Bewässerungssysteme für Ihren Garten: Das sollten Sie wissen
Blumen, Gemüse im Beet und Gras benötigen ausreichend Wasser, damit sie nicht vertrocknen. Bewässerungssysteme im Garten sind praktisch, denn sie ersparen Zeit und Mühe. Wir erklären, welche es gibt und wie sie sich unterscheiden.

Das Gras färbt sich braun, die Blumen lassen die Köpfe hängen und Tomaten oder Bohnen wollen einfach nicht wachsen: Das passiert, wenn Pflanzen nicht genug Wasser bekommen. Zum Bewässern können Sie zwar eine Gießkanne oder den Gartenschlauch zu Hilfe nehmen. Aber das ist umständlich und brauc...
Das Gras färbt sich braun, die Blumen lassen die Köpfe hängen und Tomaten oder Bohnen wollen einfach nicht wachsen: Das passiert, wenn Pflanzen nicht genug Wasser bekommen. Zum Bewässern können Sie zwar eine Gießkanne oder den Gartenschlauch zu Hilfe nehmen. Aber das ist umständlich und braucht Zeit.
Komfortabler und vor allem effektiver sind Bewässerungssysteme: Sie müssen nur eingeschaltet werden, dann verrichten sie ihre Arbeit. Zudem versorgen sie größere Flächen gleichmäßig mit Wasser. Besonders nützlich sind automatische Helfer, die sich eigenständig aktivieren – nach vorheriger Programmierung.
Aber welche Bewässerungssysteme gibt es und welche bieten was?
Diese Bewässerungssysteme gibt es für Ihren Garten
Rasensprenger
Eine Wiese mit dem Gartenschlauch zu bewässern, ist mühsam und nicht sinnvoll: Wahrscheinlich bekommen einige Stellen zu viel und andere zu wenig Flüssigkeit ab. Ein Rasensprenger beregnet das Gras von oben – und verteilt es dabei beständig. Solche Sprinkler werden auf den Rasen gestellt oder in die Erde gesteckt. Bei Bedarf können Sie die Geräte verstellen oder versetzen.

Sie haben die Wahl zwischen Viereck- oder Kreisregnern, die beide mithilfe von Wasserdruck funktionieren. Erstere versorgen eine rechteckige Fläche mit Wasser, letztere decken einen bestimmten Radius ab. Die gewünschte Fläche und den Winkel können Sie meist einstellen. Bei Kreisregnern ist es oft möglich, nur bestimmte Sektoren zu beregnen und nicht den ganzen Kreis. Viele Modelle können sich zusätzlich abwechselnd seitlich drehen. Einige stoßen das Wasser in Intervallen aus, dann spricht man von Impulsregnern. Andere bieten weitere Funktionen.
Die Modelle eignen sich für jeweils andere Garten-Größen. Viele Varianten gibt es zum Beispiel von Gardena und Kärcher. Je nach Ausführung kosten sie zwischen 10 und 70 Euro.
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Versenkregner
Bei einem Versenkregner müssen Sie nicht jedes Mal den Gartenschlauch an einen Rasensprenger anschließen. Die Schläuche sind vorwiegend unterirdisch verlegt und darum nicht sichtbar. Der oder die Sprinkler verschwinden ebenfalls im Boden, wenn sie nicht gebraucht werden.
Nur wenn Wasser fließt, kommen sie nach oben: Dafür sorgt der Wasserdruck. Praktisch ist, dass die Schläuche nicht im Weg herumliegen. Sie stören weder beim Rasenmähen noch sind sie Stolperfallen für spielende Kinder.

Diese Modelle sind durch den sanfteren Strahl oft auch für Zier- und Nutzpflanzen geeignet. Stärke, Richtung und Winkel des Strahls sind einstellbar. Die Systeme können Sie mit einzelnen Komponenten erweitern. Es gibt zudem Startersets, beispielsweise von Gardena. Sie sind mehrheitlich ab 160 Euro zu haben, einzelne Versenkregner ab 10 Euro.
Tropfbewässerung
Für Pflanzen außerhalb des Rasens eignet sich eine Tropf- bzw. Mikro-Dip-Bewässerung – also für Gemüse, Gewächshaus, Sträucher oder Zierpflanzen. Dabei werden Wassertropfen langsam und gezielt in der Nähe der Wurzeln verteilt. Die Feuchtigkeit gelangt dorthin, wo sie benötigt wird – und es wird weniger Wasser verbraucht. Außerdem verdunstet weniger.
Für ein solches System verlegen Sie vorwiegend oberirdisch dünne Rohre oder Schläuche, die mit kleinen Löchern versehen sind. Integriert können zudem Sprühdüsen sein.

Einziger Nachteil: Wenn Sie bei einem Gemüsebeet die Fruchtfolge einhalten und Pflanzen im nächsten Jahr an anderer Stelle aussäen, müssen Sie Rohre und Schläuche wahrscheinlich neu anordnen. Bei Sträuchern oder Balkonblumen ist das kein Problem, denn diese bleiben an Ort und Stelle.
Eine Tropfbewässerung gibt es von Herstellern wie Gardena oder Kärcher für unterschiedliche Bereiche des Gartens, also etwa für Hecken und Sträucher, Gemüsebeet oder Balkonpflanzen. Überwiegend bestehen die Systeme aus einem Set verschiedener Rohre oder Schläuche, Ventile, Halter und einem Basisgerät. Bei Bedarf können Sie sie erweitern. Sets kosten abhängig von der Länge der Schläuche und der Menge der Pflanzen zwischen 30 und 120 Euro.
Perl- oder Tropfschlauch: Was ist besser?
Für die Tropfbewässerung sind zwei Arten von Schläuchen zu haben: Perl- und Tropfschläuche. Aber wie unterscheiden sie sich? Ein Perlschlauch hat feinere Poren und gibt durch sie weniger Wasser auf einmal nach außen. Die Verteilung allerdings erfolgt konstant und über die gesamte Länge des Schlauchs.
Lesetipp: So machen Sie Ihren Garten smarter
Ein Tropfschlauch dosiert die Flüssigkeit anders: Die Löcher sind größer und liegen weiter auseinander. Auf diese Weise setzen die Schläuche einzelne, größere Tropfen frei. Weil das Prinzip ähnlich ist, machen viele Hersteller keinen Unterschied bei der Bezeichnung. Achten Sie deshalb auf die Produktbeschreibung.

Automatisierte und smarte Bewässerungssysteme im Garten
Die Verteilung von Wasser im Garten können Sie auf Wunsch automatisieren. Ein zwischengeschalteter Bewässerungscomputer am Hahn reguliert sie mithilfe eines Ventils. Start- und Endzeitpunkt, Dauer und Wassermenge legen Sie vorher fest. Timer wie die Kärcher Bewässerungsuhr WT2 funktionieren mit unterschiedlichen Systemen, sowohl Tröpfchenbewässerung oder Rasensprenger.
Noch komfortabler ist die smarte Bewässerung im Garten. Integriert ist dann ein Funkmodul, über das sich das System ins heimische WLAN einklinkt. Über die Funkverbindung können Sie die Wasserverteilung von unterwegs starten und programmieren – oder bequem vom Sofa aus. Eine intelligente Bewässerung ist etwa mit dem Smart Water Control von Gardena möglich.
Feuchtigkeitssensoren können zudem feststellen, wie nass oder trocken der Boden ist. Bei Bedarf aktivieren sie die Bewässerung von allein. Die Preise für Zeitschaltuhren liegen bei 30 bis 50 Euro. Smarte Bewässerungssysteme kosten größtenteils ab 150 Euro, für Sensoren werden um die 50 Euro fällig.
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Zu haben sind obendrein solar-betriebene, automatische Bewässerungssysteme. Das esotec Solar Bewässerungssystem Water Drop beispielsweise nutzt ein Solarmodul, um die Pumpe anzutreiben. Diese wiederum fördert das Wasser aus Regentonne oder Zisterne. Anschließend wird es per Tröpfchenbewässerung zu den Pflanzen gebracht.
Woher kommt das Wasser?
Das Wasser für die Bewässerung kann aus unterschiedlichen Quellen stammen. Die einfachste Möglichkeit ist der Gartenschlauch, der an die Wasserleitung angeschlossen wird. Allerdings ist das auch die teuerste, denn Sie zahlen dafür. Je nach Boden und Pflanzen verbrauchen Sie dabei 20 bis 40 Liter Wasser pro Quadratmeter, und das täglich. Obendrein wird dabei eine wertvolle Ressource verschwendet – nämlich Trinkwasser.
Kostenlos und obendrein schonender für die Umwelt ist die Nutzung von Regenwasser. Das können Sie über die Regenrinne mit einer Regentonne auffangen. Bei größeren Gärten ist eine unterirdische Zisterne im Garten nützlich, die das Regenwasser sammelt: Sie kann größere Mengen aufbewahren. Am besten ist ein eigener Brunnen, aber den haben die wenigsten Gartenbesitzer.
Allerdings benötigen Sie bei Nutzung von Regentonne, Zisterne oder Brunnen eine Pumpe, um das Wasser mit dem nötigen Druck an die gewünschte Stelle zu befördern. Ein komplexeres Hauswasserwerk erledigt das ebenfalls. Praktisch: Es aktiviert sich selbst, wenn Sie Wasser zapfen. Eine Pumpe müssen Sie einschalten.
Wie tief muss ein Bewässerungssystem verlegt werden?
Versenkregner mit Rohren und Schläuchen verschwinden unter der Erde, sodass sie nicht mehr sichtbar sind. Dafür müssen Sie sie verlegen. Wie weit unten hängt von Ihrem Garten und vom System ab. In der Regel ist eine Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern sinnvoll.
Was ist die beste Zeit zum Bewässern – und wie viel Wasser sollte es sein?
Morgens oder abends – wann ist der richtige Zeitpunkt zum Gießen des Gartens im Sommer? Am besten stellen Sie den Sprinkler in den frühen Morgenstunden an oder greifen zum Schlauch. Ideal ist eine Zeit vor Sonnenaufgang: Dann ist es noch kühler, so verdunstet weniger Wasser. Wenn Sie nicht so früh aufstehen wollen, helfen Bewässerungscomputer oder smartes System und eine Programmierung.
Abends ist der Boden nach einem heißen Tag aufgeheizt, darum geht Feuchtigkeit durch Verdunstung verloren. Wenn Sie Ihre Pflanzen abends bewässern wollen, sollten Sie warten bis nach 20 Uhr, wenn es etwas abgekühlt hat.
Ein Nachteil: Nachts werden Schnecken aktiv. Ist der Boden nass, machen sich die Tiere sich noch lieber über Ihre Pflanzen her.
Damit Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden, muss dieses bis zu den Wurzeln gelangen. Nur dann können Salat, Tomaten, Sonnenblumen oder Büsche es aufnehmen. Gießen Sie lieber seltener, aber dafür länger, damit das Wasser versickern kann. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht nass werden. Die Tropfen wirken sonst wie Brenngläser, und Sonnenstrahlen können für Verbrennungen sorgen.