Style over Substance
The Lincoln Laywer Staffel 2 - Kritik zur Netflix-Serie
Mit Staffel 2 schlägt die Anwaltsserie stärker den Weg in Richtung lockerer Unterhaltung ein - dafür geht einiges an Tiefe und Realismus verloren.

Bevor Prime Video für seine "Herr der Ringe" Adaption "Rings of Power" ein Milliardenbudget locker machte, war über viele Jahre hinweg eine deutlich kostengünstigere Produktion das große Zugpferd der Streaming-Plattform von Amazon. Die Krimiserie "Bosch", basierend auf den Romanen von Michael Connelly, lief über sieben Staffeln zwischen 2014 und 2021 extrem erfolgreich.
Kein Wunder dass 2022 Netflix ein Stück von diesem Kuchen abhaben wollte und so adaptierte man mit "The Lincoln Laywer" eine weitere Romanreihe von Connelly, offenbar aber mit der Vorgabe doch ein bisschen mehr Pep in Figuren und Story der klassischen Krimivorgabe zu bringen.
Genau das könnte Fans in den neuen 10 Folgen nun aber mehr und mehr irritieren. In unserer Kritik zu Staffel 2 von "The Lincoln Laywer" verraten wir, warum die Serie nun mehr auf Style statt echter Substanz setzt.
Worum geht es in Staffel 2 von The Lincoln Laywer?
Nachdem Mickey Haller seine frühere Drogensucht überwunden hat, geht es für ihn in seiner Karriere als Prozessanwalt bald schon wieder steil nach oben. Nach einigen gewonnenen Fällen ist er als neuer Staranwalt das Gespräch der Stadt. Auch in seinem Privatleben scheint für Mickey alles glatt zu laufen, als er die Köchin Lisa Trammell kennenlernt und die beiden sich rasch näher kommen.
Schon bald erhält Mickeys Glücksträhne jedoch einen herben Dämpfer: seine neue Freundin Lisa wird des Mordes an einem reichen Immobilienmagnaten angeklagt. Für Mickey steht fest, dass Lisa die Tat auf keinen Fall begangen hat, und so übernimmt er ihre Verteidigung.
Je länger der Fall jedoch andauert, desto mehr schwerwiegende Beweise türmt die skrupellose Staatsanwältin Andrea Freeman gegen Lisa auf. Hat Lisa den Mord womöglich doch begangen oder ist sie selbst das Opfer und jemand anderes versucht, ihr die Tat in die Schuhe zu schieben?

Wie gut ist Staffel 2 von The Lincoln Laywer?
Mit seinen Geschichten über den Anwalt Mickey Haller, der seine Fälle am liebsten von der Rückbank seines schwergewichtigen Lincolns aus löst, hat Michael Connelly das Krimi-Genre zwar sicher nicht revolutioniert, die Storys über den wortgewandten Anwalt bieten jedoch genügend Witz als auch ausreichend Haken und Ösen, um dauerhaft eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten und letztlich immer gut zu unterhalten. So ist dann auch der Plot der zweiten Staffel des Linclon Laywers durchaus nicht das Problem der neuen zehn Folgen.
Irritationen löst die Show stattdessen vor allem mit ihren Charakteren aus. Staatsanwältin Andrea Freeman trägt eine derart bemerkenswert unsympathische Arroganz zur Schau, dass man sie sich auch ohne weiteres als böse Widersacherin in einem Disney-Märchen vorstellen könnte.
Mickeys Rechtshelferin Lorna stolziert dagegen mit High-Heels, Designer-Täschchen und Mini-Hündchen mit nicht minder aufgeblasenem Ego durch jede Szene und Mickeys egomane Mutter sollte wohl für noch etwas mehr Comic-Relief sorgen, fügt sich mit ihrem Mix aus übertriebener Bemutterung und selbstmitleidigen, dauer-jammernden Forderungen schlussendlich aber nur homogen in den bunten Reigen an nervigen Nebenfiguren, die ihr möglichstes dafür tun, um Zuschauern Staffel 2 dauerhaft zu verleiden.

Es scheint offensichtlich, dass sich Netflix mit seiner Adaption der Connelly-Bücher noch deutlicher von dem Amazon-Vorgänger "Bosch" absetzen wollte, als man dies bereits in Staffel 1 getan hatte. Weniger klassische Recherche-, Polizei- und Rechtsarbeit, dafür umso mehr Pomp, Glitzer und Drama.
Auf diese Weise wirkt Staffel 2 am Ende des Tages jedoch weniger wie eine Krimiserie, die ihren Einsatz erhöht hat, sondern mitunter mehr wie eine oberflächliche Telenovela, die auch im linearen Nachmittagsprogramm eines TV-Senders laufen könnte.
Lincoln Laywer
The Lincoln Layer Staffel 2: Fazit
Optisch inszeniert "The Lincoln Laywer" das glitzernde LA in Staffel 2 noch immer in seiner ganzen Pracht und auch die handwerklich mindestens gute Anwaltsstory sorgt weiterhin für grundsolide Unterhaltung.
Die allzu häufig überzeichneten Figuren, die mitunter mehr wie Karikaturen denn wie Darstellungen realer Personen erscheinen, rücken die Serie jedoch zunehmend weg von ihrer eigentlichen Krimi-Vorlage und hin zu einer mit Stereotypen aufgeladenen Daily-Soap-Kopie mit gelegentlichen Justiz-Anleihen, der ihr Style allzu oft wichtiger als ihr Inhalt ist.
- Wertung: 2,5/5 Sterne
- Zu streamen bei: Netflix
- Verfügbare Staffeln: 2
- Anzahl der Folgen: 10
- Start in Deutschland: 3. August 2023
- Showrunner: Ted Humphrey
Gutscheine
-
Peek & Cloppenburg* Düsseldorf
GLAMOUR SHOPPING WEEK bei Peek & Cloppenburg*: 20% Gutschein Zum Gutschein
bis 08.10.2023+ bis zu 1,0% Cashback -
XXXLutz
Glamour Shopping Week bei XXXLutz: 30% Rabatt + 22% Gutschein Zum Gutschein
bis 08.10.2023+ bis zu 3,0% Cashback -
Levi Strauss & Co.
Bis 25% sparen mit dem Levis Rabattcode zur GLAMOUR Shopping Week Zum Gutschein
bis 08.10.2023 -
Uber Eats
5€ Uber Eats Gutschein Zum Gutschein
bis 31.10.2023+ bis zu 2,50€ Cashback -
Parship
20% Parship Gutschein erhalten Zum Gutschein
bis 31.10.2023 -
DAZN
15€ Rabatt monatlich mit dem Jahresabo für DAZN Unlimited Zum Gutschein
bis 08.11.2023