Auf dem Prüfstand: Die Breitband-Zugänge in der Schweiz
Breitband-Benchmark 2022: Wer bietet in der Schweiz aktuell das beste Interneterlebnis?
Unser Testpartner umlaut hat mit seinem crowd-basierten Test- und Auswertungsverfahren auch in diesem Jahr die Internetleistungen in den Schweizer Haushalten überprüft. Wer im Breitband-Benchmark 2022 auf Landesebene und in den bevölkerungsreichsten Kantonen am besten abgeschnitten hat, erfahren Sie hier.
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Hopp Schwiiz! Wobei? Solche zusätzlichen Motivationshilfen haben die Schweizer Netzbetreiber offenkundig gar nicht nötig. Wie im Mobilfunk beanspruchen die Eidgenossen – vor allem innerhalb des DACH-Raums – auch beim Festnetzausbau seit Jahren eine führende Rolle. Zu Recht.
Beispiel Glasfaserverfügbarkeit: Bereits Ende 2021 lag den Statista-Marktforschern zufolge der Anteil an FTTH/FTTB-Anschlüssen bei respektablen 24,6 Prozent. Im Vergleich zu Österreich (5,69%) und Deutschland (7,11%) sind das fast schon paradiesische Zustände. Und: Die landesweit und regional relevanten Netzbetreiber bieten durch die Bank bereits superschnelle 10 Gbit/s-Zugänge an.
Auch wenn längst nicht alle der 3,9 Millionen Schweizer Haushalte diese Angebote wahrnehmen können und ohnehin nur ein Teil dieser nominellen Höchstgeschwindigkeiten zuhause tatsächlich nutzbar ist, zeigt dieser Topwert, dass in der Schweiz der Wettbewerb unter den Netzbetreibern funktioniert. Diese Umtriebigkeit wiederum stößt bei den Anwendern auf Gegenliebe.
Die Fortschritte im Breitbandausbau und das hohe Leistungsniveau führen offensichtlich dazu, dass die Nutzer - trotz einer ebenfalls exzellenten Mobilfunkinfrastruktur - zuhause auf einen Festnetzzugang keinesfalls verzichten können oder möchten. Das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) geht von über vier Millionen Breitband-Internetkunden aus (Stand: Ende 2020).
Nach deren Statistiken dominiert auch in der Schweiz immer noch xDSL (ca. 2 Millionen Zugänge) als Technologie vor Breitbandkabel und Glasfaser mit jeweils etwa einer Million Festnetzanschlüssen.
In unserem Breitband-Benchmark zählt die Gesamt-Performance aus Anwendersicht
Doch welche Internetleistungen kommen am Ende des Tages wirklich beim Nutzer an? Dieser Frage ist unser Testpartner umlaut nachgegangen. Deren bewährtes Test- und Analyseverfahren unterscheidet nicht nach den unterschiedlichen Zugangstechnologien. Der Breitband-Benchmark untersucht das Interneterlebnis zuhause aus Anwendersicht.
Zu den überprüften Testparametern (KPIs, Key Performance Indicators) zählen unter anderem die Datenraten, die der Nutzer in seinem Wi-Fi-Netzwerk mit seinem Tarif tatsächlich erhalten hat. Darüber hinaus ermittelt umlaut über aktiv angestoßene Messungen, wie hoch die Laufzeiten waren und welche Datenraten im Download und erstmals auch in Upload-Richtung zuhause in der jeweiligen Gesamtkonstellation nutzbar waren.
Diese aktiven Speed- und Laufzeittest haben in der Auswertung dieses Mal einen noch höheren Stellenwert als bisher. Aus gutem Grund: Sie geben Aufschluss über die Internetleistungen, die in den Wi-Fi-Netzwerken während des sechsmonatigen Testzeitraums überhaupt verfügbar waren.
Über 5,9 Millionen Messproben bilden eine solide Datenbasis für den Breitband-Benchmark
Für die Auswertung hat umlaut die ermittelten Daten vom 14. März bis 28. August (Kalenderwochen 11 bis 34) herangezogen. Alle regional vertretenen Internetanbieter (Internet Service Provider, ISPs) eingerechnet, wurden insgesamt 96.651 stationäre Breitbandanschlüsse geprüft und über 5,9 Millionen Messproben analysiert.
Das international etablierte Test- und Analyseverfahren kann für eine realistische Beurteilung der Gesamt-Internetleistungen auf vergleichsweise viele, auch in der Fläche breit gestreute Festnetzanschlüsse zurückgreifen (Crowdsourcing) und damit aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen.
Um den technologischen Weiterentwicklungen und dem voranschreitenden Netzausbau Rechnung zu tragen, passt umlaut das Regelwerk seines Benchmark-Verfahrens (Framework) Jahr für Jahr an. Dazu gehörte dieses Mal auch, dass an die etablierten KPIs wie den Laufzeiten und Datenraten zum Teil höhere Anforderungen gestellt wurden.
Neben den aktiven Messungen der Upload-Datenraten wurde auch die Ermittlung der Stabilität neu ins Prüfprogramm aufgenommen. Dieser neue KPI gibt Aufschluss über die Erfolgsquoten der Verbindungstests, der aktiven Speed-Tests und auch der Webseitenaufrufe.
Detaillierte Informationen zum Testverfahren und der Auswertung
Gesucht in der Schweiz und den bevölkerungsreichsten Kantonen: Das beste Internet aus Nutzersicht
Unsere landesweite Auswertung zeigt auf, welches Overall-Interneterlebnis die Anwender von den beiden nach Marktanteilen führenden Netzbetreibern, Sunrise und Swisscom, erhalten haben. Ursprünglich war geplant, die zumindest in vielen städtischen Gebieten landesweit vertretene Salt ebenfalls in die nationale Gesamtbewertung einzubeziehen.
Der deutlich geringere Marktanteil von Salt spiegelte sich jedoch auch in der Zahl der untersuchten Messproben und Anschlüsse wider. In der Schweiz bewegte sich der Anteil von Salt bezogen auf die landesweiten Gesamtzahlen in einem Bereich zwischen 2 und 3 Prozent. Dementsprechend wurden die ermittelten Fallzahlen als zu gering eingestuft, so dass Salt dieses Mal aus der landesweiten Wertung nicht berücksichtigt werden konnte.
Was für Salt schweizweit gilt, trifft in bevölkerungsärmeren Kantonen zumindest teilweise auch auf Sunrise und/oder die Swisscom zu. Daher haben wir die regionale Auswertung wie im Vorjahr auf die zehn bevölkerungsreichsten Kantone begrenzt. Hier nennen wir – ausreichende Fallzahlen vorausgesetzt - jeweils die Testbesten.
Die in unserem Breitband-Benchmark ermittelten Datenraten verdeutlichen, dass die eingangs erwähnten 10 Gbit/s-Internetzugänge in der Schweiz nicht überall verfügbar sind. Abgesehen davon braucht auch längst nicht jeder Haushalt die höchsten Datenraten, die das Festnetz den Endkunden bereitstellen kann.
Wer ein Tarif-Abonnement mit günstigeren Monatsgebühren wählt und sich mit einer geringeren Performance arrangieren kann, erfährt in unserer separaten Zuverlässigkeitsanalyse, welcher Netzbetreiber bei der Bereitstellung der Basis-Internetleistungen, die für E-Mail, Internet-Surfen, Online-Shopping und HD-Videostreaming ausreichen, am besten abschneidet.