Ratgeber: IPTV-Angebote
Internet-Entertainment etabliert sich allmählich in deutschen Wohnzimmern. Dabei stehen nicht zuletzt die IPTV-Angebote der Telefonanbieter für vernetzte TV-Innovationen. Wir zeigen die neuesten Entwicklungen.

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- Praxistests - Teil 1
- Praxistests - Teil 2
Neu ist Fernsehen per Internet-Protokoll - kurz: IPTV - längst nicht mehr. Im Oktober 2006 startete die Telekom ihren IPTV-Dienst, damals noch unter dem Namen "T-Home". Ein paar Monate zuvor hatte HanseNet, damals noch ein regionaler Telefonanbieter, sein IPTV-Angebot in Hamburg gestartet. Aus H...
Neu ist Fernsehen per Internet-Protokoll - kurz: IPTV - längst nicht mehr. Im Oktober 2006 startete die Telekom ihren IPTV-Dienst, damals noch unter dem Namen "T-Home".
Ein paar Monate zuvor hatte HanseNet, damals noch ein regionaler Telefonanbieter, sein IPTV-Angebot in Hamburg gestartet. Aus HanseNet wurde später Alice und aus dem IPTV-Angebot "Alice TV". Dieser Anbieter gehört heute - ebenso wie O2 - zum Telefonica-Konzern.
Ein Jahr später brachte der große Festnetz-Mitbewerber Arcor ein eigenes IPTV-Angebot auf den Markt. Das wird allerdings seit Ende 2009 nicht mehr offeriert. Erst im Februar 2011 startete die Vodafone AG, die inzwischen Arcor aufgekauft hat, den neuen IPTV-Dienst "Vodafone TV".
Technisch gesehen, bieten die drei Dienste Ähnliches an: Fernsehempfang über den DSL-Internet-Anschluss für das TV-Gerät im Wohnzimmer.
Hohes Innovationstempo
Alles genauso wie vor viereinhalb Jahren also? Von wegen! Der Pulsschlag der IPTV-Innovationen ist rasant - Grund genug, die aktuellen und künftigen Angebote der drei Konkurrenten genauer zu untersuchen. Denn mit TV-Sendungen, die einfach über das Internet statt via Kabel oder Satellit ausgestrahlt werden, bringt man noch keinen Sat-oder Kabel-TV-Zuschauer dazu, auf kostenpflichtigen IPTV-Empfang umzusteigen.
Die Lösungen der Anbieter zielen deshalb auf die Vorteile des Internet: Hier hat der TV-Empfänger keine Kabelbuchse, sondern ein Netzwerkkabel. Und das bietet einen Rückkanal zum Server des Anbieters. Man kann darüber etwa Inhalte individuell bestellen und als eigenen Datenstrom auf den Empfänger laden. Video on Demand heißt das Zauberwort.
Solche Online-Videotheken sind heute fast schon alltäglich; vor allem ihre Qualität hat sich in den letzten Jahren verbessert. Bei allen drei IPTVAnbietern gibt es aktuelle Blockbuster in HDTV-Qualität, einige sogar mit 5.1-Kanalton in Dolby Digital, bei Alice zu einem Gutteil auch in der englischen Originalfassung.
Bei T-Home gibt es heute schon Abruffilme in 3D. Dazu gesellen sich teilweise kostenlose Mediatheken mit TV-Inhalten oder Serienangebote, die man einzeln oder en gros bestellen und anschauen kann.

Der größte Vorteil: Während für die Nutzung etablierter Online-Videotheken wie iTunes oder Maxdome eine Zusatzbox oder ein TV-Gerät mit Internet-Funktionen notwendig ist, haben IPTV-Zuschauer das Equipment bei sich, um Wunschfilme per Fernbedienung zu bestellen - die Empfangsbox eben.
Immer mehr Interaktion
Der Rückkanal taugt aber nicht nur zur Filmbestellung. Vor allem T-Home hat in den letzten Monaten immer wieder vorgemacht, dass IPTV mehr Interaktion bietet als reine Filmabrufe. Seit letztem Herbst etwa können Pay-TV-Abonnenten des Senders "LIGA total!" ihre individuelle Bundesliga-Konferenz zusammenstellen.
Damit lässt sich ein Live-Zusammenschnitt derjenigen Spiele einrichten, die man wirklich sehen will. Ein Online-Ergebnisdienst blendet obendrein die Spielstände aller Partien ins laufende Bild ein.
Einen Schritt weiter geht der intelligente Programm-Guide, den T-Home kürzlich eingeführt hat. Er merkt sich den TV-und Filmgeschmack des Zuschauers anhand von Nutzerwertungen und TV-Konsum. Daraus stellt der EPG dann persönliche Empfehlungen für das TV-Programm und aktuelle Videotheken-Filme zusammen.
Die Telekom-Konkurrenz hält sich mit solchen Diensten zurück und setzt auf konventionelle Online-Inhalte: Alice TV bietet etwa eine Tagesschau-Mediathek an, in der man jederzeit die neuesten Nachrichten in Bild und Ton verfolgen kann. Online-Programm-Guides, die das Programm zwei Wochen im Voraus - teils mit Bildern und Inhaltsangaben - vorstellen, gibt es bei allen drei Anbietern.