Boses Premiumsystem
- 2.0-PC-Lautsprecher im Test
- Boses Premiumsystem
Schön und gut Boses Premiumsystem Computer MusicMonitor (CMM) bringt Musik hören am PC auf den Punkt: Die ca. einen Liter großen Aktivboxen passen links und rechts neben den Monitor. Dank magnetischer Abschirmung besteht weder die Gefahr, dass das Bild von Röhrenmonitoren beeinträchtigt wird...
Schön und gut
Boses Premiumsystem Computer MusicMonitor (CMM) bringt Musik hören am PC auf den Punkt: Die ca. einen Liter großen Aktivboxen passen links und rechts neben den Monitor. Dank magnetischer Abschirmung besteht weder die Gefahr, dass das Bild von Röhrenmonitoren beeinträchtigt wird, noch dass Daten auf in der Nähe liegenden Datenträgern verloren gehen.
In den Aluminiumgehäusen sind neben einem Breitband-Chassis zwei Passivmembranen und eine Aktivelektronik integriert. Kleine, aber extrem starke Neodymium-Magnete in den Antrieben sorgen für den nötigen Vorschub der Membranen und zugleich für ausreichend Platz in den Gehäusen.
Testurteil:
Bose Computer MusicMonitor
€ 400; www.bose.de
+ tonal angenehme Spielart+ klare Abbildungsfähigkeiten+ für die Größe erstaunliche Bass-Wiedergabe- Pegelfestigkeit begrenzt
Gesamtwertung: sehr gut 77 %
Preis/Leistung: sehr gut
"Dual Internal Opposing Passive Radiators" nennt Bose seine Neuentwicklung in Sachen Basswiedergabe. Statt einer Bassreflex-Öffnung besitzen die kleinen Boxen zwei Passivmembranen. Vorteil: Sie strahlen nur tieffrequente Anteile ab, während eine BassreflexÖffnung auch störende Resonanzen im Mitteltonbereich überträgt. Außerdem minimieren die sich gegenüberliegenden Membranen eine Anregung des Gehäuses.
Mit einer aktiven Entzerrung wird das Übertragungsverhalten des Breitband-Chassis optimiert. Die nach hinten geneigte Front stellt sicher, dass der Lautsprecher in Richtung Zuhörer schallt, was sich insbesondere wegen der Richtwirkung im Hochtonbereich positiv auswirkt.
Wie das B&W-lässt sich auch das Bose-Duo über den rechten Lautsprecher ein- und ausschalten sowie im Pegel einstellen. Alternativ darf man natürlich auch über die mitgelieferte Fernbedienung die Kommandos geben. Im Unterschied zu den B&W-nehmen die Bose-Boxen lediglich Analogton, also keine USB-Daten entgegen. Beim Finish hat der Kunde die Wahl zwischen Silbergrau-Metallic und Schwarz.
Gesehen und gehört werden

Das, was den meisten PC-Boxen fehlt und was die Spreu vom Weizen trennt, ist der Bass. Sowohl Bose als auch B&W verblüffen mit ordentlichem Bass - jedes Boxenpaar auf seine Weise.
Dank der Unterstützung der Tischfläche fördern die Lautsprecherpaare satte Pegel auch in den Tiefen zutage. Bose kann zwar nicht ganz so laut spielen, B&W dafür nicht ganz so tief. Tonal klingt Boses Duo in den Tiefen unauffällig ausgewogen, während das von B&W im Oberbass kräftiger zur Sache geht. In den Mitten wirken beide Systeme sehr authentisch: das von B&W eher vordergründig, das von Bose letztlich eine Spur deutlicher.
In Sachen Präsenz und Hochton-Auflösung gehen die Punkte an B&W: Die Boxen spielen einfach detailreicher. Bose hält sich in den oberen Mitten und im Präsenzbereich dezent zurück, was die Lautsprecher nie lästig wirken lässt. B&W geht hier forscher zur Sache und bringt somit auch feine Details an die Oberfläche.
Aus dem Messlabor

Schaut man sich die Übertragungsfunktionen an, so fällt insbesondere bei Boses Boxen auf, dass Präsenz- und Hochtonbereich zurückgenommen sind. Im Nahfeld auf dem Schreibtisch klingen jedoch die beiden Kleinode zwar tendenziell auch eher zurückhaltend, aber lange nicht so stark, wie die Messung vermuten lässt.
Die Boxen von B&W wirken auch im Hörtest so, wie die Messung schon andeutet: eher präsent.
Fazit
Wer etwas extrem Kleines sucht, das zwar nicht extrem laut, in der Summe seiner Eigenschaften dafür aber ausgewogen spielt, und wer auf eine Steuerung der Musiktitel verzichten kann, ist mit dem Bose-Duo bestens bedient. Wer dagegen seinen Schreibtisch zuweilen zur Partyzone erklärt und die Bedienung etwa von iTunes gerne drahtlos bewerkstelligen möchte, dem sei B&Ws Gespann ans Herz gelegt.
Eines dürften beide Boxenpaare schaffen: Geschickt ziehen sie sich eine junge Fangemeinde aus der Computer-affinen Käuferschicht heran, die später nicht abgeneigt sein dürfte, auch andere Produkte aus dem Fundus der Hersteller in die engere Wahl zu ziehen - das ist bei der Qualität absolut nachvollziehbar.