IPTV-Anbieter im Test: Weitere Infos
Die Zahl der Hardware-Optionen, mit denen IPTV zu empfangen ist, wächst ständig. Lange galt das Prinzip, dass zu einem IPTV-Dienst genau eine passende Set-top-Box gehört. Doch seit einiger Zeit wird die Auswahl an geeigneten Endgeräten immer vielfältiger. Dies gilt insbesondere für die Telekom...
Die Zahl der Hardware-Optionen, mit denen IPTV zu empfangen ist, wächst ständig.
Lange galt das Prinzip, dass zu einem IPTV-Dienst genau eine passende Set-top-Box gehört. Doch seit einiger Zeit wird die Auswahl an geeigneten Endgeräten immer vielfältiger. Dies gilt insbesondere für die Telekom: Für ihr „Magenta TV“ bietet sie verschiedene Receivergenerationen an, die jüngste davon mit 4K-Empfang.
Vor einigen Monaten kam die „Magenta TV Box“ (UVP 350 Euro) hinzu, die außer für die Streaming-Wiedergabe auch als WLAN-Mesh-Satellit für neuere Speedport-Router der Bonner dient.
Gezielt an Kunden anderer Internetanbieter richtet sich der günstigere „Magenta TV Stick“, ein HDMI-Stick für nur 50 Euro, angelehnt an die FireTV-Sticks von Amazon. Auch der Magenta TV Stick unterstützt 4K, HDR und das Raumklangformat Dolby Atmos – allerdings ist das damit empfangbare Senderangebot gegenüber den vollwertigen Receivern reduziert.
Ausführlich vorgestellt wurde die neue Magenta-TV-Hardware im Sommer. Als weitere Option können Magenta-TV-Kunden auch eine Empfangs-App auf Apples Multimedia-Box AppleTV installieren – sie steht den meisten Set-top-Boxen dank leistungsstarker Hardware in Reaktionsgeschwindigkeit sowie Bild- und Tonqualität in nichts nach.
Seit Kurzem gibt es das Topmodell Apple TV 4K auf Wunsch direkt bei der Telekom mit speziell an MagentaTV angepasster Fernbedienung statt des Original-Signalgebers von Apple. Wer mag, kann die Telekom-Variante der Apple-Box von den Bonnern kaufen oder für 10 Euro pro Monat mieten.
Bei der Unterstützung von AppleTV war die Konkurrenz allerdings noch etwas schneller: Auch Vodafone bietet für sein GigaTV Net (das sich ebenfalls über „fremde“ Breitbandanschlüsse nutzen lässt) statt seiner eigenen Empfangsbox die Alternative, den Dienst über eine App auf AppleTV zu nutzen – und das sogar schon seit Januar 2021.
Auch bei Vodafone gibt es das AppleTV bei Interesse zur Miete – für 5 Euro/Monat Aufpreis gegenüber der sonst mit dem Dienst angebotenen GigaTV Net Box.
Aufsteiger OCILION
Ab Herbst wollen EWE und M-net auf eine andere IPTV-Plattform wechseln – zur Lösung des Anbieters Ocilion. Noch zwischen der Datenerfassungs- und der Auswertungsphase des vorliegenden Tests kündigten EWE und M-net an, später im Jahr von der derzeit genutzten und in unserem aktuellen Test noch berücksichtigten B2B-Plattform von Zattoo auf die alternative Lösung des Anbieters Ocilion umzusteigen.
Das ist insofern bemerkenswert, als beide Anbieter, wie auch NetCologne, die Zattoo-basierten Dienste erst seit 2018 in Betrieb haben. Ocilion gibt es schon seit 2004. Von Anfang an offerierte das Unternehmen schlüsselfertiges IPTV für Netzbetreiber, außerdem gehören zu seinem Sortiment In-House-Lösungen für Hotels und Krankenhäuser.
Netzbetreiber können sich für ihr IPTV-Angebot zwischen einer Cloud- und einer On-Premises-Variante des Diensts entscheiden – im ersten Fall liefert Ocilion die per Internet-Protokoll bereitgestellten TV-Signale aus seinem eigenen Rechenzentrum, im zweiten Fall installiert der Netzbetreiber die erforderlichen Backend-Systeme bei sich. Sowohl EWE als auch M-net haben sich für das zweite Modell, also für die On-Premises- Lösung, entschieden.
Den Kunden bietet der auf der Ocilion-Technik basierende Dienst umfangreiche Möglichkeiten wie 4K-fähige IPTV-Receiver mit einer intuitiven Benutzeroberfläche im Design des jeweiligen Netzbetreibers sowie First- und Second-Screen-Apps, die ebenfalls an den Designauftritt des Netzbetreibers angepasst sind.
Zum Angebot gehören moderne Bedienfunktionen wie Replay (Abspielen einer bereits gelaufenen Sendung bis zu sieben Tage rückwirkend) oder Net PVR (Aufzeichnungen in der Cloud). Außerdem wollen beide Netzbetreiber umfangreiche Content-Pakete für ihre Kunden schnüren.
Wie die Testergebnisse des diesjährigen Regionalsiegers M-net und der mit ihrer bisherigen Technik „gut“ platzierten EWE mit dem neuen IPTV-System von Ocilion aussehen werden, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch nicht einschätzen – das wird dann unser nächster IPTV-Test zeigen.