrüstaktionen wie etwa für die Grafikkarte gut aufgestellt. Ähnlich ausgestattete Netzteile hierzulande kosten schnell über 100 Euro. Segotep ist eine Gaming-Marke der chinesischen Firmen Chaintech und Colorful.

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Ein günstigeres Netzteil, das ebenso wie der Ipason G6 bei Gearbest erhältlich ist. Es bietet die wichtigsten Merkmale inklusive "80 Plus Gold"-Zertifizierung und vollmodulares Kabelmanagement.
© Screenshot / Gearbest