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PC-Fernsteuerung

Parallels vs. TeamViewer: Remote-Apps im Test

Über Remote-Apps wie Parallels Access und TeamViewer greifen Sie vom Smartphone oder Tablet aus auf Anwendungen auf Ihrem PC zuhause zu. Der Vergleichstest.

Autor: Michael Rupp • 31.8.2016 • ca. 2:40 Min

Shutterstock/Teaserbild
Duell: Parallels Access 3.1 vs. TeamViewer 11.0
© shutterstock/koya979

Was die gewohnte PC-Arbeitsumgebung ausmacht, merkt man meist erst, wenn sie fehlt. Um abseits des eigenen Rechners produktiv zu arbeiten, gibt es Remote-Control-Software. Sie gewährt Ihnen Zugriff auf alle installierten Programme und Daten Ihres Desktop-PCs - auch dann, wenn Sie kein schweres ...

Was die gewohnte PC-Arbeitsumgebung ausmacht, merkt man meist erst, wenn sie fehlt. Um abseits des eigenen Rechners produktiv zu arbeiten, gibt es Remote-Control-Software. Sie gewährt Ihnen Zugriff auf alle installierten Programme und Daten Ihres Desktop-PCs - auch dann, wenn Sie kein schweres Notebook mit sich herumschleppen. Microsoft hat für den mobilen Smartphone- und Tablet-Zugriff auf Windows-PCs standardmäßig Remote Desktop mit dem RDP-Protokoll und kostenlose RDP-Apps für Android und iOS vorgesehen. Allerdings setzt der Aufbau einer Remote-Desktop-Verbindung Windows in der Pro- oder Enterprise-Version voraus - die populären Home- und Standard- Lizenzen unterstützen keinen Fernzugriff.

Lesetipp: Handy langsam? Tipps für schnelleres Android-Smartphone

Hier kommen TeamViewer und Parallels Access ins Spiel: Diese Tools gewähren Ihnen unabhängig von der eingesetzten Windows-Variante vollen Fernzugriff auf Ihren Rechner. Dabei verfolgen beide höchst unterschiedliche Ansätze, um den Windows- Desktop auf die gängigen Display-Größen von Smartphones und Tablets zu skalieren und Touchscreen-Eingaben umzusetzen.

1:1-Skalierung für Mobilgeräte

TeamViewer ist der Platzhirsch, wenn es um Fernzugriffe auf Windows-PCs und Server geht. Einfachster Verbindungsaufbau ohne Konfigurationszwang, zuverlässig verschlüsselte Dateiübertragung und die Unterstützung von Windows, Linux, Mac OS und mobilen Betriebssystemen zeichnen die Software im Test aus. Die Verbindungsaufnahme erfolgt entweder ohne vorherige Installation über eine am Bildschirm angezeigte ID-Kennung nebst Passwort oder nach einmaliger Registrierung zentral über den TeamViewer-Server und ein auf dem PC laufendes Hintergrundmodul. Nur letztere Variante empfiehlt sich für den Zugriff von einem Smartphone oder Tablet aus.

Screenshot: Parallels Access
Parallels Access setzt Desktop-Anwendungen wie Word oder Excel für komfortables Arbeiten auf das verkleinerte Smartphone- oder Tablet-Display um.
© Weka/Archiv

Gemäß klassischem Remote-Control-Prinzip skaliert TeamViewer den Windows- Desktop 1:1 auf den Bildschirm des Mobilgeräts. Während einer Sitzung setzt die Software die Desktop-Bildschirmauflösung vorübergehend so herunter, dass der Monitorinhalt am Mobilgerät einigermaßen vernünftig lesbar ist. Das klappt im Querformat deutlich besser als hochkant. Was Sie am Smartphone oder Tablet zu sehen bekommen, entspricht stets dem tatsächlichen Desktop-Inhalt des entfernten PCs.

Anwendungen als Mobil-Apps zeigen

Parallels Access bildet den Desktop dagegen nicht einfach als verkleinerte Ansicht des PC-Bildschirms ab, sondern macht die Windows-Anwendungen einzeln verfügbar. Nach dem Verbindungsaufbau über die Parallels-App für Android oder iOS wird dem Nutzer im Lauch-Pad eine Übersicht der auf dem Fernrechner installierten Programme gezeigt. Tippt man nun auf das Symbol für Word, Excel, Firefox oder den Explorer, erscheint die jeweilige Anwendung ähnlich einer auf dem Mobilgerät installierten App im Vollbild. Auf diese Weise sieht der Benutzer die Software stets maximiert, kann sie leicht mit Fingergesten bedienen und muss sich nicht mit Fenstern plagen.

Screenshot: Teamviewer
Gemäß traditionellem Remote-Control-Ansatz skaliert TeamViewer den Windows-Desktop 1:1 auf den Bildschirm des Mobilgeräts.
© Weka/Archiv

Apropos Gesten: Diese werden von beiden Tools zuverlässig in Mausaktionen wie Klick, Doppelklick, Rechtsklick, Zoom und Drag & Drop übersetzt. Über eine 3G-Internetverbindung läuft die Darstellung im Test mit beiden Systemen flüssig.

Fazit

Mal eben ein paar Mails und die Termine des nächsten Tages im eigenen Outlook checken oder vor dem Auswärts-Meeting am Handy noch den Textentwurf auf dem Büro-PC durchsehen: Hier spielt Parallels Access seine Vorteile aus. Das nach dem Keep it simple-Prinzip gestrickte TeamViewer gefällt dagegen durch den vollwertigen Desktop-Zugriff bei der programmübergreifenden PC-Fernsteuerung besser. Zudem ist die Software für den privaten Einsatz gratis, wohingegen Parallels Access mit rund 20 Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Bei gewerblicher Verwendung ist Parallels allerdings deutlich im Preisvorteil.