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Mobilfunk-Discounter Benchmark 2022
Wer bietet preisbewussten Smartphonenutzern das beste Breitbanderlebnis? Wie gut ist die LTE-Performance bei den Mobilfunk-Discountern? Unser Testpartner umlaut ist diesen Fragen nachgegangen. Hier sind die Ergebnisse unseres Crowdsourcing- Benchmarks.
- Mobilfunk-Discounter Benchmark 2022
- MVNO-Benchmark 2022: 1&1, Aldi Talk, Ay Yildiz und Blau
- MVNO-Benchmark 2022: Congstar, Drillisch, Fonic & Klarmobil
- MVNO-Benchmark 2022: Lebara, Lidl Connect, Lycamobile & Nettokom
- MVNO-Benchmark 2022: Mobilcom-Debitel, Netzclub & Ortel Mobile
- MVNO-Benchmark 2022: Otelo & Tchibo Mobil
- Mobilfunk Discounter Benchmark 2022: Weitere Infos, Ergebnisse & Fazit

Das im Monatsdurchschnitt verbrauchte Datenvolumen pro Mobilfunkanschluss dürfte etwa bei 3,3 Gigabyte liegen. Zumindest hat das Marktforschungsunternehmen Statista diesen Wert für Ende 2021 prognostiziert.
Ohne den kontinuierlichen Ausbau ihrer Mobilfunkinfrastruktur könnten die drei Netzbetreiber Telekom, Vodafone und O2/Telefónica den stetig weiter steigenden Datenhunger gar nicht mehr stillen.
Welche Leistungen einem Smartphonenutzer im Detail zustehen, definiert der gebuchte Tarif. Die MNOs (Mobile Network Operators) versorgen unter anderem anspruchsvolle Kunden mit Premium-Angeboten.
Mit exklusiven Extras wie höchsten LTE-Download-Datenraten und Zugang zum noch jungen 5G-Netz können die anderen Mobilfunkanbieter ohne eigene Infrastruktur oft nicht dienen.
Diese MVNOs (Mobile Virtual Network Operators) kooperieren mit den Netzbetreibern und vermarkten die erworbenen Kapazitäten über eigene Tarife – meist nach der Devise: gut und günstig ins mobile Internet.
Die Mobilfunk-Discounter rennen mit ihren einfachen, nach Datenvolumen gestaffelten Angeboten und komfortablen Inklusiv-Leistungen wie Sprach- und SMS-Flatrates bei preisbewussten Smartphonenutzern offene Türen ein – für uns Anlass, die tarifunabhängig bereitgestellten Mobilfunkleistungen der MVNOs erneut genauer unter die Lupe zu nehmen.
Über 112 Millionen Messproben von 395.000 Nutzern
Über sechs Monate hat unser Testpartner umlaut Kennzahlen zur Breitbandversorgung, den Datenraten und den Laufzeiten erfasst und dazu über 112 Millionen MVNO-spezifische Messproben ausgewertet. Dazu gehört diesmal auch der Anteil an HD-Telefonaten, die bessere Sprachqualität bieten.
Generell steht hier das Mobilfunkerlebnis bei der konventionellen App-Nutzung im Mittelpunkt. Zusätzlich hat umlaut gemessen, welche Datenraten bei den verschiedenen MVNOs derzeit überhaupt machbar sind. Die Durchschnittswerte der maximal möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten veranschaulichen die Grafiken unten.
Da bei kleineren Mobilfunkanbietern die Anzahl dieser aktiven Speed-Tests für statistisch belastbare Aussagen nicht ausgereicht hat, konnten diese Ergebnisse nicht bewertet werden. Die Tarifleistungen und die Kosten haben wir ebenfalls angeschaut, aber nicht benotet.


Das Crowdsourcing-Testverfahren
Unser Partner umlaut hat anhand seiner bewährten, nutzungsorientierten Testmethodik für diesen MVNO-Benchmark elementare Kennzahlen zur Breitbandversorgung, der Sprachqualität, den Datenraten und den Laufzeiten ausgewertet.
Die Menge oder neudeutsch die „Crowd“ macht den Unterschied. Oder deutlicher ausgedrückt: Die Ergebnisse dieses Mobilfunk-Benchmarks fußen auf einem umfassenden Datenfundament.
Im Erhebungszeitraum vom 6.12.2021 (KW 49) bis zum 22.5.2022 (KW 20) kamen allein bei der Erfassung der MVNO-spezifischen Kennzahlen (KPIs, Key Performance Indicators) über 112 Millionen Messproben von rund 395.000 Mobilfunknutzern zusammen.
Das Einverständnis der Anwender vorausgesetzt, erfolgt die anonymisierte Datenerhebung im Hintergrund während der täglichen Smartphonenutzung. Eine in vielen Apps hinterlegte Messprozedur nimmt die Proben und überträgt diese passiv ermittelten Ergebnisse in regelmäßigen Abständen in Paketen mit wenigen Bytes gebündelt an die umlaut-Server.
Im Mobilfunk-Benchmark bleiben WLAN-Verbindungen außen vor. Samples, die vorab festgelegte Mindestanforderungen nicht erfüllen, filtert das Testverfahren ebenfalls aus.
Zu den analysierten Kennzahlen: Innerhalb der vier Bewertungskategorien wird die Breitbandversorgung am stärksten gewichtet. Hier fließen auch zwei Netzbetreiber-spezifische KPIs ein. Zur Beurteilung von Reichweite und Qualität der 4G/5G-Versorgung durch die MNOs unterteilt unser Testpartner das Bundesgebiet in quadratische Kacheln (Evaluation Areas, EAs mit 2 x 2 km).
Die Reichweite der Breitbandversorgung dokumentiert, in wie vielen Flächensektoren die Nutzer überhaupt 4G/5G-Zugang hatten. Der prozentuale Anteil bezieht sich auf alle gültigen EAs.
Bei der ebenfalls flächenbezogenen Qualität der Breitbandversorgung wird pro Netzbetreiber die Anzahl der 4G/5GSamples in Verhältnis zu allen Samples gesetzt.
Zusätzlich hat umlaut für alle untersuchten MVNOs auch den Zeitanteil der 4G/5G-Versorgung ermittelt. Diese Kennzahl beschreibt, wie oft die Anwender im 24-wöchigen Testzeitraum auf die Breitbandkapazitäten ihres Mobilfunkanbieters zurückgreifen konnten.
Neu in der Auswertung ist der Anteil der Telefonate in HD-Sprachqualität. Dieser KPI erlaubt Rückschlüsse, in welchem Umfang ein MVNO verbesserte Sprachqualität über LTE-Verbindungen (Voice over LTE, VoLTE) anbietet. Eine Bewertung erfolgte nur, wenn die verwendeten Smartphones VoLTE unterstützt haben.
Die Datenraten sind in drei anwendungstypische Geschwindigkeitsklassen eingeteilt. Die Mindestanforderung für Basis-Internet liegt bei 2 Mbit/s, für HD-Video bei 5 Mbit/s und für UHD-Video bei 20 Mbit/s. Die Prozentzahlen in der Tabelle (Ergebnis-Tabelle hier zum Herunterladen) geben an, wie hoch der Anteil ist, der die Schwellenwerte erreicht oder überschritten hat.
Bei den Latenzen ist weniger besser: Für OTT-Sprachdienste dürfen die Round-Trip-Zeiten maximal 100 Millisekunden (ms) betragen. Für Online-Gaming über Mobilfunk gilt eine noch strengere Laufzeit-Höchstgrenze von 50 Millisekunden.
Jetzt schauen wir uns die einzelnen Anbieter nacheinander an:
Mobifunk Discounter Benchmark 2022: 1&1, Aldi Talk, Ay Yildiz und Blau