Richtig sitzen im Büro
Ergonomischer Arbeitsplatz: Das müssen Sie beachten
Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens sorgen jedes Jahr für Millionen von Fehltagen. Nach dem Stress liegen die Rückenbeschwerden damit auf Platz zwei der Ursachen. Wer viele Stunden am Schreibtisch verbringt, sollte diesen ergonomisch einrichten, um Rückenbeschwerden vorzubeugen.
- Ergonomischer Arbeitsplatz: Das müssen Sie beachten
- Die Wahl des richtigen Bürostuhls
- Tastatur und Maus
- Der ergonomische Arbeitstag

Rückenschmerzen verbindet man auf den ersten Blick nicht zwingend mit der Arbeit am Schreibtisch. Eher wird hier an Möbelpacker oder Bau- und Lagerarbeiter gedacht, die täglich große Gewichte heben müssen. Doch geht auch das lange Sitzen am Schreibtisch an Rücken und Wirbelsäule keinesfalls spurlos vorüber, vor allem dann nicht, wenn Ihr Arbeitsplatz falsch eingerichtet ist. Sitzen mit krummem Rücken, ein zu hoch oder zu niedrig eingestellter Stuhl oder eine ungeeignete Tastatur belasten Ihren Körper unnötig. Dazu kommen weitere Probleme.
Ist Ihr Arbeitsplatz schlecht ausgeleuchtet, ist der Monitor zu dunkel oder hell, die Tastatur ungeeignet oder die Maus ergonomisch schlecht geformt, sind weitere Beschwerden beispielsweise an den Augen, im Nacken oder an den Händen nur eine Frage der Zeit. Leider denken die meisten erst dann an eine ergonomische Optimierung des Arbeitsplatzes, wenn die ersten Beschwerden bereits eingetreten sind - andererseits ist spät natürlich trotzdem besser als nie.

Der optimale Schreibtisch
Der klassische Schreibtisch mag eventuell sogar höhenverstellbar sein, doch die Mühe, die Höhe optimal einzustellen, machen sich nur die wenigsten. Dabei ist eine auf die Sitzhöhe oder Körpergröße optimierte Höhe der Arbeitsplatte essenziell wichtig für ergonomisches und rückenschonendes Arbeiten. Grundsätzlich empfiehlt die BAuA eine Computertischtiefe von 100 Zentimetern, wenn Sie an einem CRT-Monitor mit 17-Zoll-Diagonale arbeiten. Das dürfte in den wenigsten Büros der Fall sein. TFTs sind Standard und damit Tischtiefen von 80 Zentimetern ausreichend.
In den letzten Jahren hat eine Reihe von Studien ergeben, dass sich Muskel- und Skeletterkrankungen bei Schreibtischarbeiten unter bestimmten Voraussetzungen deutlich verringern lassen. Voraussetzung dafür ist in erster Linie ein Schreibtisch, der sich in der Höhe zwischen 68 und 118 Zentimetern verstellen lässt und somit die abwechselnde Arbeit sitzend oder stehend ermöglicht.
Zwar ließe sich dasselbe Resultat beispielsweise über ein zusätzliches Stehpult erreichen, doch wird das dann erfahrungsgemäß oft weniger zum Arbeiten genutzt, sondern als Ablageplatz missbraucht. Außerdem müssten Sie den Rechner oder zumindest Tastatur, Monitor und Maus auf das Pult befördern - und wer würde das schon regelmäßig machen wollen? Der Schreibtisch sollte sich allerdings nicht nur wie oben beschrieben in der Höhe verstellen lassen, das Ganze muss natürlich auch noch schnell und ohne Werkzeug zu bewerkstelligen sein.
Bei modernen Schreibtischen funktioniert das elektrisch oder per Gasfeder ganz einfach auf Knopfdruck. Einige Modelle lassen sich sogar vom PC aus in der Höhe verstellen und fahren ein Stück in Gegenrichtung, wenn die Platte bei der Höhenverstellung auf einen Widerstand stößt. So wird verhindert, dass ein Kabel eingeklemmt oder gar durchtrennt wird.

Ein problemlos in der Höhe verstellbarer Schreibtisch ist natürlich auch dann ganz besonders wichtig, wenn sich mehrere Beschäftigte abwechselnd den Arbeitsplatz teilen. Selbst von Markenherstellern sind solche Schreibtische zu Preisen ab etwa 400 Euro zu bekommen und sind in jedem Fall eine lohnenswerte Investition.
Ein Schreibtisch sollte idealerweise mindestens 160 Zentimeter breit sein, damit genug Ablagefläche vorhanden ist. Die Tischplatte sollte aus Kunststoff oder Holz bestehen, Flächen aus Metall oder Glas spiegeln oft und dewerden zudem als unangenehm kalt empfunden. Die BAuA empfiehlt eine Plattenstärke von maximal 30 Millimetern, zusätzliche Metallrahmenkonstruktionen sollten nicht vorhanden sein.
Unterhalb des Tisches sollte die Beinfreiheit nicht durch herumstehende Rechner, Mülleimer oder Ablageflächen beschränkt sein, damit sich die Beine ausstrecken und bewegen lassen. Zusatzschränke unter dem Tisch sollten über Rollen verfügen, damit sie sich leicht aus dem Weg räumen lassen, wenn Beinfreiheit gefragt ist. Kabel sollten in Kanälen verlegt sein, damit sich die Füße nicht darin verfangen.